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Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest

Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest

Titel: Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Zurhorst
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zwischen ihnen noch unzählige Schattierungen
    weiblicher
    Suche
    nach
    Erfüllung
    und
    Selbstverwirklichung. Die Frauenbewegung der letzten Jahrzehnte enthält viel Wahrheit, ist aber am Ende eben doch nur eine Halbwahrheit. Es geht nicht darum, sich mühsam mit aller Kraft nach oben in die Freiheit zu kämpfen oder aber vor der männlichen Übermacht zu resignieren. Es geht darum, die eigene Freiheit und naturgegebene Kraft endlich anzuerkennen.
    Die volle weibliche Wahrheit ist, dass die Frau in der Tat die gleiche Intelligenz und Kreativität, die gleiche Fähigkeit zu produktivem Selbstausdruck und die gleiche psychische 182

    Kraft besitzt wie der Mann. Damit die Emanzipationsbewegung wirklich ihre Früchte ernten kann und die Frau wirklich den ihr gebührenden Platz in dieser Gesellschaft einnimmt, müssen die Frauen sich endlich den eigenen Anteil eingestehen, der ihre Benachteiligung ermöglicht hat: Je unzufriedener Frauen mit dem männlichen Werk sind, das ihr Leben bestimmt, je ohnmächtiger sie sich fühlen, je größer der Groll, je vehementer die Schuldzuweisungen, je nörglerischer und vorwurfsvoller die Auflehnung gegen die Männer, desto stärker ist der heimliche, meist unbewusste Wunsch, die Verantwortung für ihr eigenes Leben abzulehnen, das Opfer zu spielen und sich auf Tatkraft und Einkommen des Mannes zu verlassen.
    Hinter jeder unzufriedenen Frau steht ein

schwacher Mann
    Natürlich gehört zu dieser unzufriedenen, kämpferischen, sich selbst opfernden Frau auch ein Mann - und zwar häufig einer, der vor seiner wahren Kraft zurückweicht. Männer befinden sich seit geraumer Zeit in einem erschöpfenden Konkurrenzkampf mit ihren Geschlechtsgenossen. Kräftemessen, Siegen und Unterwerfen ist in jeder ihrer Zellen abgespeichert. Der elende Kreislauf, in dem Männer seit Jahrtausenden gefangen sind, ist der von Machtstreben, Niederlage und Kompensation. Siegen gehörte unabdingbar zum Mannsein. In seiner Jagd nach solchen Siegen musste der Mann zwangsläufig immer damit rechnen, einem Stärke183

    ren zu unterliegen. Die Angst davor durfte er aber auf keinen Fall zeigen. Immer musste er sich und andere von seinem Wert überzeugen und notfalls Stärke vortäuschen, wo keine war. Oder er musste Schwächere finden, um sich wieder stark zu fühlen.
    Mann sein heute heißt immer noch, große Teile seiner Energie zum Verdrängen und zur Kompensation von Schwäche einzusetzen. Nur die wenigsten Männer trainieren sich dafür noch Muskeln an. Wenn es um die Demonstration physischer Stärke geht, dann greift die männliche Spezies dieser Zeit eher auf Pferdestärken in Einspritzmotoren als auf die eigene Muskelkraft zurück. In den meisten Fällen allerdings findet das Spiel mit der Macht im Kopf statt, geht es darum, den Herausforderungen des Lebens analytisch, über den Intellekt zu begegnen. Die meisten Männer kennen ihre Kompetenzen und verstehen ihr Handwerk, aber sie wissen nicht, was sie brauchen, um Ruhe und Zufriedenheit zu finden. Sie wissen, wie die Welt funktioniert, aber sie fühlen nicht die Lebendigkeit der Erde. Und sie haben kaum eine Ahnung, wie es um ihre Seele steht. Häufig bezweifeln sie deren Existenz ganz einfach, um sich so einer weiteren Beschäftigung mit ihr zu entledigen. Die meisten Männer verstehen und analysieren die Dinge, aber sie erfahren die Liebe nicht, verwechseln sie mit der Erregung der Eroberung und haben keine Ahnung vom Mysterium des Herzens. Sie haben nicht mal eine Ahnung, dass ihr Kopf das Herz niemals verstehen kann.
    Frauen verstehen viele Dinge nicht, sie wissen sie ganz einfach. Zu diesem Wissen gehört keinerlei Erkenntnispro184

    zess, dieses Wissen ist einfach existent und wird allein durch Hinwendung präsent. Dem Herzen steht zur Erklärung dieses Wissens kein Argument zur Verfügung, es kann weder begründen noch wissenschaftlich herleiten. Damit ist das Herz in unserer Gesellschaft nur selten eine anerkannte und ernst zu nehmende Instanz. Wer sich nach ihm richtet, ist daher auch bis aufs Äußerste verletzlich, weil er nie »weil« oder »deswegen« oder »darum« sagen kann. Dem Kopf- und damit dem Mann - wird mehr Respekt gezollt: Er ist logisch und rational. Er kann schlussfolgern, begründen und beweisen. Damit kann er jedes Objekt erklären aber er kann es nicht erfahren. Er jagt immer nur der Wahrheit hinterher, ohne je einen Zugang zu ihrer inneren Kraft zu haben.
    Aber erst Männer, die wieder Zugang zu ihrer allumfassenden Verbindung

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