Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)
mit der Hand und atmete tief durch. »Ich weiß, dass es furchtbar unhöflich ist, einfach so hereinzuplatzen, aber hast du einen Moment Zeit für mich?«
Es verunsicherte sie offensichtlich, zum Gegenstand des Interesses von vier kräftigen Eishockeyspielern geworden zu sein. John hatte fast Mitleid mit Georgeanne. Fast. Aber er konnte nicht vergessen, was sie ihm angetan hatte. »Kein Problem«, murmelte er, als er die Couch umrundete und auf sie zusteuerte. »Wir können nach oben ins Loft gehen oder raus auf die Veranda.«
Wieder beäugte Georgeanne die anderen Männer misstrauisch. »Die Veranda ist wohl am besten.«
»Gut.« John deutete auf die Flügeltür aus Glas am anderen Ende des Raumes. »Nach dir«, sagte er höflich, und als sie an ihm vorbeilief, ließ er den Blick gemächlich über ihren Körper wandern. Ihr ärmelloses rotes Kleid war bis zum Hals zugeknöpft, ließ ihre glatten Schultern frei und schmiegte sich um ihre Brüste. Das Kleid umspielte ihre Knie und war nicht mal besonders eng oder offenherzig. Trotzdem schaffte sie es, auszusehen wie all seine Lieblingssünden in einem einzigen praktischen Lunchpaket. Verärgert darüber, dass ihm ihr Aussehen überhaupt auffiel, riss er seinen Blick von den großen, weichen Locken, die ihr auf die Schultern fielen, los und schaute zu Hugh. Der Keeper starrte Georgeanne an, als ob er sie von irgendwoher kannte und sich einfach nicht erinnerte, wo sie sich begegnet waren. Auch wenn Hugh manchmal spielte wie ein Beschränkter, war er alles andere als das, und es würde nicht mehr lange dauern, bis ihm einfiel, dass sie Virgils Ausreißerbraut war. Claude und Dmitri dagegen hatten vor sieben Jahren noch nicht für die Chinooks gespielt und waren nicht auf der Hochzeit gewesen, hatten aber bestimmt von der Geschichte gehört.
John ging zur Flügeltür und öffnete eine Seite für Georgeanne. Als sie nach draußen trat, drehte er sich noch einmal um. »Macht es euch gemütlich«, forderte er seine Teamkollegen auf.
Claude sah Georgeanne mit einem wissenden Lächeln nach. »Lass dir nur Zeit«, frotzelte er.
Dmitri sagte gar nichts. Das brauchte er auch nicht. Das auffällige Fehlen seiner Goldketten sagte mehr als der dämliche Ausdruck auf seinem jungen russischen Gesicht.
»Es dauert nicht lange«, gab John stirnrunzelnd zurück,
trat hinaus und schloss die Tür hinter sich. Eine leichte Brise zerzauste das blaugrüne Walbanner, das vom hinteren Balkon hing, während die Wellen leise gegen Johns sieben Meter langes Motorboot klatschten, das an der Veranda festgebunden war. Die helle Abendsonne schimmerte auf den kleinen Wellen, die ein Segelboot verursachte, das friedlich über das Wasser glitt. Die Leute auf dem Boot riefen John etwas zu, und er winkte automatisch, doch seine Aufmerksamkeit war auf die Frau gerichtet, die nahe am Wasser stand und, sich die Augen mit der Hand abschirmend, auf den See hinaussah.
»Ist das der Gas Works Park?«, fragte sie und deutete zum anderen Ufer.
Georgeanne war wunderschön und verführerisch und dabei so bösartig, dass er den Wunsch hatte, sie über Bord zu werfen. »Bist du etwa gekommen, um meinen Ausblick auf den See zu bewundern?«
Sie ließ die Hand sinken und schaute ihn über die Schulter an. »Nein«, antwortete sie und drehte sich zu ihm um. »Ich wollte mit dir über Lexie reden.«
»Setz dich.« Er deutete auf zwei Adirondack-Gartenstühle, und als sie Platz nahm, ließ er sich auf dem Stuhl ihr gegenüber nieder. Mit weit gespreizten Beinen und die Hände auf die Armlehnen gelegt, wartete er darauf, dass sie das Wort ergriff.
»Ich hab wirklich versucht, dich anzurufen.« Sie schaute ihn kurz an und schlug die Augen nieder. »Aber dein Anrufbeantworter ist angesprungen, und ich wollte keine Nachricht hinterlassen. Was ich dir sagen will, ist zu wichtig, um es auf einen AB zu sprechen, und ich wollte nicht damit warten, bis du von deiner Reise zurückkommst. Deshalb hab ich gehofft, dass du zu Hause bist, und bin einfach hergefahren.« Wieder schaute sie ihn an und sah über seine linke
Schulter. »Es tut mir wirklich leid, wenn ich dich bei was Wichtigem störe.«
Im Moment fiel John nichts Wichtigeres ein als das, was Georgeanne ihm zu sagen hatte. Denn ob ihm das, was sie zu sagen hatte, nun gefiel oder nicht, es würde große Auswirkungen auf sein Leben haben. »Du störst nicht.«
»Gut.« Endlich fixierte sie ihn, und ein leises Lächeln huschte über ihre Lippen. »Ich gehe davon aus,
Weitere Kostenlose Bücher