Liebe für Anfänger
Missverständnis«, sagte Billie, die sich immer noch bemühte, auch die winzigsten Glassplitter aufzusammeln. »Sie haben sich gleich wieder versöhnt.«
Nick hatte die Hände in die Jeanstaschen gesteckt. »Es ist alles meine Schuld. Ich hätte sie dir nicht aufdrängen dürfen, aber ich hatte Angst, sie bei mir zu behalten, solange Max die Geranien in die Luft sprengt. Aber jetzt, wo Max sich beruhigt hat, kann ich Deedee auch wieder mitnehmen.«
Billie feuchtete den Mopp an und wischte den Orangensaft auf. Sie konnte ihn nicht ansehen. »Es macht mir wirklich nichts aus, wenn sie noch den Rest der Woche bleibt.«
»Schaun wir mal.« Nick sah auf die Uhr. »Ich habe um zehn ein Meeting bei der Zeitung, und vorher muss ich nach Hause, mich umziehen. Meinst du, du kommst mit Max zurecht?«
»Keine Sorge, mit dem komme ich schon klar. Er wird so beschäftigt sein, dass er gar nicht auf dumme Gedanken kommen kann.«
Nick wirkte zweifelnd. »Du hast doch kein Schießpulver im Haus?« Er grinste über den Blick, den sie ihm zuwarf.
»War nur ein Scherz. Er soll im Stall anrufen, wenn du ihn nach Hause schicken willst. Einer der Stallburschen kann ihn abholen. Ach ja, ich habe übrigens den Dünger im Garten verteilt, als du spazieren warst. Vielleicht willst du es dir nochmal angucken, ich bin nicht gerade für meinen grünen Daumen berühmt.«
Billie folgte ihm zur Tür. »Danke für das Frühstück und den Dünger.«
Er küsste sie auf die Nasenspitze. »Jederzeit. Ich habe heute den ganzen Tag und auch heute Abend viel zu tun, aber morgen habe ich frei, und ich habe schon den ganzen Tag verplant. Ich hole dich und die Kinder um halb acht ab.
Zieht Shorts an.«
»Was unternehmen wir?«
»Überraschung. Was Romantisches.« Er ging auf seinen Truck zu, machte aber kurz kehrt und sagte etwas zu Max, offensichtlich in strengem Ton, denn der Junge nickte feierlich. Als Nick abfuhr, stand Billie mit festgefrorenem Lächeln im Gesicht da. Sie seufzte. Was tun, sprach Zeus.
Schließlich winkte sie Max heran. Er schaltete den Rasenmäher aus, wischte sich den Schweiß vom Gesicht und kam ihr entgegen.
»Hast du schon gefrühstückt?«, fragte Billie. Als er den Kopf schüttelte, machte sie die Tür weiter auf. »Dann mach mal Pause, und komm zu uns rein.«
Max folgte Billie hinein, wo Joel und Christie mit dem zweiten Zimtbrötchen beschäftigt waren. Christie wirkte überrascht, ihn zu sehen.
»Bist du bewaffnet und gefährlich?«
Max sah sie an. »Ich habe ein Schweizer Taschenmesser in der Hosentasche.«
»Dann lass es da bitte auch«, sagte Billie und zeigte auf einen schmalen Gang, der von der Küche aus in die Garage führte. »Am Ende des Gangs ist ein kleines Bad. Wasch dich eben, ich mache dir ein Frühstück zurecht.«
Max tat, wie ihm geheißen. Als er zurückkehrte, stellte Billie ihm einen Teller mit zwei Brötchen hin. »Was willst du trinken?«
»Schwarzer Kaffee ist okay.«
»Bist du nicht ein bisschen jung für Kaffee?«, fragte sie.
»Trinke ich schon, seit ich drei bin. Hat unser Koch mir immer heimlich zugesteckt.«
»Dann also Kaffee.« Billie goss ihm eine Tasse voll und brachte sie an den Tisch, dann setzte sie sich zu ihm und ihren Kindern. »Ich hatte gar nicht erwartet, dass du den Rasen mähst, Max, vielen Dank.«
»Ist ja wohl das Mindeste, was ich tun kann. Übrigens hat Nick mir gestern Abend noch eine ganz schöne Standpauke gehalten. Wenn ich noch einmal Mist baue, schickt er mich nach Hause.«
»Die Aussicht scheint dich ja nicht sehr zu begeistern.«
»Das ist total fies da. Wie im Mausoleum. Die Diener sind alle alt und launisch.«
»Und deine Eltern?«
»Die sind nie da, und wenn doch, geben sie andauernd irgendwelche Partys. Und ich muss dann natürlich dabei sein. Im Smoking«, fügte er grimmig hinzu. »Dabei bin ich gar nicht so gesellig.«
»Sag bloß«, sagte Christie.
Billie warf ihrer Tochter einen sei-nicht-so-unhöflich-Blick zu. »Kannst du Toiletten reparieren?«
»Habe ich noch nie gemacht, könnte ich aber bestimmt lernen.« Er nippte am Kaffee, setzte ihn ab und stand auf.
»Kann ich mir einen Eiswürfel nehmen?«
»Nur zu.«
Max öffnete das Gefrierfach. »Der Eiswürfelbereiter ist leer.«
»Ach ja, der funktioniert nicht. Nimm welche aus den Schälchen.«
Er schnippte einen Eiswürfel aus einem Schälchen, ließ ihn in den Kaffee fallen und setzte sich wieder hin. »Was ist denn mit dem Eiswürfelbereiter?«
»Ich habe den Kühlschrank
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