Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)
Philipp ungläubig und wies auf das Buch, das sie in der Hand hielt.
Jetzt erst warf Daniela einen Blick auf den Titel. Sie zeigte ihm nicht ihr Erschrecken. "Ja, ich interessiere mich fürs Roulett."
"Seit wann?" Mißtrauisch sah er sie an.
"Seit einiger Zeit", behauptete sie. "Ich habe..." Sie kam nicht dazu, ihren Satz zu vollenden, denn in diesem Moment wurde o hne Anklopfen die Tür aufgestoßen.
"Frau von Castan!" Andrea Wieland starrte sie fassungslos an. Ihr Gesicht wurde fast weiß vor Zorn. Sehr leise schloß sie die Tür hinter sich, dann fragte sie: "Was machen Sie denn hier, Frau von Castan?" Die Eifersucht ließ sie jede Vorsicht ve rgessen.
"Meine Cousine hat sich nur ein Buch ausgeliehen", erklärte Philipp schnell. Wie zur Bestätigung seiner Worte zeigte er auf das Buch in Danielas Händen.
"Ein Buch!" Andrea Wieland war mit wenigen Schritten bei Daniela und ihrem Geliebten. "Rund um das Roulett", las sie vor. "Für wie blöd haltet ihr mich eigentlich?" Wütend ballte sie die Fäuste. "Was haben Sie in dieser Suite verloren?" fuhr sie Daniela an.
"Ich glaube kaum, daß Sie das etwas angeht", erwiderte die junge Frau hoheitsvoll. Ihren Schrecken hatte sie überwunden. Sie sah nicht ein, weshalb sie sich von Andrea beleidigen lassen sol lte.
"Und ob es mich etwas angeht." Die Sekretärin starrte sie ha ßerfüllt an. "Philipp, ich glaube, es wäre an der Zeit, deiner Cousine klarzumachen, daß..."
"Bitte, Andrea, beruhige dich", bat Philipp unangenehm b erührt. Es gefiel ihm nicht, daß seine Geliebte nicht länger bereit war, zu schweigen. Daniela bedeutete ihm viel. Auch wenn sie ihm mehr als einmal gezeigt hatte, daß er nicht ihr Typ war, er wollte nicht die Hoffnung aufgeben, sie vielleicht doch noch zu erobern. "Daniela interessiert sich fürs Roulett", fügte er hinzu.
"Fürs Roulett?" Andrea lachte hart auf. "Das kannst du..."
"Danke für das Buch, Philipp." Daniela wandte sich der Tür zu. Sie dachte nicht daran, länger zu bleiben. Rasch verließ sie das Zimmer und schloß die Tür hinter sich. Sie war bereits bei der Treppe, als sie noch immer hörte, wie sich Andrea und Philipp miteinander stritten. Eilig ging sie in die Halle hinunter, um vor dem Abendessen noch etwas frische Luft zu schöpfen.
* * *
"Und ich soll dir glauben, daß deine Cousine nur wegen eines Buches in deiner Suite gewesen ist?" fragte Andrea schrill. "Das mußt du schon jemand anderem erzählen. Schließlich komm ich nicht aus der Klapsmühle."
"Andrea, leiser." Philipp versuchte ihre Hand zu nehmen, aber sie stieß ihn beiseite. "Soll denn das ganze Personal von unserem Streit erfahren?"
"Mir reicht es, Philipp!" stieß Andrea hervor. "Mir reicht es endgültig. Du kannst mich nicht länger für dumm verkaufen. Es wird allerhöchste Zeit, daß wir Nägel mit Köpfen machen. Ich lasse mich von dir nicht länger einlullen. Die Leute haben ein Recht, von unserer Beziehung zu erfahren."
"Bitte, nimm dich zusammen, Andrea", bat er. "Ich..."
"Ich denke nicht daran, mich noch länger zusammenzunehmen. Ich habe genug von diesem Getue. Entweder deine Cousine verschwindet oder ich mache einen Skandal, an den du dein Leben lang denken wirst."
"Und was willst du dadurch erreichen?" fragte Philipp. "Ich werde Daniela nicht vor die Tür setzen. Du weißt sehr genau, daß ihr hier eigentlich fast a lles gehört."
Seine Geliebte lachte höhnisch auf. "Solltest du etwa plötzlich Gewissensbisse bekommen?" Sie schüttelte lachend den Kopf. "Die Gewissensbisse hättest du bekommen müssen, als du deinem toten Onkel den Safeschlüssel abgenommen hast." Sie sah ihn verächtlich an. "Wo bist du überhaupt während der letzten Tage gewesen?"
"In Baden-Baden, wo sonst?"
"Kannst du denn nicht endlich das Spielen aufgeben? Du bringst dich noch um Hab und Gut, und mich dadurch mit." Sie stemmte die Hände in die Seiten. "So geht es nicht weiter, Philipp. Ich lasse mir nicht..."
Der neue Gutsherr sah nicht ein, weshalb er sich noch länger ihre Vorwürfe anhören sollte. Er packte sie einfach bei den Schultern und schob sie in Richtung Tür. "Ich bin müde. Ich werde mich vor dem Abendessen noch etwas hinlegen", sagte er. "Und du würdest gut daran tun, ein paar Beruhigungstropfen zu nehmen."
"Was bildest du dir eigentlich ein?" fuhr sie ihn empört an. "Vergiß nicht, daß ich..."
"Ich denke nicht daran, mich von dir erpressen zu lassen." Er öffnete die Tür und wies in den Gang. "Du solltest eines nicht vergessen,
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