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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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ihr selten Sorge – dazu kamen und gingen sie zu häufig. Rufa war froh, dass sie noch nicht bemerkt hatte, dass diese Affäre weitaus ernster zu sein schien. Sie streckte die Hand aus, um den dunklen Kopf zu streicheln.
    »Sieh es von der positiven Seite«, sagte sie, »vielleicht wird Polly Daddy dazu überreden, einen Fernseher zu kaufen.«
    Ran hielt das Fernsehen für das neue Opium des Volkes, das die Regierung für Massen-Gehirnwäsche benutzte. Aber Rufa sah nicht, wie Polly ein Kind im Haus ohne Fernseher überleben sollte.
    Linnet sprang von ihrem Stuhl und schlenderte den Steinflur entlang zum Salon. Sie fühlte sich in Edwards Haus vollkommen zu Hause, weil Rufa dort lebte. Rufa wünschte nur, sie könnte den Wechsel ebenso leicht akzeptieren. Die Andersartigkeit aller Dinge verwirrte sie.
    Ran hatte seine Tochter an der Farm abgesetzt. Er hatte den Kopf nur lange genug aus dem Wagenfenster gestreckt, um zu rufen: »Hi, Ru … ich hoffe, du hattest schöne Flitterwochen … ich kann nicht reinkommen … du hast vermutlich von Polly gehört.«
    Rufa hatte davon gehört. Sie und Edward waren spätabends aus Italien zurückgekehrt. Als Edward seine Frau über die Schwelle trug, hatte er an der Haustür einen Klebezettel von Rose vorgefunden. »Ratet mal!!! Ruft mich an. Mum.«
    »Typisch«, sagte Edward. »Kein Wort über dich und deine Flitterwochen. Nur die Schlagzeile des neuesten Dramas.«
    Heute Morgen sprach schon die ganze Gegend davon – in einer kleinen Gemeinschaft war, wie Edward stets sagte, jeder zehn Fuß groß und in beständiges Scheinwerferlicht getaucht. Es war die Sensation der Stunde.
    Ran hatte eine neue Freundin: eine vornehme Blondine, die sich im Dorfladen etwas zum Narren gemacht hatte, als sie nach Balsamessig fragte. Diese Blondine hatte einen Verlobten am Altar stehen lassen, ihren Job geschmissen und Unmengen Gepäck mit nach Semple Farm gebracht.
    Hätte Rufa vorher nicht mit Rose gesprochen, hätte sie es nicht geglaubt. Sie hatte Ran und Polly bei ihrer Hochzeit zusammen gesehen, aber keine Ahnung gehabt, dass deren erregte Blicke in nur dreieinhalb Wochen zu solchem Überborden geführt hatten. Polly Muir, ausgerechnet. Hatte sie ihren ordentlichen und wohlorganisierten Verstand verloren? Sie war eine Frau, die nachts wach lag und sich Gedanken um die Tischordnung machte, und dabei war Semple Farm eine Bruchbude. Edward, der Ran wirklich nicht als Fang ansah, lachte jedes Mal, wenn er sie sich zwischen Bodenkissen und Räucherstäbchen vorstellte.
    Angesichts dieser Entwicklung überkam Rufa das Gefühl, dass ihr die Dinge aus der Hand glitten. Nichts war vorhersagbar. Selbst Polly Muir stellte Leidenschaft über Vernunft. Sie hatte beim Hochzeitsspiel einen großartigen Preis gewonnen und ihn am Vorabend ihres Triumphes weggeworfen.
    Rufa wünschte, sie könnte die Geheimnisse der Leidenschaft neu entdecken. Ich muss etwas falsch machen, entschied sie. Mit Jonathan, ihrem einzigen anderen Geliebten, war Leidenschaft eine instinktive Sache gewesen – aber inzwischen erkannte sie, dass sie nur auf ihn reagiert hatte, ohne ihn erst erobern zu müssen. Die Flitterwochen in der Toskana waren ein Paradies gewesen, das sie durch eine Glasscheibe betrachtet hatte.
    Der strahlend blaue Himmel, die heißen Nächte mit Grillengesang, die Schönheit, die jeder mittelalterliche Giebel ausströmte, hatten sie verzaubert. Als sie ankamen, waren beide euphorisch vom Schlafmangel und dem Gefühl, entkommen zu sein. Edward hatte sich während der Reise zusehends entspannt, war aufmerksamer und fröhlicher geworden als seit Wochen. Als sie auf der Terrasse der Villa saßen, war er zärtlich, sanft und liebevoll zu ihr gewesen. Es war Rufa nur natürlich erschienen, ihm voraus in ihr Schlafzimmer mit den geschlossenen Fensterläden zu gehen. Ihre Kehle war vor Erwartung trocken, als sie aus ihrem Kleid schlüpfte und sich nackt unter dem nach Lavendel duftenden Leintuch ausstreckte.
    Aber Edward war nicht gekommen. Sie war schließlich eingeschlafen, und als sie aufwachte, war alles anders. Sie hatte Edward verschlossen und geistesabwesend vorgefunden. Auf seinem Hemd waren Schweißflecke – er sagte, er wäre spazieren gegangen, als befände er sich noch auf seiner Farm in Gloucestershire. Er hatte sich ihr gegenüber so rücksichtsvoll und liebenswürdig wie immer verhalten, aber offensichtlich hatte ihn etwas aus der Fassung gebracht.
    Später erzählte er es ihr – sehr ungenau und

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