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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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sie schon mal mit Edward geschlafen hat – sie hat gelogen, damit ich sie in Ruhe lasse. Oder vielleicht ist es nur der Champagner, der mich schwermütig macht.«
    »Du denkst an den Alten«, sagte Roger sanft.
    »Nun, sieh dir nur an, was der Scheißkerl von Mann meinen Mädchen angetan hat.« Rose hatte dies noch nie zuvor laut ausgesprochen. Sie hätte es auch zu niemand anderem als Roger gesagt. »Nimm Liddy, noch immer vom Dorftrottel besessen, Nancy, die Trübsal bläst wie Madame Butterfly, Selena, …«
    »Selena ist großartig«, unterbrach Roger sie.
    »Sie hat uns verlassen. Sie kam zu dieser Hochzeit zurück, als besuche sie einen anderen Planeten. Aber sie macht mir nicht so viele Sorgen wie Rufa. Ich kann Ru nicht dazu bringen, über die Zukunft zu reden, die jenseits der Renovierung dieses verdammten Hauses liegt. Als würde sie noch aus dem Grab gelenkt.«

    »Du solltest dich besser umziehen«, sagte er, hörte, wie nüchtern seine Stimme klang, und verfluchte sich dafür. »Es wird nicht allzu viel Verkehr sein, aber wir sollten uns viel Zeit lassen.« Als Ergebnis dessen, was Edward als »leichtes Durcheinander an der Buchungsfront« bezeichnete, fuhren sie direkt zum Flughafen, um ihren Flug nach Italien zu erreichen. Er sehnte sich danach, Rufa zu lieben, aber solange sie in seinem Haus waren, oder irgendwo in der Nähe von Melismate, galt es zunächst zu viel Unbeholfenheit zu bewältigen.
    Er hatte die Villa in der Toskana ausgesucht, weil sie der offensichtlichste romantische Hintergrund war, den er sich vorstellen konnte. Irgendwie musste er, im Zeitraum weniger Stunden, das Bild des getreuen Freundes der Familie abschütteln und sich in einen Geliebten verwandeln. Rufa zu heiraten und sich dem gewaltigen Volksfest einer großen Familienhochzeit zu unterziehen hatte nicht genügt. Die Seltsamkeit ihrer Situation lähmte ihn. Er hörte beständig Prudences Worte: »Natürlich hat sie dich deines Geldes wegen geheiratet – glaubst du ernsthaft, ein Mädchen wie sie würde umsonst mit dir schlafen?«
    Aber Prudence – so verletzend und erstaunlich entschlossen, Schwierigkeiten zu bereiten – hatte keine Ahnung, von was für einem Mädchen sie sprach. Edward wusste, dass es Rufa furchtbar unglücklich machen würde, wenn sie glaubte, sie schulde ihrem Ehemann Sex. Ihn erschreckte die Distanz, die überwunden werden musste, bevor sie das richtige Maß an Vertrautheit fänden. Wie sollte er es richtig machen?
    Er nahm einen Umschlag aus seiner Brusttasche. »Fast hätte ich es vergessen. Nancy bat mich, dir das zu geben.«
    Rufa nahm den Umschlag. Darauf stand: »Mrs. Rufa Reculver.«
    Darinnen befand sich eine Polaroid-Aufnahme einer Reihe bloßer Hintern. Nancy, Lydia und Selena – ihre beste Hochzeitskleidung unordentlich um die Taillen gerafft – vollführten mit dem Rücken zur Kamera tiefe, japanische Kotaus. Darunter stand: »Heute Nacht ist Vollmond!«
    Rufa lachte, bis ihr die Tränen kamen. Dann weinte sie. Sie barg das Gesicht an Edwards Schulter und wurde jäh von Schluchzen geschüttelt. Er legte die Arme um sie, spürte die Liebe, die sie für ihn empfand, und versuchte, die Barriere zu überwinden, die ihr Handel aufgeworfen hatte. Er fühlte sich stark und seltsam friedlich. Die Schatten um sie herum vertieften sich, während er sie im Arm hielt.
    »Ist schon gut«, flüsterte er.
    »Es tut mir so Leid. Alles tut mir Leid.«
    »Dir braucht nichts Leid zu tun.«
    Rufa sagte: »Die Sache ist die, dass ich dich liebe. Ich habe es dir nicht richtig gesagt.«
    »Das brauchst du auch nicht.«
    »Doch«, beharrte sie. »Du musst es wissen.« Sie entzog sich ihm wieder und wischte sich mit den Handrücken die Tränen fort. Zwei dunkle Streifen Mascara liefen ihre Wangen hinab. »Edward, ich schäme mich so.«
    »Schämen?«
    »Ich muss verrückt gewesen sein. Ich war verrückt.«
    »Hier.« Er griff in seine Tasche, nahm ein Taschentuch hervor und drückte es ihr in die nasse Hand.
    Sie lachte trostlos auf. »Du bist dauernd auf der Suche nach Taschentüchern für mich.«
    »Nun, ich finde so viele für dich, wie du brauchst.«
    Sie wischte sich über die Augen. »Du musst es wissen. Es ging nicht nur ums Geld.«
    »Reden wir zufällig über dein berüchtigtes Hochzeitsspiel?« Edward lächelte, ein wenig grimmig.
    »Ja.«
    »Hmm. Der allgemeine Konsens scheint zu sein, dass du ein volles Eigentor geschossen hast.«
    »Bitte lach mich nicht aus. Bis du mich fragtest, hatte ich mir

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