Liebe im Spiel
Melismate noch immer andauernden Arbeiten gesprochen. Edward brachte Rufa mit einigen von Roses verrückteren Verbesserungsvorschlägen zum Lachen. Sie war sich träge seiner Zuneigung für sie alle bewusst sowie des Gefühls äußerster Sicherheit, das ihr diese Tatsache verlieh. Sie hielt Edward ihr Glas erneut hin.
Er lachte sie liebevoll aus. »Sei nicht albern, du bist bereits vollkommen beschwipst.«
»Warum auch nicht? Ich war noch nie beschwipst. Ich wusste nicht, dass es sich so wunderbar anfühlt. Ich glaube, ich entdecke gerade den Alkohol – ich wusste bis jetzt nicht, was daran so toll war.«
»Er macht wunderbar locker«, sagte Edward. »Zumindest hast du aufgehört, dich nach der nächsten Aufgabe umzusehen.«
»Ich wünschte, Mum könnte mich sehen. Sie würde erkennen, wie gut du für mich bist.«
Rufa trank weiteren Brandy. Sie lehnte sich in die Kissen zurück, blickte über das Flickwerk aus ocker- und umbrafarbenen Feldern hinaus, und ihr ganzes Selbst war wundersamerweise frei von jeglicher Art Schmerz. Tiefer Friede umgab sie – obwohl die Welt erschreckend schwankte, wenn sie den Kopf bewegte. Es war besser, wenn sie die schweren Augen schloss, aber sie hatte nicht das Gefühl, schlafen zu wollen. Ihr Körper sehnte sich nach Zärtlichkeit. Jede Zelle fühlte sich lebendig an. Sie war sich träumerisch der Tatsache bewusst, dass ihre Brustwarzen die Innenseite ihres Seidenkleides streiften, wie auch der angeschwollenen Wärme zwischen ihren Beinen.
Edwards Arme umfingen sie. Seine Stimme an ihrem Ohr klang sanft und neckend. »Sieh dich nur an – volltrunken. Du solltest dich besser hinlegen.«
Sie seufzte. »Ich kann mich nicht rühren.«
»Das musst du auch nicht.« Die Welt schwankte erneut, als er sie aus ihrem Sessel hob und über die Terrasse trug. Sie lachten beide. Rufa wusste nicht, was so lustig war, nur dass sich das Leben plötzlich großartig anfühlte. Ihr Bewusstsein zuckte flackernd zwischen einem töricht benommenen Glücksgefühl und der intensiven Wahrnehmung von Edwards Körper hin und her. Sie bettete ihren schwimmenden Kopf an seine Schulter.
Dann war die weiche Matratze des großen Doppelbettes unter ihr. Sie spürte sehr entfernt, wie Edward ihr die Sandalen auszog.
Er murmelte: »Möchtest du, dass ich dir auch das Kleid ausziehe?«
»Mmmmm. Ja.« Sie hätte es nicht selbst tun können, selbst wenn ihr Leben davon abhinge.
Sie spürte, wie seine Finger, warm und fest, die Knöpfe auf der Vorderseite öffneten. Sie spürte, wie er die Seide zurückschlug und ihre Haut entblößte. Sie spürte seine Lippen auf ihren Brüsten und hörte – wie aus weiter Ferne – ihren eigenen bebenden Seufzer des Verlangens.
Und plötzlich, mehrere Bilder überspringend, war er über ihr, noch immer vollkommen bekleidet, und bewegte sich in ihr. Wieder ein Bild weiter, und ihre Beine lagen um seine Taille und drückten ihn an sich. Nichts existierte, außer dem köstlichen Drang, von ihm gevögelt zu werden. Sie kam, spannte sich um ihn an, und er kam auch, sodass das Bett unter ihnen erschüttert wurde.
Danach lag Rufa da und beobachtete in den Schatten der Fensterläden, wie Edward sich rasch und lautlos die Kleidung vom Leib riss. Sie fühlte sich, als hätte er sie zerschmettert und zu einem neuen Menschen wieder zusammengesetzt. Jenseits ihres trägen, wirren Geistes wunderte sie sich über die alte Rufa, die den armen Jonathan als guten Geliebten angesehen hatte. Edward spielte in einer völlig anderen Liga. Sein Körper war fest und schlank, mit zwei Dreiecken dunklen Haars auf seiner Brust und um die Lenden. Sie betrachtete wie gebannt seine Erektion und war bereits schwach vor Verlangen, ihn wieder in sich zu spüren.
Dieses Mal liebte er sie langsam, blickte in ihr Gesicht hinab und behielt sich bei ihrem Orgasmus unter Kontrolle, bis er mit langem Stöhnen der Erleichterung kam. Der Raum um Rufa löste sich auf. Sie lag an seiner Brust und sank in einen Schlaf schwindeligen, unbekümmerten Glücks.
Sie verdrängte die Erinnerung seufzend wieder – aber zu spät, um sich nicht an den nächsten Tag zu erinnern. Sie war früh am Morgen mit heftigen Kopfschmerzen aufgewacht, hatte sich den ganzen Tag übergeben und sich geschworen, nie wieder Alkohol anzurühren. Edward war unglaublich rücksichtsvoll gewesen. An jenem Abend, als sie sich weit genug erholt hatte, um unter dem Mond Kamillentee zu trinken, hatte er sich ruhig entschuldigt. Als sie ihn
Weitere Kostenlose Bücher