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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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Welt, sollte sie dazu sagen?
    Es war noch nicht klar, wie Lydia vorhatte, sie zu behandeln. Polly wartete ab, ob sie feindlich gesinnt war oder ob sie sie hippiehaft friedlich und liebevoll willkommen heißen wollte. Man konnte bei dieser Familie nie wissen.
    Lydia fragte: »Müssen Sie die Geschenke zurückgeben, wenn Sie nun doch nicht heiraten?«
    Polly lächelte über ihre Wut hinweg. Diese Frau war cleverer, als sie aussah, sonst hätte sie nicht so schnell Pollys wundeste Stelle getroffen. »Ich werde natürlich einige zurückschicken.« (Die Sauciere von einem Mitglied des Königshauses, den Besteckkasten von Berrys Tante und Onkel). »Aber ich werde einigen Leuten auch schreiben, um die neue Situation zu erklären. Vielleicht möchten sie ja, dass ich die Geschenke behalte.«
    Lydia starrte sie an, während sie den Teil mit der »neuen Situation« verdaute. »Es ist nicht Ihre Schuld«, sagte sie. »Ich will Ihnen keine Vorwürfe machen. Sie mussten sich in Ran verlieben. Aber denken Sie nicht, dass er Ihre Liebe erwidert.«
    Polly wusste genau, wie sie hiermit umgehen musste. Ihr Tonfall wurde mitleidig und geduldig. »Setzen Sie sich, Lydia. Ich muss sagen, Ran hat mich gewarnt, dass so etwas passieren könnte. Er sagte, Sie hätten Probleme damit, die Scheidung zu akzeptieren.«
    Lydia ballte die Fäuste. »Es gab keine Scheidung.«
    »Das ist doch verrückt, oder? Natürlich gab es eine Scheidung.«
    »Es gab ein Stück Papier, das ist alles. Es hält mich nicht davon ab, weiterhin mit Ran verheiratet zu sein. Ich denke, Sie sollten nach London zurückgehen, bevor er auch Ihr Herz bricht.«
    »Seien Sie nicht albern«, fauchte Polly. »Niemand wird mein Herz brechen. Ich fürchte, Sie sind hysterisch.«
    »Bin ich nicht!«
    »Sie tun mir unendlich Leid, Lydia. Ich glaube, sie haben Symptome einer unterschwelligen Depression. Sie brauchen offensichtlich Hilfe. Tatsache ist, dass sich Ran in mich verliebt hat. Er sagte mir, er könnte ohne mich nicht mehr leben.« Pollys Stimme klang zuversichtlich. »Er sagte, er würde sogar für mich sterben.«
    »Das sagt er jeder Frau.«
    »Unsinn. Sie wissen, dass dies etwas anderes ist, sonst wären Sie nicht hier. Ich sollte vermutlich geschmeichelt sein.«
    »Es wird vielleicht etwas länger dauern«, sagte Lydia, »aber Sie werden genauso hinters Licht geführt werden wie alle anderen.«
    Polly hatte genug von dieser Verrückten und ihren aphoristischen Äußerungen. »Nein, dieses Mal ist es wirklich anders, und Sie sollten sich besser daran gewöhnen.« Sie deutete auf eine blaue Plastikhülle, die an einer der Schranktüren hing. »Sehen Sie das? Das ist mein Hochzeitskleid. Ich habe es mitgebracht, weil Ran und ich heiraten werden.«
    Lydia zuckte zusammen, als hätte Polly sie geschlagen. »Hat er … hat er Sie gefragt?«
    »Ja.«
    »Sie lügen!«
    Polly log. Und sie war wütend, weil sie gezwungen worden war zu lügen. Was, zum Teufel, war daran so wichtig, ob Ran sie wirklich gefragt hatte? Er hatte das Hochzeitskleid gesehen. Warum sollte sie es sonst behalten?
    »Ich habe mein Bestes getan, freundlich zu Ihnen zu sein«, sagte sie, »da Sie die Mutter von Rans Kind sind. Aber ich denke, Sie sollten jetzt besser gehen. Dies ist nicht mehr Ihr Haus.«
    »Nein, aber es ist auch nicht Ihres!« Lydias tiefblaue Augen schwammen in Tränen, aber ihre Stimme klang hoch und klar. »Jetzt nicht, niemals! Sie heiraten Ran nicht! «

Kapitel Zwei
    Rufa schloss die Küchentür hinter sich und wählte Wendys Telefonnummer. Nancy, die einen sechsten Sinn für Rufas Anrufe hatte, nahm fast augenblicklich ab.
    »Nance, hi. Ich bin’s.«
    »Schätzchen, ich hatte gehofft, dass du anrufen würdest. Wie läuft’s?«
    »Gut. Wirklich. Ich wollte nur mal mit jemand Normalem reden, der nicht jedes Wort auf die Goldwaage legt, das ich sage.«
    Nancy lachte leise. »Kannst du reden?«
    »Mehr oder weniger. Ich mache ihr gerade Kaffee.« Rufa, den Hörer ans Ohr geklemmt, stellte geschickt Mrs. Reculvers weiß-goldenes Kaffeegeschirr zusammen. Ihr Streben nach Perfektion wurde von Tag zu Tag unbarmherziger. »Erzähl mir, um Gottes willen, von einem normalen, ungezwungenen Leben.«
    »Die Schlagzeilen haben sich seit gestern nicht geändert«, sagte Nancy. »Nur dass Tiger Roshan ständig in den Ohren liegt, zu ihm zu ziehen.«
    »Und das will er nicht? Warum? Er liebt den großen Trottel doch, oder?«
    »Es geht ums Coming-out«, sagte Nancy. »Er bekommt kalte Füße, weil

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