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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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es überall in der Presse stehen könnte.«
    Rufa löffelte Kaffee in die heiße Kanne. »Sag Roshan, ich rufe ihn an, wenn Prudence wieder weg ist.« Sie öffnete eine Packung edle Schokoladenkekse – hauptsächlich um des äußeren Anscheins willen, da Prudence selten etwas anderes als gedünsteten Spinat aß – und arrangierte sie ordentlich auf einen Porzellanteller.
    Nancy fragte: »Wann geht sie?«
    Rufa senkte die Stimme, obwohl ein Flur und zwei geschlossene Türen sie vom Salon trennten. »Nicht vor Dienstag.«
    »Warum musst du dich mit ihr abgeben? Sie ist Edwards Aufgabe.«
    »Er tut sein Bestes, aber er ist so beschäftigt.« Rufa fügte nicht hinzu, dass Edward außerdem reizbar und verschlossen war, oder dass ihn die majestätische Anwesenheit Prudences stundenlang ins Büro trieb. Es gab jede Menge Gründe, warum sie Nancy davon nichts erzählen konnte. »Sie ist gar nicht so übel, und Tristan ist nett.«
    Nancy fragte: »Bist du wirklich in Ordnung?«
    »Ich sagte schon, es geht mir gut. Was ist mit dir? Hast du Berry in letzter Zeit gesehen? Hat er sichtlichen Liebeskummer?«
    Ein tiefer Seufzer drang durchs Telefon. »Er ist nach Frankfurt gezogen. Er hat dort einen Posten angenommen und wird monatelang nicht zurückkommen. Ich hab’s einfach vermasselt. Der erste anständige Mann, der mir je begegnet ist, und ich habe ihn verschreckt. Ich bin ein armes, tragisches Opfer des Hochzeitsspiels.«
    »Unsinn«, sagte Rufa energisch. »Warte ab, er wird zurückkommen. O Gott, der Kessel – ich muss aufhören. Reden wir morgen wieder?«
    »Ru, warte! Was ist los? Ich weiß, dass etwas nicht stimmt.«
    Alles Mögliche stimmte nicht. Blicke, Andeutungen, verhüllter Zorn. Rufa konnte es Nancy nicht erklären.
    »Es geht mir gut«, sagte sie. »Ciao.« Sie legte auf.
    Die Stille im Haus überfiel sie erneut. Sie blickte aus dem Fenster auf Felder und Hecken, die in der Hitze flimmerten. Nach außen hin verhielten sich alle herzlich und charmant, so sehr, dass Rufa es töricht gefunden hätte, ihr Unbehagen in Worte zu fassen.
    Edward hatte sich in sich selbst zurückgezogen, wie er es stets tat, wenn ihn etwas beschäftigte. Er konnte nicht schlafen. Er lag regungslos neben Rufa, während die Anspannung ihn knisternd umgab wie Elektrizität. Letzte Nacht hatte sie gespürt, wie er aufgestanden war. Sie hatte zwanzig Minuten auf ihn gewartet. Dann stand sie auf und fand ihn unten in der Küche, wo er dem World Service lauschte. Er war fast verärgert herumgefahren, als er sie hörte, hatte sich dann aber entschuldigt und gesagt, er sei besorgt.
    Das hatte Rufa nicht genügt. Wenn Edward sagte, er sei besorgt, dann meinte er, dass er sich Sorgen um die Geschichte mit den Kriegsverbrechen machte. Aber da war noch etwas, dessen war sie sich sicher.
    Sie trug das Kaffeetablett in den Salon und ärgerte sich, als sie sich bei dem Gedanken ertappte, ob sie anklopfen sollte. Dies war ihr Haus – warum benahm sie sich wie eine bessere Dienerin?
    Wahrscheinlich, dachte sie plötzlich, weil ich wie eine behandelt werde.
    Prudence, in weißer Leinenbluse und grauer Leinenhose, saß auf dem Sofa und blätterte eine Ausgabe der Vogue durch. Sie war diskret, aber perfekt zurechtgemacht und wirkte vollkommen gelassen. Auf dem Titelbild war Selenas Gesicht zu sehen, vor einem dunklen Hintergrund, der mattierte, malvenfarbene Lippenstift leuchtend. Die Kamera verlieh ihren spitzen Elfenzügen eine faszinierende, jenseitige Schönheit. Der Anblick ihrer Augen, halbwegs von Prudences Oberschenkel verborgen, gab Rufa noch mehr das Gefühl, durch einen Traum zu wandeln.
    Aus einem unbestimmten Grund ärgerte sich Prudence darüber, dass Rufas Schwester auf der Titelseite der Vogue war. Die Ausgabe lag seit zwei Tagen im Salon, und Prudence wurde unangenehm, wann immer es erwähnt wurde. Rufa hatte es bewusst mehrmals erwähnt, wenn die Atmosphäre unerträglich wurde. Sie wusste nicht, warum Krieg herrschte oder warum sie mit einbezogen wurde, aber sie entwickelte allmählich einen Instinkt für ihre Waffen.
    Prudence war Mitte vierzig, aber ihr Alter war irrelevant. Sie war wunderschön, und diese Schönheit hatte sie seit mindestens dreißig Jahren perfekt erhalten. Sie war straff und gebräunt und strahlte und konnte noch immer eine gewisse Keckheit an den Tag legen. Sie war kürzlich von ihrem vierten, sehr reichen Ehemann geschieden worden. Edward hatte erklärt, dass Prudence vollkommen anders aufgewachsen sei als

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