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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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traulich am Telefon von Den Haag aus mit Prudence – während er sie, Rufa nur anrief, um nachzuhören, ob sie noch immer beisammen war. Er betrachtete seine junge Frau als Verpflichtung, als einen Fehler. Vielleicht hatte er Prudence auch von den Albträumen erzählt. Warum nicht? Sie war dumm genug gewesen zu glauben, dass er die Leere ihres gemeinsamen Lebens niemandem anvertrauen würde. Tristan hatte Recht, sie lebten eine gewaltige, abscheuliche Lüge.
    Die Realität verblasste, während Bilder vor ihr aufstiegen – Bilder von Edward, vom großen Mann, von Tristan, der vor ihr davonlief und eine lieblose Welt zurückließ.
    Sie setzte sich hin, barg den Kopf in den Armen und weinte, bis sie das Bewusstsein verlor.

Kapitel Fünf
    Das Klingeln des Telefons schreckte sie auf. Sie fand sich mit der Wange auf dem Küchentisch wieder. Sonnenlicht drang durch das Fenster über der Spüle. Rufa sprang auf und schwankte leicht, weil ein Bein eingeschlafen war. Wenn das Edward war, sollte sie sich bemühen, normal zu klingen.
    »Hallo?«, krächzte sie.
    »Ru, hier ist Tristan. Und bevor du etwas sagst – das mit heute Nacht tut mir Leid. Ich war schrecklich zu dir. Das kann ich nie wieder gutmachen.« Seine Stimme klang hastig, inständig und voller Energie. »Man sollte mich durch die Straßen schleifen und öffentlich auspeitschen. Du hast jegliches Recht, den Hörer aufzuknallen und nie wieder ein Wort mit mir zu reden – ich meine, es würde mir natürlich absolut das Herz brechen, aber ich hätte es verdient. Hallo? Du bist doch da, oder?«
    Rufa blickte hinaus in den sonnenerfüllten Morgen. »Ja, ich bin hier – wo bist du?«
    »In Cirencester. Das ist eine lange Geschichte. Im Grunde muss mich jemand nach Hause holen, und ich brauche meine Kreditkarte – sie liegt auf der Anrichte, in meiner Brieftasche. Könntest du sie mir bringen?«
    Sie lachte. »Was, um alles in der Welt, ist los? Warum brauchst du deine Kreditkarte?«
    »Weil – hör mal, bitte sei nicht wütend – ich hatte ein kleines Problem mit Edwards Wagen, und ich muss den Typ bezahlen, der ihn zur Werkstatt geschleppt hat.«
    »Ein kleines …«
    »Komm her, dann erkläre ich dir alles«, sagte Tristan. »Alles zu wissen heißt alles zu vergeben. Bist du wirklich nicht böse?«
    »Wie böse sollte ich sein?«
    »Nun, tatsächlich sehr böse, wenn ich ehrlich bin.«
    In Rufa stieg ein Lachen auf. Es war so, als würde sich ein Schleier heben. »Du sagst mir besser, wo du bist«, sagte sie.

    Er wartete im Hof einer Werkstatt. In dem Moment, als Rufa ihn sah, zog sich ihr Herz vor Verlangen zusammen. Seine weiße Jeans und das Hemd waren ölverschmiert, und eine Seite seines langen Haars war verfilzt und geschwärzt. Auf seiner Stirn klebte ein viereckiger Mullverband. Er sah großartig aus.
    Ein junger Mann in einem Overall mit einem wuchtigen, rasierten Kopf und einem Ohrring, kam zu ihnen herüber. »Das ist sie, oder?«
    Tristan schaute auf. »Ja, das ist Mrs. Reculver. Tatsächlich geht es um den Wagen ihres Mannes.«
    »Oh, richtig.« Der Junge grinste sie viel sagend an. »Da werden Sie einiges zu erklären haben.«
    »Das ist Ken«, sagte Tristan. »Er hat mich freundlicherweise hierher geschleppt und hat mir vertraut, dass ich eine Kreditkarte besitze – hast du sie mitgebracht?«
    »Tristan, was ist mit deinem Kopf passiert? Bist du in Ordnung?« Rufa berührte den Verband auf seiner Stirn.
    »Er wurde genäht«, sagte Ken. »Ich musste ihn in der Notaufnahme abholen.«
    »In der Notaufnahme? Um Gottes willen, warum kannst du mir nicht erzählen, was passiert ist?« Sie war beunruhigt.
    »Sie werden durchdrehen, wenn Sie den Wagen sehen«, sagte Ken noch immer grinsend.
    Er führte sie um die Seite des Hauptgebäudes herum in einen schmierigen, widerhallenden Schuppen, in dem Grasbüschel durch die Risse im Betonboden wuchsen. Verrostende Ölfässer und dicke Drahtrollen waren entlang einer Wand aufeinander gestapelt. Unmittelbar vor ihnen stand ein Schrottauto, dem die Windschutzscheibe und eine Tür fehlten. Die Motorhaube war wie eine Ziehharmonika verzogen, und der Airbag hing schlaff vom Lenkrad herab. Rufa erkannte plötzlich, dass sie Edwards Landrover vor sich sah. Die Welt schwankte.
    Tristan nahm rasch ihre Hand. »Tut mir Leid, ich hätte dich vorwarnen sollen.«
    »Allmächtiger«, sagte sie. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. »Du … du hättest tot sein können.«
    »Er ist ein Glückspilz«, sagte Ken,

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