Liebe im Spiel
in die trostlose Wohnung zurückkehren würde, die ihm seine Bank zur Verfügung gestellt hatte.
Er lächelte Nancy zu und streckte Ran die Hand hin. »Hallo.«
»Berry, Schätzchen«, sagte Nancy, »ich dachte, du wärst im Land der Lederhosen.«
»Ich bin – ich fürchte, ich bin nur heute in London.«
Ran sprang vom Barhocker. Er ergriff mit beiden Händen Berrys Hand. »Du bist erstaunlich – bist du denn nicht böse? Wirst du mich nicht zum Kampf herausfordern oder so?«
Berry lachte leise. »Sei nicht albern.«
»Ich dachte, du würdest mich sofort verprügeln. Ich habe dir Polly ausgespannt und dein Leben ruiniert.«
»Oh, ganz so würde ich es nicht ausdrücken.« Er zog seine Hand langsam zurück. »Polly hat immerhin ihren eigenen Willen.«
»Das kannst du laut sagen«, erwiderte Ran.
Berry hörte ein unterdrücktes Lachen von Nancy und musste sich einen Moment innen auf die Wangen beißen. »Sie wollte mich nicht heiraten«, sagte er zu Ran, »und das musste ich respektieren. Jetzt ist es vollkommen in Ordnung. Ich kann sogar sagen, dass ich hoffe, dass ihr beide sehr glücklich werdet.«
»O Gott, das ist wunderbar!« Ran ergriff erneut seine Hand, bevor Berry ihn aufhalten konnte. »Das ist so, so hochherzig, so großzügig …«
Berry nahm seine Hand energisch wieder in Besitz – es bestand immerhin die Gefahr, dass Ran sie küssen würde. »Schon gut.« Er wandte sich an Nancy. »Ich habe noch ein wenig Zeit, bevor ich zurückfliege. Du könntest dir nicht zum Essen freinehmen?«
Es befriedigte ihn, als er die Freude in Nancys himmlischen blauen Augen sah. Sie verging jedoch, als Simon, ihr Boss, aus dem Büro kam. Die Bar füllte sich allmählich. Er sah Nancy stirnrunzelnd an. »Dies ist nicht das Rover’s Return, Nancy. Weniger plaudern und mehr arbeiten, bitte.«
»Da hast du deine Antwort«, sagte Nancy untröstlich. »Aber du schuldest mir jetzt ein Essen – ein sehr gutes.«
Er lachte. »Das allerbeste.«
»Und melde dich ein wenig häufiger.« Sie fing einen Blick von ihrem Boss auf und trat rasch von Berry fort.
Berry seufzte. Dann lächelte er Ran zu. »Hast du Zeit für ein Essen?«
»Was, jetzt? Bist du sicher?«
»Absolut. Nur um zu beweisen, dass ich keinen Groll gegen dich hege.« Der Engel hatte ihm zugelächelt. Sie hatte sich gefreut, ihn zu sehen. Es war eine jener Gelegenheiten, bei denen er sogar Ran leiden konnte. Er konnte die ganze Welt gut leiden.
Das Restaurant war von Männern in identischen, gestreiften Hemden, Krawatten und Manschetten bevölkert. Ran, in seinem modischen schwarzen Leinen, stach hervor wie ein Pfau unter Tauben. Berry wünschte, die Tische stünden nicht so dicht zusammen. Irgendwie war es unangenehm, mit einem Mann von ernsthafter Schönheit gesehen zu werden, wenn keiner der Anwesenden schwul war.
»Tomatensuppe«, sagte Ran, hinter der Speisekarte mit Eselsohren hervor. »Steak und Nierenpastete. Mit Kartoffelbrei und Zwiebelsoße. Schokoladenpudding mit Vanillesoße.« Er reichte die Speisekarte über den Tisch.
»Bei dieser Hitze?«
»Polly gönnt uns solches Essen nie.«
»Nein, ist nicht ganz ihr Stil.« Berry fühlte sich unbehaglich dabei, mit Ran über Polly zu sprechen. Er hoffte, Ran erwartete nicht von ihm, dass sie Erfahrungen austauschten.
»Sie ist eine sehr gute Köchin«, fuhr Ran fort. »Aber sie kocht anscheinend nicht viel Normales. Ich vermisse Dinge wie Spiegeleier und gebackene Bohnen.«
Berry winkte die Kellnerin heran. Es war heiß. Er wünschte, er könnte seine Krawatte ablegen.
»Dies ist sehr nett von dir«, sagte Ran, als die Kellnerin gegangen war.
»Schon gut.«
»Manche Männer würden mich umbringen wollen.«
Berry lachte. »Du kannst wirklich damit aufhören. Entspannen wir uns einfach und nehmen es als Tatsache. Es ist zu heiß für Dramen.«
»Okay.« Ran stützte die Ellenbogen auf den Tisch. »Kann ich dich etwas fragen?«
»Nun, ich denke schon.«
»Es ist ein wenig aufdringlich von mir, aber es beschäftigt mich schon ewig – wie hast du Polly deinen Heiratsantrag gemacht?«
Berry war verblüfft. »Wie bitte?«
»Du weißt schon. Auf Knien oder bei einem romantischen Essen. Wie hast du es gemacht?«
»Ich weiß nicht. So, wie jeder es macht. Wie hast du Lydia deinen Heiratsantrag gemacht?«
»Oh, das werde ich nie vergessen«, sagte Ran versonnen. »Wir lagen nackt unter einer Hecke.«
»Hmm. Wie romantisch. Aber wenn du vorhast, es mit Polly genauso zu machen, dann
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