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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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singt im Chor«, sagte Linnet. »Dies ist ihr allererstes Konzert.«
    »Was? Was?« Ran war verblüfft. »Du machst Witze.«
    »Du hast kurze Haare«, bemerkte Linnet schließlich. »Du siehst ziemlich albern aus.«
    »Ich weiß. Tut mir Leid. Wenn ich dich von der Schule abholen komme, werde ich einen meiner Hüte tragen.«
    »Vermutlich hat Stinker dich dazu überredet.«
    »Ja, es war Stinkers Werk.«
    »Ran!«, protestierte Rose. Sie lachte. »Ermutige sie nicht auch noch.«
    »Du passt jetzt zu Mummy«, sagte Linnet. »Sie hat auch alle ihre Haare abgeschnitten.«
    »Was?«
    Polly näherte sich mit ihren Freunden, und trat vor, um Rufa mit strahlendem Gesellschaftslächeln zu umarmen. Es war ihre erste Begegnung seit der Hochzeit. »Du siehst einfach großartig aus. Ich hoffe, ihr hattet eine schöne Zeit in Italien.« Sie kicherte leise. »O Gott, die Leute starren die sittenlose Frau an.«
    Rufa zuckte zusammen und erkannte dann, dass Polly sich selbst meinte. »Du hast uns jedenfalls alle überrascht.«
    »Wir müssen zusammen essen, damit ich dir die ganze Geschichte erzählen kann. Mein Leben – nun, ich habe absolut auf einer Achterbahn gelebt. Dies sind Justine D’Alambert und ihr Mann Hugo.«
    »Sehr erfreut.« Rufa schüttelte Justine und Hugo die Hände.
    »Das ist Rufa Reculver, indirekt verantwortlich für meinen Anfall von Wahnsinn. Wie schade, dass Edward nicht hier sein kann.« Polly ergriff Rans Ärmel. »Komm, Liebling, sonst werden alle guten Plätze besetzt sein.« Mit einem weiteren verschwörerischen Lächeln zu Rufa, drängte sie ihre Gruppe den Gang entlang.
    »Wir sollten uns einen Platz ziemlich weit vorne suchen«, sagte Rose. »Liddy ist schon so nervös, dass sie uns nicht noch suchen müssen sollte.«
    Rufa blieb zurück, damit sie Tristans Hand nehmen konnte, ohne dass ihre Mutter es sah. Sie musste ihn berühren, sich an ihm festhalten.
    Eine große, grauhaarige Frau rempelte sie an. Rufa wandte sich um und begegnete dem wütenden Blick von Lady Bute. Ihre kalten Augen wanderten von Rufa zu Tristan, voller Verachtung, als sie sich erneut auf Rufa richteten.
    »Verzeihung.« Sie trat, die geballte Abneigung, von ihnen fort.
    Die Begegnung, die nur wenige Sekunden gedauert hatte, ließ Rufa bedrückt zurück. Die ekelhafte Lady Bute hatte sie gezwungen, sich so zu betrachten, wie sie von außen wirken musste – eine frisch verheiratete Frau, die sich öffentlich an einen anderen Mann schmiegte. Sich wie ein törichter Teenager benahm. Sich, insbesondere, wie eine wahre Tochter des großen Mannes verhielt.
    Tristan entzog ihr sanft seine Hand, um den Gang freizumachen, und trat einen oder zwei Schritte vor sie. Rufa betrachtete in plötzlicher Panik seinen Rücken. Sie hatte ihr ganzes Gefühlschaos auf die Schultern dieses Jungen geladen – Edward zu betrügen, ihre Familie zu opfern. Wie war es so weit gekommen? Und wie sollte sie je mit ihrer Schuld fertig werden?
    Die Mitglieder des Orchesters hatten inzwischen ihre Plätze im Mittelschiff eingenommen. Applaus erklang, und alle setzten sich hin, während der Chor den Altarraum betrat. Die Tenöre und Bässe trugen Smokings. Die Frauen trugen lange schwarze Röcke und weiße Blusen. Lydia war es gelungen, dieser wenig viel versprechenden Uniform eine wunderbare Wirkung zu verleihen. Ihre kurzen Locken leuchteten unter den Lichtern tief golden. Sie trug Make-up und wirkte insgesamt so elegant und vollkommen wie eine Porzellanfigur. Sie umklammerte ihre Partitur, blickte sich ängstlich um, sah Linnet und lächelte ihr bezaubernd zu.
    Auf der anderen Seite des Ganges verspürte Polly ein besorgtes Schaudern. Sie hatte nicht gewusst, dass Lydia singen würde – wenn sie es gewusst hätte, wäre sie niemals zu diesem verdammten Konzert gekommen. Sie suchte die Ränge weißer Blusen nach dem mutlosen Wesen ab, das sie wie verrückt angeschrien hatte, sie werde Ran niemals heiraten. Es war ein echter Schock, Lydia zu etwas verwandelt zu sehen, was sie eindeutig als Rivalin erscheinen lassen konnte. Polly spürte, wie sich Ran neben ihr anspannte, der offensichtlich ebenso überrascht war wie sie. Er war durchaus töricht genug, sich erneut in die unerwartete Schönheit seiner Exfrau zu verknallen, als hätten sie sich nicht jahrelang gegenseitig niedergemacht. Sie schob besitzergreifend ihren Arm durch seinen.
    Der Applaus erfüllte die Kirche bis zur fächergewölbten Decke. Die Solisten traten ein, gefolgt vom Chorleiter. Er war

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