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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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solltest du keine großen Hoffnungen hegen.« Berry gab den Kampf auf und fügte sich in die wenig gentlemanlike Handlungsweise, über seine frühere Verlobte zu sprechen.
    »Es würde sie verärgern, oder?«
    »Definitiv.«
    »Es ist wirklich schrecklich, wenn sie ärgerlich ist, oder?«
    »Das kannst du laut sagen.« Berry konnte nicht lügen. Bei Gott, es war schrecklich. Sie konnte einen Mann aller Selbstachtung berauben und ihn zitternd und wimmernd zurücklassen. Es erforderte jahrelange Studien, Pollys Zorn aus dem Weg zu gehen. Er empfand allmählich Mitgefühl. »Hör zu, ich werde ehrlich zu dir sein. Tatsächlich kann ich mich nicht mehr an den Moment erinnern, als ich ihr den Heiratsantrag machte. Es gab nie einen Zeitpunkt, zu dem ich die Worte gesagt hätte: ›Willst du mich heiraten?‹ Ich wusste, dass ich sie liebte und bei ihr sein wollte und alles das. Ich hatte nach Oxford gerade meinen ersten Job angetreten, und ihre Eltern hatten ihr zum einundzwanzigsten Geburtstag eine Wohnung geschenkt …«
    »Sodass es nur natürlich war, dass du zu ihr zogst«, vermutete Ran.
    Berry nickte. »Genau – vollkommen natürlich. Und das war der Moment, ab dem Polly einfach über unsere Hochzeit zu reden begann. Zunächst im Spaß. Es wurde erst allmählich ernst.«
    Ran hörte sehr aufmerksam zu. »Und wann hast du erkannt, dass es kein Zurück gab?«
    »Oh, das ist leicht. Sie erwähnte unsere Hochzeit vor meiner Mutter. Also konnte ich schlecht behaupten, ich wüsste nichts davon. Obwohl ich mich natürlich freute. Begeistert war.« Berry räusperte sich. »Wie auch immer, die Anspielungen gingen weiter. Wenn ich wollte, dass sie glücklich war, musste ich nur aufmerksam sein. Sie zeigte mir ständig Bilder von Ringen und ließ ihre Ringe herumliegen, damit ich die Größe wüsste. Also ging ich zu ihrem Lieblingsjuwelier und kaufte ihr einen Ring.« Er fügte unwillkürlich hinzu: »Und zwar einen verdammt teuren.«
    »Und das war es?«
    »Mehr oder weniger. Ich nahm ihn mit nach Hause und schenkte ihn ihr. Und aus einem unbestimmten Grund war sie unglaublich überrascht. Sie erzählte allen ihren Freunden, ich sei sehr stürmisch und impulsiv.«
    »Warst du das?«
    Berry seufzte. »Komm schon, du kennst mich. Ich bin der am wenigsten impulsive Mensch der Welt.«
    »Da hast du Glück.« Ran blickte düster drein. »Ich stürze mich immer kopfüber in alles. Darum kam es zu alledem. Sie redet ständig über unsere Hochzeit, als wäre alles schon beschlossene Sache. Das bedeutet, dass ich mit ihr vor dem Altar enden werde, oder?«
    »Ich dachte, das wolltest du.«
    »Jeder glaubt das. Niemand macht sich die Mühe, mich zu fragen, was ich denke.« Ran wölbte die Augenbrauen, auf seiner Elfenbeinhaut schwarz wie chinesische Tusche, und zog sie dann stirnrunzelnd zusammen. »Die Mauern schließen sich um mich. Ich bekam bei diesem verdammten Schneider beinahe Panik.«
    »Wie bitte?«
    »Sie hat mich zum Vermessen für einen Anzug geschickt«, sagte Ran verbittert. »Ich musste Ewigkeiten stillstehen, während sich so eine alte Tunte die Innenseite meiner Beine hinauftastete – und am Ende erwähnte Polly, dass sie einen Stresemann bestellt hätte. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich für meinen Sarg vermessen worden.«
    Eine Kellnerin kam mit Rans Suppe und Berrys geräuchertem Lachs.
    »Es ist schwierig«, sagte Berry. »Andere Leute neigen dazu, das mit Polly nicht zu verstehen. Meine Schwester hielt mich immer für total schlapp, weil ich nicht offen mit Polly sprach – die Grenzen absteckte sozusagen. Aber die wenigen Male, als ich es versuchte, schaffte Polly es immer, mich falsch zu verstehen, und letztendlich bat ich um Verzeihung für irgendetwas Schreckliches, wovon ich nicht wusste, dass ich es getan hatte.« Er streute Pfeffer über seinen Lachs. »Ich will offen zu dir sein, Ran. Wenn du sie nicht heiraten willst, dann verheißt der Anzug nichts Gutes.«
    Ran rührte in seiner Suppe, als suche er in den roten Tiefen etwas. »Ich habe es zu weit kommen lassen. Ich kann nicht umkehren.« Er legte den Löffel neben den Teller. »Was, zum Teufel, soll ich tun?«
    »Was willst du tun?«
    »Würde ich fragen, wenn ich das wüsste? Gott, ich habe mein Leben ins Chaos gestürzt. Ich habe mich von all den Menschen entfremdet, die mich liebten. Ich habe alles weggeworfen, was mir lieb ist …« Seine Augen wurden feucht. Üppige Tränen tropften von seinen Wimpern. »Ich wünschte manchmal, ich wäre

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