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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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– Weihnachtshektik, scheußliches Wetter, katastrophale Verkehrsverhältnisse – als persönliche Herausforderung. Rufa beobachtete sein planvolles Vorgehen gelassen und fragte sich, warum sie so ruhig war. Sollte sie nicht heftige Gewissensbisse empfinden? Das käme wahrscheinlich später. Die reine Erleichterung, Edward neben sich zu haben, löschte alles andere aus. Dies war das Ende eines Albtraums, die Flucht aus einem unterirdischen Verlies. Endlich konnte sie sich selbst gegenüber zugeben, wie schmerzlich sie ihn vermisst hatte. Sie wünschte, er hätte sie nicht so eilig aus der Wohnung gedrängt, bevor sie ihr Gespräch beendet hatten. Bei Edward hatte man nie das Gefühl, genug gesagt zu haben.
    Aber es hatte keinen Zweck, jetzt mit ihm zu reden. Er war zu sehr damit beschäftigt, sich allen Hindernissen überlegen zu erweisen. Er verließ die bevölkerte Autobahn, wo in trostlosem, orangefarbenem Licht Schneeflocken wild umhertanzten, und tastete sich finstere Straßen entlang, wo es überhaupt kein Licht gab. Sie glitten lautlos durch Dörfer mit geschlossenen Fensterläden und fuhren am Rande verlassener kleiner Städte entlang. Rufa beobachtete ihn und dachte, welches Glück sie gehabt hatte, dass sie Adrian begegnet war. Dank Adrian (oder eher dank der Ärztin, die er für wahrscheinlich teures Geld gerufen hatte), fühlte sie sich nun besser als seit Wochen. Die Antibiotika machten sie ein wenig benommen, aber das war nichts. Es war sogar eher angenehm, nach der scheußlichen, von Übelkeit begleiteten Schwäche. Die Infektion hatte ihr Elend in eine absolute Tragödie verwandelt. Wie seltsam, dachte sie, dass Tragödien zu etwas so Prosaischem verblassen und mit Tabletten geheilt werden können.
    Der Wagen verlangsamte seine Fahrt und kam schließlich zum Halt. Edward zog die Handbremse an und schaltete den Motor aus. Sie waren von Dunkelheit umgeben, die nur von wenigen, fernen Lichtflecken gesäumt war. Der Wind hatte zugenommen und war das einzige Geräusch in der Einsamkeit.
    Rufa, die in der Wärme gedöst hatte, murmelte: »Wo sind wir?«
    »Gott weiß wo.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe mich verirrt«, sagte Edward. »Ich kann einen bewaffneten Konvoi durch bosnische Berge voller Heckenschützen dirigieren, aber ich kann Berwick-on-Tweed nicht finden. Lass mich noch einmal auf der Karte nachsehen.« Er löste seinen Sicherheitsgurt und beugte sich über sie, um die Karte zu betrachten, die er auf ihren Knien ausgebreitet hatte. »Du hattest Recht – wir hätten in Edinburgh bleiben sollen. Ich weiß nicht, was in mich gefahren war – außer dass ich dich dort fortbringen musste. Bevor du wieder verschwandest.«
    »Ich habe es aufgegeben zu verschwinden«, sagte Rufa.
    »Wie geht es dir?« Seine grauen Augen, wie Kiesel gemasert, begegneten ihren. »Wird es zu viel für dich?«
    »Überhaupt nicht, es geht mir gut.« Sein Gesicht war ihrem nahe. Sie streichelte seine Stirn, zog die schwachen Falten nach. »Ich liebe dich.«
    Er war einen Moment argwöhnisch. Dann versuchte er, es lachend abzutun. »Trotz meines hoffnungslosen Orientierungssinns?«
    »Ich liebe dich so sehr, dass es mir nichts ausmacht, in einem Schneesturm mitten im Nirgendwo verirrt zu sein«, sagte Rufa. »Es ist noch immer besser, als allein zu sein, ohne dich.«
    »Ohne irgendjemanden.«
    »Ohne dich im Besonderen. Warum glaubst du mir nie, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe?«
    Das bestürzte ihn. »Natürlich glaube ich dir.«
    »Nein, tust du nicht. Ich habe es immer wieder versucht. Du denkst, ich wäre nur dankbar oder so.« Rufas Herz hämmerte unangenehm, aber sie wollte plötzlich unbedingt das Unausgesprochene aussprechen. »Du hast es mich dir nie zeigen lassen. Es ist, als wenn du nicht wolltest, dass ich dich liebe – auf diese Art, meine ich. Ich wünschte, du würdest mir sagen, was ich falsch mache. Als wir geheiratet haben, war ich vollkommen bereit, mit dir zu schlafen.«
    Er lachte kurz verärgert auf. »›Vollkommen dazu bereit‹ zu sein, Sex zu haben, ist etwas anderes, als es zu wollen. Jedes Mal, wenn ich mich dir näherte, wirktest du, als wärst du beim Zahnarzt!«
    »Das stimmt nicht!«
    »So hat es sich für mich angefühlt. Und ich kann unter solchen Umständen nicht lieben.«
    »Du bist zu stolz.«
    »Ja.«
    »Aber Edward«, bat sie sanft, »ist es jetzt nicht anders?«
    »Nach Tristan, meinst du? Sollte ich ihm dafür dankbar sein, dass er dich wieder bekehrt hat?«
    Rufa zuckte

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