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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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abfuhr.«
    »Er fuhr voll auf dich ab«, gab Rufa zu, »aber offensichtlich nicht genug, um seine Meinung über das Mädchen zu ändern.«
    »Sieh mich an«, sagte Nancy, »und du siehst die zukünftige Lady Bridgmore.«

Kapitel Zehn
    Die zukünftige Lady Bridgmore, im Moment noch als Polly Muir bekannt, saß an ihrem Hepplewhite-Schreibtisch in ihrer Bond-Street-Galerie. Sie war eine schmächtige, adrette junge Frau, deren hübsche Züge vielleicht eher unbestimmbar gewesen wären, wenn sie sich nicht ausgezeichnet präsentiert hätte. An diesem Morgen trug sie einen kurzen schwarzen Rock – ihre Beine waren bewundernswert – und eine einfache weiße Seidenbluse. Ihr langes, glattes, blondes Haar wurde im Nacken von einer schwarzen Samtspange zusammengehalten.
    Understatement, aber das richtig, dachte sie stets. Wenn Zweifel bestehen, eher weniger. Das Streben nach zurückgenommener Eleganz war ihre Lebensaufgabe. Niemand erkannte die reine, harte Arbeit an, die das beinhaltete. Soames and Pellew bezahlten sie hauptsächlich für ihr hübsches und nobles Aussehen, was sie mühelos mit ihrer wahren Arbeit verbinden konnte: dem Durchforsten ihrer gewaltigen Datenbank mentaler Listen.
    Zunächst die Liste derjenigen, die zu ihrer Hochzeit eingeladen werden mussten. Polly hatte ihre Familiengeschichte gesiebt und manipuliert, damit sie jeder Prüfung standhielte – aber die Tatsache blieb, dass sie furchtbar wenige passende Verwandte aufzuweisen hatte. Ihre Großtante, die Witwe eines schottischen Baronet, konnte aus Australien eingeflogen werden. Der Rest dieser Bande war jedoch hoffnungslos: alle nur mit nasalem Akzent und dauerhafter Bräune. Sie musste ihre Seite der Kirche mit Freunden aus guter Familie füllen. Und sie musste ihren Vater irgendwie überreden, nicht seinen Vornamen zu benutzen. Niemand hieß »Leslie«. Sein mittlerer Name war Alistair, der weitaus besser zum Kilt passen würde.
    Alles in Pollys Leben musste auf Richtigkeit überprüft und wieder überprüft werden. Sie beherrschte diese Sprache gut, aber nicht vollkommen fließend. War es, zum Beispiel, wirklich richtig, seine Geschenkeliste bei Peter Jones zu hinterlegen? War es richtig, den lustigen Porzellan-Hundenapf mit aufzuführen, obwohl weder sie noch Berry einen Hund besaßen? Und was das betraf – war es wirklich richtig, überhaupt eine Geschenkeliste zu haben? Polly kümmerte es nicht, wenn sie habgierig wirkte. Die Menschen, die in die englische Oberklasse hineingeboren wurden, waren die habgierigsten, denen sie je begegnet war. Man musste einfach darauf achten, auf die richtige Art habgierig zu sein.
    Als die beiden rothaarigen Göttinnen in die Galerie spazierten, waren Pollys Gedanken leidenschaftlich auf Berrys trauliche Gestalt gerichtet. Der Schatz Berry, sie konnte es nicht erwarten, mit ihm verheiratet zu sein und in dem hübschen Haus in Chelsea zu leben, das seine Eltern ihnen zum Hochzeitsgeschenk machten. Sie waren auch Schätze. Lady Bridgmores Dackel waren Schätze. Die Einzige, die in dem prächtigen Bild kein Schatz war, war Berrys grässliche Schwester Annabel. Aber wen kümmerte das? Schwestern zählten beim Adel nicht viel.
    Die Rotschöpfe betrachteten die viktorianischen Aquarelle an den mit Paneelen versehenen Wänden. Polly erhob sich hinter ihrem Schreibtisch und konzentrierte sich nun auf sie. Sie trugen vorzügliche Kleidung – Polly besaß die hellblaue Version der maulwurfsgrauen Jacke. Ihre Schuhe und Handtaschen waren ohne Zweifel von Prada. Sie bemerkte, wie als Nachgedanke, während sie über den moosgrünen, dämpfenden Teppich auf sie zuging, dass sie beide, in einem rein physischen Sinn, wunderschön waren.
    »Hallo.« Polly fragte natürlich nicht: »Kann ich Ihnen helfen?«, was auf den Galeriebesitzer hätte schließen lassen. Sie war hier zum Teil Gastgeberin und zum Teil der Engel mit dem Flammenschwert.
    Das Mädchen mit dem röteren Haar (mit der taillierten maulwurfsgrauen Jacke) lächelte. »Hallo, ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn wir uns ein wenig umsehen. Wir lieben impressionistische Blumenbilder einfach – und man kann nie wissen, wann ich meine Liste für Hochzeitsgeschenke aufstelle.«
    Ihre große, blasse Schwester (im schwarzen Kostüm) wirkte besorgt und murmelte: »Nancy!«
    »Und außerdem«, fuhr Nancy fort, »konnten wir nicht einfach vorbeigehen, als wir den Namen im Schaufenster lasen. Berry erzählte uns, dass Sie hier arbeiten, und wir wollten Sie beide

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