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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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dir …«
    Der Taxifahrer rief über die Schulter: »Wohin, Schätzchen?«
    »Tut mir Leid, Tufnell Park Road, bitte«, sagte Rufa. An Nancy gewandt, fügte sie hinzu: »Ich konnte die Adresse nicht vor Adrian nennen. War das sehr unehrlich von mir?«
    »Nein, nur unglaublich snobistisch – dieser Hochzeitsquatsch bringt nicht gerade unsere besten Seiten zum Vorschein, altes Mädchen.«
    Rufa, an höchste Moralgrundsätze gewöhnt, versteifte sich abwehrend. »Was ist falsch daran, zum Essen eingeladen zu werden und die Einladung anzunehmen? Ich mag ihn. Er kannte den großen Mann.«
    »Er verursacht mir eine Gänsehaut«, sagte Nancy.
    »Er ist ziemlich nett. Ich denke, ich freue mich darauf. Und ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass er eine weitaus bessere Partie als Berry ist.«
    »Unsinn. Berry ist zehnmal so viel wert wie er. Er schläft zum Beispiel nicht in einem Sarg und meidet Spiegel.«
    »Oh, haha. Adrian ist charmant«, sagte Rufa mürrisch. »Um Klassen besser als die Art Männer, an die wir zu Beginn dachten.«
    »Ich würde nur gerne wissen, woran seine ersten drei Frauen gestorben sind.«
    »Nun, du musst dir über ihn keine Gedanken machen. Ich denke, er wird perfekt sein«, erklärte Rufa. »Auf jeden Fall ist er offensichtlich ein Mann mit Geschmack. Ich werde ihm nicht erklären müssen, warum Melismate so wichtig ist.«
    Nancy stöhnte leise. »Du kannst keinen solchen Mann heiraten. Du wirst dich grauenhaft fühlen.«
    »Das ist allein meine Sache.«
    »Es gehört nicht zu unserem Handel, sich grauenhaft zu fühlen. Weißt du, was dein Problem ist, Ru? Du hast keine Ahnung von Liebe.«
    »Beim Hochzeitsspiel geht es nicht um Liebe«, erwiderte Rufa eigensinnig.
    »Oh, ich weiß, es geht nicht um Romantik oder wilde Leidenschaft«, sagte Nancy. »Aber als wir anfingen, hatte ich angenommen, wir würden nach Männern suchen, die wir – ich weiß nicht – gern haben könnten.«
    »Ich habe schon immer befürchtet, dass du kein Durchhaltevermögen hast«, sagte Rufa. »Du solltest das besser mir überlassen.«
    Nancy runzelte die Stirn. »Rufa, was ist mit dir los?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Du warst sonst nie so verdreht.« Nancys Stimme wurde sanfter. »Ich weiß, wir waren seit dem Tod des großen Mannes alle knallverrückt – aber du bist auf deine liebe, ruhige Art bei weitem die Verrückteste.«
    »Warum bist du dann mitgekommen?«, fauchte Rufa. »Warum hast du dich überhaupt auf das Spiel eingelassen, wenn es so verrückt ist? Ich habe eine absolut ehrbare Zielperson gefunden …«
    »Nein, hast du nicht. Ich habe Berry, und ich bin mir sicher, dass er mich unheimlich glücklich machen wird. Du kannst diesen gruseligen Adrian vollkommen vergessen.«
    »Ich werde nichts dergleichen tun.«
    »Okay«, sagte Nancy. Sie seufzte tief und warf sich drei Polos in den Mund. »Die Schlachtordung ist aufgestellt. Ich will nicht, dass du Adrian heiratest. Du willst nicht, dass ich Berry heirate – nun, das ist doch so?«
    Rufa schwieg einen langen Moment. »Das ist albern«, sagte sie schließlich. »Wir streiten, dabei wollen wir beide genau das Gleiche.«
    »Wenn ich Berry kriege, bin ich die Gewinnerin dieses Spiels. Und mein Preis wird sein, dass du Adrian aufgibst.«
    Wieder Schweigen. Rufas Gesicht wirkte im gelben Schein der Straßenlampen weiß und müde. »Wenn du ihn kriegst«, sagte sie. »Wenn.«

Kapitel Elf
    Das erste Mittagessen fand drei Tage später im Connaught Hotel statt. Rufa trug die maulwurfsgraue Jacke über einer elfenbeinfarbenen Seidenbluse.
    Adrian schlug rücksichtsvoll vor, dass er für sie bestellen sollte. »Ich kenne diese Speisekarte außerordentlich gut, und mir gefällt die Vorstellung, die jedem Tag entsprechenden Geschmäcker und Beschaffenheiten herausgefunden zu haben. Sie müssen mein Mittagessen für einen nassen Tag im Februar probieren.«
    Rufa hielt dies für eine gute Art, das angespannte Ritual des Studierens der Speisekarte zu umgehen. Sie fragte sich jedoch, wie Adrian reagiert hätte, wenn sie abgelehnt hätte.
    Sie aßen englische Austern und Dover-Seezunge. Zu jedem Gang wurde ein anderer köstlicher Weißwein aufgetragen. Rufa trank sparsam. Es war ungemein wichtig, nicht betrunken zu werden, denn sie spürte, dass Adrian von Genusssucht abgestoßen wäre. Er beobachtete sie angespannt.
    »Ich dachte, das Connaught wäre ein guter Hintergrund für Sie«, sagte er. »Es ist zeitlos klassisch, und das sind Sie auch. Sie

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