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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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als wir alle ziemlich übergeschnappt waren. Der Tod lässt einen überschnappen, weißt du – man weint nicht einmal, und dann denkt man, es müsste einem gut gehen. Aber das ist nicht so. Es ging uns allen nicht gut. Besonders Rufa nicht.«
    Berry fragte: »Du liebst Rufa sehr, oder?«
    »Rufa ist wie mein rechter Arm. Ich kann es nicht ertragen, dass er sie fortbringt.« Nancy unterdrückte neuerliche Tränen. »Ich kann nicht glauben, dass ich dir das alles erzähle. Ich habe es nie jemandem gegenüber ausgesprochen. Wenn du die scheußliche Wahrheit hören willst – ich bin mit der bekloppten Idee hierher gekommen, dich dazu zu bringen, mich zu heiraten, damit Ru es nicht durchziehen muss.«
    Berrys Gesicht zeigte einen Moment Erschrecken, dann lächelte er. »Und du wolltest mir die Rechnungen für die Reparaturen eures Hauses aufhalsen?«
    »Ich fürchte ja, Schätzchen. Und die Schulden. Sei froh, dass du dem entkommen bist.«
    »Du auch«, sagte er leise lachend. »Ich hätte dich mir nicht leisten können.«
    »Was?« Nancy war bestürzt. »Sei nicht albern – ich habe Bilder deines Hauses gesehen!«
    »Ich dachte du – vor allem du – müsstest wissen, was der Unterhalt großer, nobler Häuser kostet. Der größte Teil des Geldes meines Vaters wird immer wieder direkt in das Anwesen gesteckt. Es wird erst mein Problem, wenn ich erbe – und, Gott sei Dank, erfreut sich mein Vater bester Gesundheit. Wir erwarten, dass er noch weitere dreißig Jahre lebt. Er schenkt mir ein Haus, wenn ich heirate. Ansonsten muss ich arbeiten wie jeder andere auch. Und ich bin nicht der Mensch aus der City, der genug verdient, um Melismate zu retten.«
    »Aber … aber …« Nancy war bestürzt und fast empört. »So wie du lebst … diese Wohnung …«
    »Die? Die gehört Polly.«
    »Oh.«
    »Da hast du es«, sagte Berry und verbannte mannhaft das Bedauern aus seiner Stimme. »Mich zu heiraten würde das Gleiche bedeuten, wie sich in eine Hütte zu verlieben. Und das einzige Dach, über das sich meine Familie Sorgen machen kann, ist unser eigenes. Wir haben keine Millionen übrig.«
    »Oh«, sagte Nancy erneut. Sie fing an zu lachen. Er lachte auch. Sie griffen beide nach dem letzten Croissant und lachten weiter.
    Berry teilte das Croissant ernst in zwei Hälften und ging dann in die Küche, um eine weitere Kanne Kaffee zu kochen. Nancy lehnte sich in die weichen Kissen von seinem – von Pollys – Sofa zurück und lauschte, wie er vor sich hin sang, während er die Schranktüren klappern ließ. Berrys Stimme klang angenehm und schwungvoll und brachte sie fast erneut zum Weinen. Sie fragte sich, was, um alles in der Welt, in sie gefahren war.
    »Du warst ein Engel«, sagte sie, als er zurückkam.
    Er grinste schüchtern. »Unsinn.«
    »Du hast – ich kann praktisch deine Flügel sehen. Polly ist eine glückliche Frau, und ich hoffe, sie weiß es.« Sie seufzte ungestüm und griff nach ihrer Croissanthälfte. »Ich bin froh, dass du nicht so verdammt reich bist, wie wir dachten – dann wirst du weniger wahrscheinlich mit einer geldgierigen Schlampe wie mir enden.«
    »Du bist keine Schlampe, Nancy«, sagte Berry errötend. »Du hast es getan, um Rufa zu helfen – aber ich bezweifle ohnehin, dass es funktioniert hätte. Selbst wenn ich Melismate hätte retten können. Du hättest ihr nie ausreden können, Edward zu heiraten.«
    »Wie Recht du hast.« Nancy war trübsinnig. »Wenn sie sich zu etwas entschlossen hat, kann nichts auf der Welt sie davon abbringen. Ich denke, das ist es, was mich geängstigt hat – zu sehen, dass sie vollkommen auf ihn fixiert ist.«
    »Ich kann immer noch nicht verstehen, warum du so gegen Edward bist«, sagte Berry nun mit festerer Stimme. »Ich finde ihn großartig. In der Nacht, in der er meine Autoschlüssel gesucht hat, erzählte er mir, wie sehr er euch alle liebt.«
    »Tatsächlich?«
    »Ich hatte den entschiedenen Eindruck, dass er jeden zu Staub zermalmen würde, der euch verletzen wollte – jeden von euch. Er sagte, er schulde es deinem Vater.«
    Nancys wunde Augen füllten sich erneut mit Tränen – die Tränen, die sie nicht um den großen Mann geweint hatte, weil sie so sehr damit beschäftigt gewesen war, vergnügt zu sein. »Ich wünschte, er hätte einfach jemand anderen geheiratet, das Geld genommen und es uns gegeben, als wir es brauchten.«
    »Vielleicht hatte er nicht geglaubt, dass dein Vater es nehmen würde.«
    Sie putzte sich kräftig die Nase. »Oh, du machst

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