Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe ist der größte Schatz

Liebe ist der größte Schatz

Titel: Liebe ist der größte Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOPHIA JAMES
Vom Netzwerk:
Wappen. Der Schrecken durchfuhr sie wie ein Blitz.
    „Wo ist die Karte?“
    „Ich will erst ein Versprechen.“
    Sie verbiss sich eine Antwort, denn sie war sich nicht sicher, ob sie ihre Wut würde bändigen können. Wo zum Teufel konnte er die Karte versteckt haben? Fieberhaft ließ Emerald den Blick durch das Zimmer schweifen.
    „Sie ist nicht hier“, klärte Asher sie auf. „Ich werde Ihnen die Karte nur in Falder aushändigen, und Sie müssen mir versprechen, mich dorthin zu begleiten.“
    „Ich kann nicht …“
    „Wo sind Ihre Männer?“
    „Draußen.“
    „Holen Sie sie herein.“
    „Jetzt?“
    „Jetzt“, wiederholte er und bekräftigte seine Entschlossenheit mit drohend funkelnden Augen.
    Emerald war es leid zu streiten. Sie erhob sich, nahm den Kerzenhalter und trat ans Fenster. Nachdem sie es ent riegelt hatte, dauerte es nicht lange, bis Azziz und Toro am Fußende seines Bettes standen. Das sind keine Diener, ging es Asher flüchtig durch den Kopf. Das sind Piraten. Gütiger Himmel, seine wohlgeordnete Welt versank zuse hends im Chaos. Und als er gewahrte, wie Emerald und die Männer sich fragende Blicke zuwarfen, spürte er, dass er seine Wut nicht mehr lange im Zaum halten konnte. Die drei waren Komplizen und teilten ein dunkles Geheimnis. Und sie hatten es auf den Stock abgesehen, der auf der Bettdecke lag.
    „Ich wünsche, dass Lady Emma und ihre Tante hierbleiben.“
    „Höre ich richtig?“, polterte es aus dem kleineren Mann hervor, doch Asher fuhr unbeirrt fort.
    „Sie hat eine Chaperone und ist bei mir in Sicherheit.“
    Eine blitzende Klinge an seiner Kehle war die Antwort.
    „Nein, du wirst ihm nichts zuleide tun, Toro“, rief Emerald aufgebracht, worauf das Messer umgehend in seiner Scheide verschwand.
    „Wenn Sie versuchen, uns reinzulegen, Euer Gnaden, wird meine Klinge das Letzte sein, das Sie auf dieser Erde zu Gesicht bekommen.“
    Asher drückte den Kopf tiefer in das Kissen. Das Blut hämmerte in seinen Schläfen und die Worte hallten ihm in den Ohren. Weshalb gebe ich ihnen nicht einfach die verdammte Karte, damit sie ein für alle Mal verschwinden?, fragte er sich, denn er war am Ende seiner Kräfte. Die Antwort auf seine Frage erhielt er, als er Emma ansah. Er konnte sie nicht einfach gehen lassen, weil es ein Band zwischen ihnen gab, das sich nicht einfach lösen ließ. Asher glaubte es beinahe mit Händen greifen zu können. Wenn er in ihre türkisfarbenen Augen blickte, spiegelte sich darin die gleiche Einsamkeit, die er in sich trug. Dieser Eindruck hatte ihn verfolgt, seit er Emma das erste Mal getroffen hatte.
    Selbst die Erkenntnis, dass es Habgier war, die sie nach England getrieben hatte, vermochte ihn in seinem Vorhaben nicht zu erschüttern.
    „Was wollen Sie von uns?“, fragte der andere Mann mürrisch.
    „Ich möchte, dass Sie uns als Wachposten auf unserer Fahrt nach Falder begleiten. Ich bezahle in Gold, damit Sie uns wohlbehalten dorthin bringen.“
    „Und was verlangen Sie als Gegenleistung für Ihre großzügige Entlohnung?“
    Asher zögerte und warf Emerald einen nachdenklichen Blick zu. „Die Freisprechung von einer Schuld“, erwiderte er geheimnisvoll, ohne seine Bemerkung zu erläutern.
    Emerald blieb fast das Herz stehen; womöglich hatte er längst seine Schlüsse gezogen und wusste, dass sie nicht nur mit Piraten in Verbindung stand, sondern zu ihnen gehörte. Dabei las sie weder Misstrauen noch Verachtung in seinem Mienenspiel. Er sah lediglich müde aus und hatte dunkle Ränder unter den Augen, so, als habe er zu viel Whisky getrunken.
    Asher …
    Er war dem Tod so nahe gewesen wie andere Schwerverletzte, die sie im Laufe ihres Lebens gesehen hatte. Das Blut, welches aus der Wunde an seinem Arm geflossen war, hatte binnen Sekunden eine große Lache am Boden hinterlassen und ihm das Bewusstsein genommen. Sie verbannte dieses Bild aus ihrem Kopf und ging zum Fenster, um nach draußen in die Dunkelheit zu sehen. Allein bei dem Gedanken daran, wie das Leben aus ihm zu weichen drohte, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken.
    Sie wusste, wie ernst es um ihn stand – in seinem Zustand durfte er sich die nächsten Tage auf keinen Fall bewegen, damit die Wunde nicht wieder aufbrach. Umso mehr wusste sie es zu schätzen, dass er darauf bestanden hatte, dass Miriam und sie hier bei ihm bleiben sollten. Dennoch stellte sie sich die bange Frage, was seine Familie über sie denken mochte nach dem unglückseligen Vorfall mit McIlverrays

Weitere Kostenlose Bücher