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Liebe ist ein Kleid aus Feuer

Titel: Liebe ist ein Kleid aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Riebe
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wissen. Denn das ist nicht nur gedankenlos, sondern dumm.«
    Lautes Gebrüll kam von der anderen Hofseite. Lenya lag auf der Nase und schrie nach Leibeskräften.
    »Festhalten, hab ich doch gesagt!« Gunna ließ Oda stehen, um sofort nach ihrer Kleinen zu sehen. »Du bist ja fast noch ein größerer Kindskopf als sie, Lando!«
    Oda wandte sich an Rochus, als seien alle anderen unsichtbar und nur noch sie beide auf der Welt.
    »Wir haben zu reden«, sagte sie. »Komm in mein Gemach, wenn du hier fertig bist! Aber gefälligst mit sauberen Fingern! Von diesem Bauerndreck will ich nichts mehr sehen müssen.«
    Hoch erhobenen Hauptes schritt sie davon.
    Der Mönch lief ihr hinterher, während Gunna mit der Kleinen auf dem Arm zum Tisch zurückkehrte.
    »Sie mag dich nicht«, sagte Bodo mit einem zerknirschten Lächeln. »Das ist nicht gut für dich. Denn jetzt, wo es dunkler und kälter wird, weil der Winter bald kommt, hocken wir alle noch enger aufeinander.«
    »Damit lass dir ruhig noch ein bisschen Zeit! Wenn die Vögel nicht ziehen vor Michaeli, wirds nicht Winter vor Weihnachten«, erwiderte sie. »Und auf die alten Regeln kann man sich verlassen.«
    Lenya schien sich beruhigt zu haben und schmiegte sich schniefend an Gunnas Brust.
    »Wen mag sie überhaupt?«, fuhr diese fort. »Ich werd ihr nach Möglichkeit aus dem Weg gehen. Aber sollte es nötig sein, dann bekommt sie von mir Bescheid gesagt, denn ich fürchte mich vor niemandem.«
    »Fühlst du dich nicht manchmal sehr einsam, nur mit deinen Kindern?«
    »Wenn mein Mann vom Kriegszug zurückkehrt, wird ohnehin alles anders.«
    »Das kann aber noch dauern«, sagte Bodo. »Lange dauern! Beim letzten Mal war es fast Frühling, bis der Herr endlich da war.«
    »Warten macht mir nichts aus.« Gunnas Miene blieb freundlich. »Und auf meinen Mann warten, erst recht nichts.«
    »Manche kommen nicht wieder, sondern bleiben im Feld«, sagte Bodo, und schien alles andere als unglücklich, dass der Meier aufstand, um die Mehlsäcke in die Vorratskammer zu tragen. »Man begräbt sie in fremder Erde, und ihre Familie sieht sie niemals wieder. Hast du daran schon einmal gedacht?«
    »Algin ist Schmied, kein Ritter«, erwiderte sie nicht ohne Schärfe. »Sein Platz ist an der Esse, nicht hoch zu Ross. Und sollte das eben ein Angebot für die dunkle Zeit gewesen sein, dann vergiss es auf der Stelle wieder! Ich bin bestens versorgt und brauche keinen Ersatz.«
    »Du bist genauso störrisch wie unsere Herrin«, sagte Bodo. »Ich leb seit über drei Jahren als Witwer. Da können einen schon mal solche Gedanken überkommen.«
    »Dann warte doch ab, bis die Säfte im Frühjahr wieder zu steigen beginnen!« Gunna stand auf. »Such dir eine neue Frau! Und deine Einsamkeit ist bald nur noch Erinnerung.«

    Der Mönch zögerte, schließlich klopfte er an. Als er auch nach einer Weile nichts hörte, öffnete er die Tür.
    »Du!«, sagte Oda und blieb auf ihrem Bett sitzen.
    »Ja, ich.« Er war so aufgeregt, dass ihm das Sprechen schwer fiel. »So lang schon hab ich gehofft, du lässt mich wieder rufen. Und endlich hast du es getan.«
    »Weshalb?«
    »Ich bin dir gern zu Diensten.« Sein gesundes Auge funkelte. Sein Haar war inzwischen so lang geworden, dass es eher einem Edelmann als einem Mönch angestanden hätte. »Außerdem scheint es dir wieder besser zu gehen – nach allem. Darüber bin ich froh. Sehr froh.«
    »Was fällt dir ein!« Odas Ton wurde noch frostiger. »Unterlass gefälligst deine Anspielungen, sonst kannst du gleich verschwinden! Wozu hat man dich auf diese Burg bestellt?«
    »Ich soll die Mädchen unterrichten«, sagte Bruder Rochus. »Deine Tochter Eila. Und Rose. So hat es dein Mann befohlen.«
    »Und weiter?« Ihr Nicken war ungeduldig.
    »Sie lernen gut, alle beide.« Er zögerte. »Rose ein wenig schneller als Eila, wenn ich ganz aufrichtig sein soll. Sie hat ein ungewöhnliches Gefühl für Sprache und muss ein lateinisches Wort nur zweimal hören, um es sich zu merken. Eila dagegen begeistert sich eher für Zahlen …«
    »Glaubst du, das interessiert mich?« Oda sah ihn missmutig an. »Wozu hat man dich auf diese Burg bestellt?«, wiederholte sie.
    Er schien nach Worten zu ringen.
    »Dem Herrn zu dienen und meiner Herrin«, sagte er schließlich.
    »Das klingt schon besser. Komm näher! Was siehst du?«
    »Eine wunderschöne Frau«, sagte er. »Eine Königin. Alles blau und golden …«
    »Du hast dich mit dem Schwert auf diese Turci gestürzt«, unterbrach

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