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Liebe ist keine Katastrophe

Liebe ist keine Katastrophe

Titel: Liebe ist keine Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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Verantwortung. Es mag für dich alles nicht so dringend aussehen, aber für mich ist es nun mal wichtig.„
    Er reckte sein kantiges Kinn. „Ich dachte, ich wäre wichtig für dich.„
    Shelby drückte sich an ihn und flüsterte: „Wenn du mir Bescheid gesagt hättest, dass du kommst, hätte ich mir freigenommen.„
    „Dann wäre es aber keine Überraschung mehr gewesen.„
    Sie zitterte vor Enttäuschung, dass dieselben alten Streitthemen immer wieder hochkamen. „Ich will mich nicht vor all diesen Leuten mit dir streiten„, sagte sie leise. „Wir sehen uns heute Abend nach der Arbeit.„
    Er machte ein zerknirschtes Gesicht. „Kann ich dir irgendwie helfen?„
    In Gedanken sah sie die Reaktion ihres Vaters, wenn er zurückkäme und Emory vorfände. Die beiden Männer verteidigten ihr Revier wie Rehböcke. Wenn irgendetwas schiefging, würde ihr Vater wahrscheinlich Emory beschuldigen, alles noch schlimmer gemacht zu haben.
    „Nein„, sagte sie und küsste ihn. „Bitte geh einfach und lass mich das hier allein regeln.„
    Glücklich sah er nicht aus, aber er nickte. Dann drehte er sich um und ging hinaus.
    Shelby stieß einen Seufzer aus und beobachtete, wie er mit steifen Bewegungen über den Parkplatz ging. Seine Körpersprache drückte Ärger aus. Heute waren viele Leute schlecht drauf.
    Vom anderen Ende des Ladens hörte sie zerbrechendes Glas.
    „Die Lautsprecheranlage funktioniert wieder„, ertönte plötzlich sehr laut die Stimme von Mitch. „Reinigungsaktion in Gang drei.„
    Sie schloss kurz die Augen. Für eine Millisekunde wollte sie sich die Schürze vom Leib reißen, hinter Emory herrennen und so weit wie möglich von diesem Ort Abstand gewinnen. Sie machte sogar einen kleinen Schritt auf die Tür zu. Doch dann drehte sie sich wieder um und stieg die Stufen zu dem Büro mit dem großen Fenster hoch, von wo man den Markt überblicken konnte. Liebevoll stellte sie die Rosen in eine ausgespülte Kaffeekanne und drückte auf den Durchsageknopf. „Achtung, eine Mitteilung für alle Kunden. Wir entschuldigen uns für alle Unannehmlichkeiten, die durch den Stromausfall entstanden sind, und bitten Sie um etwas Geduld, bis wir den Schaden behoben haben. Vielen Dank für Ihr Verständnis.„
    Jetzt müsste man ein Mobiltelefon haben, dachte sie. Aber in Sweetness gab es noch kein Netz, darum zog sie ein paar Vierteldollarmünzen aus dem Portemonnaie und schickte Betsy zu einem Münztelefon, um einen Elektriker anzurufen. Dann suchte sie Schreibblöcke und ein paar Taschenrechner zusammen und teilte sie an die Angestellten aus. „Notiert sämtliche Käufe und schreibt die Preise und Summen jeweils unter den Namen der Kunden auf. Sie können dann später bezahlen.„
    Thelma machte vor Erstaunen große Augen. „Und wenn die Leute nicht zurückkommen und bezahlen?„
    Shelby zuckte die Achseln. „Das Risiko müssen wir halt eingehen.„
    Während die Einkäufe manuell bearbeitet wurden, ging sie in Gang drei, um sich den Glasschaden anzusehen und sicherzugehen, dass niemand verletzt worden war.
    Dann überprüfte sie die Kühl- und Gefriergeräte und vergewisserte sich, dass die Türen nicht offen standen. Sie mussten die noch vorhandene Kälte so lange wie möglich erhalten.
    Als sie Mitch zu fassen bekam, brachte sie mit ihm zusammen ein paar Säcke mit Eis zu den Fleischtheken, wo die empfindlichsten der verderblichen Waren lagerten. Betsy kam zurück und meldete, sie hätte einen Elektriker aufgetrieben, der so bald wie möglich kommen wollte. Shelby ging in die Abteilung für Milchprodukte, wo sie die Packungen weiter nach hinten in die Kühlregale schob, weil es dort länger kühl blieb. Allmählich bekam sie das Gefühl, dass alles halbwegs unter Kontrolle war. Dort fand ihr Vater sie bei seiner Rückkehr.
    „Was ist passiert?„, fragte er mit besorgtem Gesicht.
    Sie informierte ihn kurz über die Vorfälle und darüber, was sie unternommen hatte. Als sie fertig war, konnte sie jedoch nicht an seinem Gesichtsausdruck ablesen, ob er zufrieden war oder nicht. „Daddy, ich wollte dir nicht die Leitung aus der Hand nehmen, ich habe nur getan, was ich für das Beste hielt.„
    Er lächelte, legte ihr seinen Arm um die Schultern und küsste sie aufs Haar. „Du hast genau das getan, was ich auch vorgeschlagen hätte, sogar noch besser. Was würde ich nur ohne dich anfangen?„
    Er sprach zwar ganz beiläufig, aber sie spürte eine tiefere Bedeutung hinter seinen Worten. „Wo warst du eigentlich

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