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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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verblüfft über sein Verhalten, daß sie zunächst keinen klaren Gedanken fassen konnte. Dann dachte sie: Was stört es mich, wenn Alexander mir zürnt? Ich habe etwas getan, was einer ganzen Stadt zugute kommt. Sie dachte an ihren Plan und wie gut er funktioniert hatte. Dann erinnerte sie sich an ihre Lügengeschichte, das Thema betreffend, über das sie sich beim Tee mit Mrs. Wentworth unterhalten hatte.
    Sie sah sich wieder die drei Rekruten befreien Männer, die dank der Tyrannei der Engländer wie Gefangene behandelt wurden. Dann dachte sie daran, wie Alex zu ihr gesagt hatte, er liebe sie und mache sich Sorgen wegen der Gefahren, die ihr drohen könnten. Sie dachte daran, wie ihr der Schwarze Rebell das Leben gerettet hatte.
    Sie erinnerte sich daran, wie sie die Gewißheit in sich spürte, daß Alexander derjenige sein würde, der sich um ihre Wunde kümmerte. Es gab Männer, die schrecklich aufregend und leidenschaftlich waren; aber da waren andere Männer, die sich um einen kümmerten, wenn man krank daniederlag.
    Sie hielt sich ganz steif, damit die Wunde nicht mehr aufbrach und blutete, ging zur Verbindungstür und öffnete sie. Ihre Hand zitterte.
    Alex saß, die Ärmel bis zu den Ellbogen aufgerollt, in einem Sessel vor einem Fenster, rauchte eine lange Zigarre und starrte auf einen Punkt, der sich irgendwo draußen im Garten befand. Er drehte sich nicht um, als Jess ins Zimmer kam. Selbst als sie sich zwischen seinen Sessel und das Fenster schob, sah er sie nicht an.
    »Alex, es tut mir ehrlich leid«, sagte sie weich. »Das war etwas, was meinem Empfinden nach getan werden mußte. Kannst du das denn nicht verstehen? Manchmal kann ein Mensch eben nur an das denken, was er als seine Pflicht betrachtet. Ich wollte mich nicht der Gefahr einer Verletzung aussetzen. Ich wollte keine ungehorsame Frau sein und dir Kummer bereiten. Dein Vater versuchte, mir meinen Plan auszureden, aber ich mußte ihn ausführen. Kannst du das nicht verstehen? « Sie bettelte um sein Verständnis. Er war wie Eleanor — so verletzt, sie nicht getan, was er von ihr erwartet hatte.
    »Bitte, Alex«, flüsterte sie.
    Endlich sah er zu ihr hoch.
    Jessica sah den Schmerz in seinen Augen und den Kummer, den sie ihm bereitet hatte. Die Gefühle dieses Mannes waren so empfindlich wie sein Körper.
    »Alex! « Sie streckte ihm beide Hände hin.
    Mit einem Ausdruck der Resignation — und der Vergebung, wie Jess meinte — hob er ihr die Arme entgegen.
    Sie kletterte auf seinen Schoß, als wäre sie noch ein kleines Mädchen. Irgendwie war es dazu gekommen, daß sie ihn nun als Freund betrachtete. Er war nicht ihr Liebhaber und ganz gewiß kein richtiger Ehemann, aber er war ihr Freund. Trotz seines Schnaubens und Fauchens hatte sie gewußt, daß sie bei ihm Geborgenheit finden würde. »Es war schrecklich, Alex. Ich hatte solche Angst. Meine Hände zitterten so heftig, daß ich Ethans Fesseln kaum durchschneiden konnte. Hast du inzwischen etwas Neues gehört? Wie steht es um Abigail und Mrs. Wentworth? Du hättest sehen sollen, wie Abby tanzte! «
    Alex hielt sie, so fest er konnte, ohne ihre Wunde wieder aufzureißen. »Eleanor ist zum Haus der Wentworth gegangen. Der Admiral hämmerte gegen die Schlafzimmertür von Mrs. Wentworth, und Eleanor gab ihm Antwort. «
    »Eleanor? « gab Jess verblüfft zurück. »Aber ich habe ihr doch gar nicht gesagt, was ich vorhatte. Ich wagte es nicht, weil sie noch wißbegieriger ist als du. «
    »Sie ist eine intelligente Frau und sehr vernünftig, was man von dir nicht behaupten kann. «
    »Ich bin zu dir nach Hause gekommen, oder vielleicht nicht? Ich wußte, daß der Schwarze Rebell mir nicht helfen konnte, deshalb kam ich zu dir. «
    »Damit ich dir deine Wunde wieder zusammenflicke, « sagte Alex leise.
    »Oh, Alex, du hast keinen Grund, dich zu beklagen. Der Schwarze Rebell wollte, daß ich mit ihm gehe. Aber ich gab ihm einen Korb. «
    Alexanders Mund wurde schmal wie ein Strich« »Du hast ihn abgewiesen, weil er keinen Korb voller Bandagen bei sich hat für den Fall, daß du etwas Dummes anstellst wie heute nacht. Hast du eine Ahnung, wie der Admiral sich dafür räche wird? «
    »Nein«, erwiderte sie kleinlaut.
    »Einer der Wachsoldaten wurde getötet — vermut lich von deinem Schwarzen Rebellen —, und deshalb ist er wild entschlossen, noch heute nacht den Täter zu finden. Wie er sagte, habe der tote Mann ein blutiges Messer in der Hand gehalten. Er glaubt, das Blut stamme vom

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