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Liebe klopft nicht an

Liebe klopft nicht an

Titel: Liebe klopft nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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deponiert hatte.
    »Ich laufe nicht weg«, gab Jessy belustigt zurück.
    Amy beendete das Telefonat und wählte stirnrunzelnd Taylors Nummer. Während sie darauf wartete, dass er das Gespräch annahm, versuchte sie sich zu erinnern, wo sie ihr Handy vergessen haben könnte.
    Sie wusste noch, dass sie es bei Jessica auf den kleinen Tisch gelegt hatte, aber dort war es nicht. Hatte sie es womöglich wirklich im Taxi verloren?
    Taylors Mailbox schaltete sich ein und der Standardtext, den sie schon auswendig kannte, ertönte. Amy legte auf und sah nachdenklich auf den Hörer in ihrer Hand.
    Dass Taylor nicht selbst rangegangen war, konnte nur bedeuten, dass er bereits im Flieger saß. Denn sonst schaltete er nie seine Mailbox ein. Das wiederum bedeutete, dass er früher nach Hause kommen würde und sie direkt zu ihm fahren konnte. Ihre Stimmung hellte sich wieder etwas auf.
    Anschließend wählte sie ihre eigene Handynummer. Vielleicht meldete sich ja der ehrliche Finder und sie könnte ihr Telefon bald irgendwo abholen. Nach fünf Freizeichen schaltete sich ihre eigene Mailbox ein.
    Sie sprach einen schnellen Text aufs Band, in dem sie mitteilte, unter welcher Nummer sie zu erreichen sei und bat darum, dass man sich bei ihr melden sollte.
    Nachdenklich knabberte sie auf ihrer Unterlippe. Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. Da gab es ja noch das Ortungssystem ihres Providers, mit dem auch Dylan sie ausfindig gemacht hatte. Doch dazu benötigte sie das Passwort.
    Amy nahm sich fest vor, danach zu suchen, wenn sie wieder zu Hause war. Sie war sich sicher, dass sie die Zugangsdaten irgendwo abgeheftet hatte.
    Nachdem ihre letzte Kundin zufrieden den Salon verlassen hatte, konnte Amy endlich Feierabend machen.
     

Kapit el 22
     
     
     
    Es war kurz vor sieben, als Amy bei Taylors Wohnung eintraf. Ihr Handy war immer noch wie vom Erdboden verschluckt, obwohl die beiden Freundinnen Jessicas komplettes Wohnzimmer auf den Kopf gestellt hatten. In Jessicas Wohnung hatte sie noch einmal versucht, Taylor zu erreichen, doch erneut hatte sich wieder nur die Mailbox gemeldet.
    Sie konnte nur hoffen, dass er inzwischen zu Hause angekommen war und nur vergessen hatte, sein Handy wieder einzuschalten.
    Amy schleppte ihre Einkäufe in den ersten Stock und stellte sie vor Taylors Wohnungstür ab, ehe sie den Klingelknopf drückte. Von drinnen hörte sie Schritte und musste schmunzeln. Er war also zurück. Erwartungsvoll sah sie auf die Tür und konnte kaum erwarten, ihm um den Hals zu fallen.
    Die Schritte wurden lauter und schließlich öffnete sich die Tür. Gleich würde sie in seine warmen, haselnussbraunen Augen blicken.
    Doch es war nicht Taylor, der die Tür öffnete, sondern Tracy, die sie hämisch grinsend anfunkelte. Amy stand reglos da, den Mund weit geöffnet und versuchte zu begreifen, was das hier zu bedeuten hatte. Was machte diese Ziege hier und weshalb hatte sie ein Handtuch um den Kopf gewickelt? Ihr Blick wanderte an Tracy hinab und nur mit viel Willenskraft konnte Amy ein entsetztes Aufkeuchen unterdrücken.
    Tracy war nackt und hatte sich lediglich ein knappes Handtuch um den Körper gewickelt. Auf ihrer Haut erkannte Amy unzählige Wasserperlen, die im Schein der Flurlampe glitzerten.
    »Was hast du hier zu suchen?«, wollte Amy wissen, die endlich ihre Stimme wiedergefunden hatte. Tracy zog die Brauen nach oben und sah Amy triumphierend an.
    »Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht«, zickte sie zurück. Amy machte einen Schritt zur Seite um einen besseren Einblick auf den Flur zu haben. War Taylor etwa auch hier? Sie hörte das Plätschern der Dusche und ihr Herz setzte für einen Schlag aus.
    »Wo ist Taylor?«
    »Unter der Dusche, wo auch ich bis eben noch war, bevor du geklingelt hast. Willst du warten, bis er fertig ist, oder soll ich ihm sagen, dass du hier bist?«
    Amys Blick wanderte von der halb nackten Frau zur Badezimmertür und wieder zurück. Sie wollte nicht glauben, was hier gerade passierte, aber es war offensichtlich. Sie schluckte und versuchte die Tränen zurückzudrängen, die in ihr hochstiegen.
    »Nicht nötig«, sagte sie schließlich mit brüchiger Stimme, drehte sich um und ging.
    »Hey, was ist mit deinen Tüten?«, rief Tracy ihr hinterher. Amy antwortete nicht. Sie wollte so schnell wie möglich von hier verschwinden.
    Als sie auf die Straße trat, blieb sie stehen und atmete einige Male tief durch, um sich ein wenig zu beruhigen, doch es half nicht. Ihr Herz raste

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