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Liebe läßt alle Blumen blühen

Liebe läßt alle Blumen blühen

Titel: Liebe läßt alle Blumen blühen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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liebkosen begann. »Ein Mann«, fuhr sie dann fort, »hat es einmal ganz deutlich ausgedrückt. Vor fünf Jahren war das, er hieß Harald und besaß eine Fabrik für Autozubehör – aber das tut nichts zur Sache. ›Mit dir zusammenleben‹, sagte er – ›muß eine Vorstufe zum Fegfeuer sein. Alle Vulkane der Leidenschaft brennen in einem Eispanzer. Selbst im Augenblick des höchsten Glücks hat man das Gefühl, du denkst nur an die vierzehnte Etage deines neuen Hochhauses.‹«
    »Ein Poet war dieser Harald aber nicht.« Ludwig küßte ihre Augen und den Ansatz ihres schlanken Halses. »Außerdem war er ein bequemer Bursche. Du lieber Himmel, ich habe den Eindruck, daß du bisher nur Feiglinge geliebt hast. Alle Männer kapitulierten vor dir.«
    »Und du tust es nicht?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Du bist ein eingebildeter Affe.« Sie hielt seine andere Hand fest, die nach ihren Schenkeln tastete und den Rock hochschob.
    »Man kann uns von der Straße sehen«, sagte Kathinka.
    »Dagegen hilft eines: Wir legen uns hinter dein Auto!«
    »Wig!« Sie rollte sich seitlich und zog die Beine an. Er spürte, wie sich unter seinen tastenden Händen ihre Muskeln anspannten. »Benimm dich nicht wie ein Tanzstundenjüngling.«
    »Ich liebe dich doch, Tinka.« Sie lächelte ihn glücklich an und er flüsterte ihr ins Ohr: »Und wenn ich dich küsse, dann bleibt es nicht aus, daß ich dich hinter das Auto tragen muß. Warum reden wir nur soviel? Worte! Worte! Wir wissen doch genau, wie es in uns aussieht – wir haben doch nur dieser einen Stunde entgegengelebt! Wir haben doch beide an nichts anderes gedacht …«
    Er zog sie an sich, drückte sie in das hohe Gras zurück und verhinderte jeglichen Einwand, indem er sie küßte, küßte, wie er noch nie eine Frau geküßt hatte …

7
    Der Reiter, der sich im verhaltenen Trab der Moulin St. Jacques näherte, schien es nicht eilig zu haben. Ein paarmal hielt er sein stämmiges weißes Camargue-Pferd an, blickte über das weite Land und den Etang, ritt dann durch die hohen Schilfwälder und die aufspritzenden Tümpel und näherte sich der Mühle von der Seeseite her.
    Bevor er abstieg, betrachtete er die Gegend noch einmal prüfend durch das Fernglas, vor allem musterte er aufmerksam die Straße, die nach Mas d'Agon führte.
    Er war ein schlanker, eleganter Mann, dem der Reitdreß auf den Körper geschneidert schien. Er trug ein dünnes Oberlippenbärtchen in einem langen Gesicht, aus dem man die Melancholie eines uralten, selten aufgefrischten Adels ablesen konnte. Das schwarzgelockte Haar kokettierte mit Silberfäden, die an den Schläfen schon zu weißen Streifen geworden waren.
    Nun glitt er aus dem Sattel und band sein Pferd an einem alten Pfahl fest. Er blickte sich noch einmal aufmerksam um, ging dann mit forschen Schritten zu einem der Mühlenfenster und klopfte an. Er tat es merkwürdigerweise in einem besonderen Rhythmus, der wie eine Erkennungsmelodie klang. Das Fenster wurde hochgeschoben, und Lulus Kopf tauchte im Rahmen auf. »Komm rein«, sagte sie fröhlich.
    »Es ist vielleicht besser, wenn ich die Zufahrt im Auge behalte.«
    »Sie kommen nicht vor dem Abend zurück. Sie wollten eine Rundfahrt machen.«
    »Aber Emile Andratte – man weiß nie, wie er reagiert. Jeden Augenblick kann er mit der Feuerwehr anrücken, um dich im Etang zu suchen.« Der Reiter lachte kurz und behielt dabei den Weg durch das Schilf im Auge. »Bisher hast du deine Sache gut gemacht, ma chérie …«
    »Ja, es läuft alles bestens, Raoul. – Übrigens: Die beiden Deutschen sind gar nicht verheiratet. Sie sagen ›Sie‹ zueinander und benehmen sich, als wollten sie jeden Augenblick aufeinander losschlagen.«
    »Das ist unwichtig. Wann reisen sie weiter?«
    »Ich glaube, sie bleiben.« Lulu hob beide Hände, als der Reiter etwas einwenden wollte. »Es ist völlig unmöglich, sie irgendwie wegzuekeln. Die Frau geht mit dem Kopf durch die Wand, und der Mann ist ein Typ, den gar nichts erschüttern kann.«
    »Und da sagst du, es läuft alles gut?« Der Reiter schlug erregt mit der Reitgerte gegen die Mühlenwand. »Wir müssen sie loswerden! Lulu, es gibt eine Katastrophe, wenn sie entdecken, auf was sie sitzen!«
    »Sie haben den Kellereingang noch nicht gesichtet, und sie werden ihn auch nicht finden, solange ich im Haus bin. Das ist unsere Chance, Raoul: Ich muß bei ihnen bleiben und sie ablenken, bis sie wieder wegfahren. Ich werde verhindern, daß sie die Falltür sehen.«
    »Das ist

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