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Liebe läßt alle Blumen blühen

Liebe läßt alle Blumen blühen

Titel: Liebe läßt alle Blumen blühen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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hinter sich zu lassen. Man will nichts denken, nichts hören, nichts begreifen … Man will nur fühlen, nur glücklich sein. Man will nur sein wie – ein entblößter Nerv, der von den Zehen bis zu den Haarspitzen reicht und den man streichelt, bis der ganze Körper in einem unbeschreiblich wonnigen Brand explodiert! Du willst nur dem Hämmern seines Herzens lauschen, nur seinem Atem, du willst nur die Elektrizität in seinen Fingerspitzen fühlen, nur die Spannung seiner Muskeln, nur die kaum spürbare Schwere seines Körpers … Du möchtest in ihn hineinkriechen und mit ihm verschmelzen … Du willst nicht mehr ein eigenes Wesen sein. Du willst durch ihn leben, mit ihm, in ihm, so wie unser Atem verschmilzt … Verstand, das wirst du nie begreifen. Ich liebe ihn … Dafür werfe ich alles weg!
    Sie lachte, als Zipka nackt durch den See sprang, einen Purzelbaum schlug und unter Wasser einen Handstand machte, daß nur noch seine Beine und sein glänzendes nacktes Hinterteil aus dem Etang ragten. Und sie lachte, als er zu ihr zurücklief, sie in das hohe Gras umriß und ihren gerade trocken gewordenen Körper wieder mit Nässe überzog.
    »Verdammt! Das ist nicht mehr mitanzusehen!« sagte hinter einer kleinen Erhebung ein Mann und hielt sein Fernglas fest, als sein Nebenmann danach greifen wollte. »Für dich ist das schon gar nichts! Nimm die Finger weg! Dir fehlt die Bremse, um beim Zugucken ruhig zu bleiben!«
    Er kroch etwas tiefer in Deckung und setzte sich dann. Vor ihnen, in einer Senke, stand der alte verbeulte VW. Der andere Mann rutschte nach und war sehr beleidigt.
    »Du bist vielleicht ein Klugscheißer!« sagte er grob. »Wie konnte ich nur so dämlich sein und deinen Blödsinn mitmachen? Wie läuft denn das jetzt? Wir sind im tiefsten Frankreich, in einer ausgesprochenen Mistgegend mit Mücken und so, robben schwitzend durchs Gras, kriegen dauernd den schönsten Sex vorgeführt und können nicht mitmachen, müssen im Auto pennen, und immer sagst du nur das eine: Abwarten! Die Sache läuft! Die Million kriegen wir! Das haut schon hin! Was da hinhaut und was da läuft, das siehst du da unten! Die Sache ist doch total verfahren! Warum haben wir sie uns nicht in Deutschland gegriffen?«
    »Wo denn, du Flasche?« Der ältere der beiden Männer steckte sich eine Zigarette an. Der andere griff einfach zu und nahm sich auch eine aus der Packung. »Auf der Autobahn? In der Nacht waren sie ja schon in Frankreich, da mußte ich sowieso umdenken.«
    »Ich höre immer denken«, spottete der Jüngere.
    »Keiner konnte wissen, daß sie sich einen Kerl mitnimmt. Auch wenn's nur ein Würstchen ist – er stört. Unsere Warnung hat ihn nicht abgeschreckt, also muß er zuerst dran! Dann greifen wir uns die Frau, und alles läuft nach Plan! Es kann gar nichts schiefgehen, wenn der Typ erst mal ausgeschaltet ist. Mensch, ich habe doch theoretisch alles durchgespielt! Die Sache ist völlig wasserdicht!«
    »Das Ding mit dem Hubschrauber ist wie im Film!«
    »Völlig normal ist das! Du kannst heute überall Hubschrauber mieten und dir die Welt von oben betrachten. Mensch, wenn gesuchte Terroristen unter den Augen der Polizei so etwas fertigbringen, soll's bei uns schiefgehen?«
    Er rauchte hastig, blies den Qualm fort und scharrte mit den Schuhspitzen im weichen Boden. »Die Mühle ist genau richtig, da kommt so schnell keiner hin. Die beiden haben sich ihre Falle selbst ausgesucht …«
    »Und was machen wir mit Lulu?« fragte Kathinka. Sie lag mit ausgebreiteten Armen im Schilf, Zipka kauerte zu ihren Füßen, mit dem halben Körper im flachen Wasser. Er hatte gerade wieder behauptet, er könne spüren, wie der See unter ihm austrockne. Dieses Stückchen Wiese war wie eine Insel in dem Rohrurwald.
    »Wie kannst du jetzt von Lulu sprechen?« fragte Ludwig und seufzte. »Ich möchte dir lieber erzählen, wie ich in München lebe. Alles, was du von mir weißt, ist nämlich falsch.«
    »Das habe ich vom ersten Tag an geahnt. Wie kann man Designer von Anglerfliegen sein?«
    »Das ist das einzige, was stimmt.«
    »Na also! Du bist kein Problem – aber Lulu ist eines! Wig, wir können sie doch nicht behalten.«
    »Natürlich nicht.«
    »Du mußt sie also für die Öffentlichkeit wieder auftauchen lassen.« Kathinka hob den Kopf und sah Zipka an. Er lag auf dem Bauch und spielte mit ihren Zehen. »Sollen wir sie nach Arles bringen?«
    »Und sie dort wie ein lästiges Hündchen aussetzen? Das können wir doch nicht,

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