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Liebe läßt alle Blumen blühen

Liebe läßt alle Blumen blühen

Titel: Liebe läßt alle Blumen blühen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sagte das so überzeugend, daß Lubizek, der bei Lulus appetitlichem Anblick bereit war, alles zu glauben, beifällig nickte. »Ich werde für euch eine herrliche Geisel spielen.«
    »Und wieso bist du zu Besuch bei Frau Braun?«
    »Im Auftrag des Marquis. Ich soll sie aus der Mühle vertreiben. Das ist gelungen – die Deutschen wohnen jetzt auf dem Gut des Marquis. Wer hat denn auch mit euch gerechnet?«
    »Du spielst wohl auf allen Klavieren?« fragte Kranz abfällig.
    »Wenn der Klang gut ist – warum nicht?« Sie lächelte wieder umwerfend. »Das Leben ist voller Überraschungen! Man muß nur ab und zu nachhelfen, um nicht abgehängt zu werden.« Lulu klopfte sich auf die Oberschenkel und streckte die schönen langen Beine von sich. »Also, wie haben wir es? Jungs, ihr müßt fixer sein, wenn ihr an die große Kasse wollt! Ich weiß, daß der Marquis nachher zur Mühle kommt, um mit mir zu sprechen. Da muß euer Ding schon laufen!«
    »Unsere schöne Million!« Karl Lubizek starrte traurig vor sich hin. »Ich hab's geahnt! Wir hätten in Hannover bleiben sollen, als dieser Kerl in den Wagen stieg. Wo kommt der überhaupt her?«
    »Keine Ahnung.« Lulu trank den Rest Bier aus ihrer Dose. »Ludwig Zipka heißt er. Ein toller Mann! In den könnte ich mich glatt verlieben …«
    Johann Kranz argumentierte, daß sich für 100.000 Francs kein großer Aufwand lohne. Er schrieb also auf einen Zettel die Nachricht für den Marquis de Formentiére, die Lulu ins Französische übersetzte:
    »Wir haben Lulu in unserer Hand und wissen, was in der Mühle verborgen liegt und wozu sie dient. – Beides können Sie wiederhaben: Lulu und unser Schweigen. Es kostet lächerliche 100.000 Francs! Legen Sie das Geld in kleinen Scheinen hinter die Kapelle an der D 37, direkt an die Mauer unter die Gedenktafel. – Keine Polizei, keine Beobachtung! Wir kommen erst, wenn wirklich alles sauber ist. Vorher sehen Sie Lulu nicht wieder. Werden wir belästigt, so gibt es Lulu nicht mehr, und die Polizei wird die Mühle räumen. – Vertrauen gegen Vertrauen – wir sind ehrliche Partner …«
    »Humor habt ihr trotzdem!« sagte Lulu, als sie mit der Übersetzung fertig war und Kranz den Text sauber abschrieb. »Ehrliche Partner – das ist zum Kugeln. – Wie spät ist es?«
    Karl Lubizek blickte auf die Armbanduhr. »Gleich elf.«
    »Dann wird's langsam Zeit! Nach Mitternacht kommt Raoul zur Mühle …«

11
    Es wurde ein schöner Abend, wenn man davon absieht, daß sich der Marquis Raoul de Formentiére fast ausschließlich um Kathinka Braun kümmerte, Ludwig Zipka als Anhängsel gerade noch wahrnahm und seine Art, mit dem Deutschen zu sprechen, so hochnäsig war, daß jeder weniger gut erzogene Mann ihm ins Gesicht geschlagen hätte. Ludwig Zipka unterließ das, aber er rächte sich, indem er dem Marquis mehr als einmal zu verstehen gab, daß er ihn für einen großen Trottel hielt und daß in seinen Augen ein alter Adelstitel und viel Geld noch lange nicht einen vollgültigen Menschen ausmachen.
    Das Souper war – man erwartet in Frankreich nichts anderes! – von größter Klasse; der Wein hätte Gourmets zu Exzessen anregen können, und der Service durch Alain funktionierte laut- und reibungslos. Raoul tanzte nach dem Essen dreimal mit Kathinka, was Zipka zu der Frage ermunterte, ob jetzt die Verdauung besser funktioniere, dann zeigte er, als er zum erstenmal mit Kathinka tanzte, wie man einen Tango hinlegte, ohne rot zu werden. Er zeigte die gewagtesten Figuren, und es wurde alles in allem ein Abend, der als Vorgefecht für kommende Schlachten gelten konnte. Man tastete sich ab, man wog die Chancen gegeneinander ab, man ließ dem Gegner keine Fragen offen. Die nächsten Tage versprachen interessant zu werden …
    Nachdem sich Raoul de Formentiére mit einem Handkuß und einem langen innigen Blick von Kathinka verabschiedet hatte und Alain die Gäste in den Schlaftrakt geleitet hatte, saß Ludwig wieder auf dem Bettrand und beobachtete Kathinka, wie sie sich auszog und unter die Dusche ging. Sie drehte sich mit erhobenen Armen unter dem Wasserstrahl, von ihrer glänzenden glatten Haut perlte das Wasser ab oder sprühte nach allen Seiten, ihr gereckter Körper wirkte wie eine Statue in einem Wasserspiel – es war ein Anblick, der ins Herz drang und den Atem beschleunigte.
    »Wunderschön!« sagte denn auch Ludwig Zipka ergriffen.
    »Was ist?« Sie kam mit dem Kopf unter dem Strahl hervor. »Hast du etwas gesagt, Liebling?«
    »Ja. Ich

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