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Liebe läßt alle Blumen blühen

Liebe läßt alle Blumen blühen

Titel: Liebe läßt alle Blumen blühen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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stellte fest, daß ich Kaiser und Könige jetzt verstehen kann, wenn sie für eine schöne Frau ihre Reiche opferten. Rom oder Cleopatra … das wäre auch für mich keine Frage gewesen!«
    »Und früher warst du anderer Ansicht?« Kathinka kam aus der Dusche, wickelte sich in ein großes Badetuch und rubbelte mit einem kleineren Tuch ihre Haare. Erstaunlich jung wirkte sie jetzt, mädchenhaft, kaum erwachsen. Sie setzte sich in einen Korbsessel, streckte die Beine vor, und Zipka griff nach dem Frottiertuch und trocknete ihre Füße. Dabei küßte er einzeln ihre Zehen und hielt dann ihre Füße fest.
    »Zu dämlich!«, sagte er verträumt.
    »Was denn, mein Schatz?«
    »Wie ich mich benehme. Wenn mir einer gesagt hätte, ich würde die Zehen einer Frau küssen, den hätte ich für verrückt gehalten. Und was tue ich hier? Unbegreiflich!«
    Sie zog die Füße aus seinen Händen und lehnte sich weit in den Sessel zurück. Das kleine Handtuch band sie dabei wie einen Turban um den Kopf. »Waren die Frauen mit dir immer zufrieden?« fragte Kathinka.
    »Diese Frage verstehe ich nicht.« Er sah sie irritiert an.
    »Du kannst wundervoll zärtlich sein«, sagte sie leise.
    »Das verblüfft mich ja so.«
    »Wie warst du sonst?«
    »Ich habe mich nicht beobachtet. Tut mir leid.«
    »Warum hast du nicht geheiratet?«
    »Weil ich immer im richtigen Augenblick weggelaufen bin. Es schien eine Eigenart der Frauen, die ich kannte, zu sein, daß sie nach einem Kuscheln aufs Kopfkissen sofort an die Ehe dachten und konsequent darauf hinarbeiteten. Sie nahmen immer alles so ernst …«
    »Und du hast nie etwas ernst genommen, nicht wahr?«
    »Das ist eine fatale Frage. Ich weiß, worauf du hinauswillst. Da verliebt man sich, da schläft man miteinander, da gibt es keine Geheimnisse mehr – da soll alles unverbindlich sein! Ein reiner Spaß. Ein biologisches Vergnügen. Die aufgewühlte Psyche der Frau – was kümmert sie den Mann? Wenn er nur seine Freude hat …« Ludwig räusperte sich und knöpfte dabei sein Hemd auf. »Ich will versuchen, es dir zu erklären.«
    »Warum? Ich will dich nicht heiraten«, sagte Kathinka nüchtern.
    »Nicht?« Er starrte sie entgeistert an.
    »Nein.«
    »Aber Tinka …«
    »Auf gar keinen Fall! Zum Leben brauchst du keine Frau – sie gehört lediglich zu den Genußmitteln wie eine Flasche Wein oder ein guter Kognak. Mir geht es übrigens genauso. Wir werden sechs fröhliche Wochen miteinander haben, und dann sehen wir uns nie wieder. Einverstanden?«
    »Nein! Ich liebe dich doch. Das weißt du ganz genau. Mit dir ist es etwas ganz anderes! Ich kann mir schon nicht mehr vorstellen, ohne dich sein zu müssen.«
    »Nach so kurzer Zeit?«
    »Das ist es ja, was mich umhaut! Ich könnte jeden vierteilen, der dir näher als einen Meter kommt. Dieser degenerierte Raoul …«
    »Du hast dich übrigens unmöglich benommen …«
    »Noch lange nicht genug! Ich kann noch ganz andere Platten abspielen!« Er zog sein Hemd über den Kopf und streifte die Schuhe ab. »Was will der Kerl eigentlich? Ich komme an dieser Frage nicht vorbei. Wenn es allein um dich ginge, hätte er sich heute anders benommen.«
    »Wie denn?«
    »Nicht so blöde.«
    »Er war doch sehr galant. Und tanzen kann er vorzüglich – im Gegensatz zu dir!«
    »War mein Tango etwa keine Wucht?«
    »Er war ordinär und gemein. So tanzt man in Kaschemmen! Das war doch kein Tango mehr – das war schon eine halbe Vergewaltigung!«
    Zipka zog sich ganz aus und stellte sich gleichfalls unter die Dusche. Er nahm ein Wechselbad – erst heiß, dann kalt. Prustend kam er dann aus der Kabine und hüpfte im Zimmer umher. Kathinka lag schon im Bett, ihre Schultern waren nackt.
    »Das tut gut!« rief Ludwig und frottierte sich ab. »Ein kalter Guß! Jetzt könnte ich Bäume ausreißen!«
    »Tu das bitte nicht«, sagte Kathinka sanft. »Komm endlich an meine Seite und sei brav … Wig, wir reden lauter dummes Zeug! Und nur, weil wir uns noch nicht daran gewöhnt haben, daß wir verändert sind. Wir beide! Ich liebe dich – und das ist für mich so ungeheuerlich wie für dich!«
    Er setzte sich auf seine Bettkante, schob die Decke weg und streckte sich aus. Er ließ genügend Platz zwischen sich und Kathinka, die ihn erstaunt ansah. »Du läufst mir nicht wieder weg?« fragte er dann.
    »Nein, Wig …«
    »Nicht nach diesen sechs Wochen?«
    »Nein! Nie! Und du …?«
    »Ohne dich wäre meine Welt kalt, entvölkert. Du bist alles Leben …«
    »Komm …« Sie

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