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Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Titel: Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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Bald wird ein Baby wie dieses in meinem Schlafzimmer liegen. Ich stecke einen Finger durch das Bettgitter und spüre, wie Rubys winzige Faust ihn umschließt. Ich lächle die Kleine an und habe plötzlich eine Melodie im Kopf. Zuerst ist sie nur vage, und ich habe keinen Schimmer, wie ich darauf komme. Ich höre ein paar Gitarrenakkorde, und plötzlich singe ich. Ich singe der kleinen Ruby vor, aber auch meinem Baby. Es ist ein Stück von Bob Dylan, und ich weiß nicht mehr, wann ich es das letzte Mal gehört habe, aber es ist perfekt. Es handelt sich um eine Hymne, die er für ein Kind geschrieben hat. Sie heißt Forever young . Ich drehe mich von Ruby weg und schließe die Augen, während ich versuche, mich an den Text zu erinnern. Wahrscheinlich erfinde ich gerade das meiste davon, aber das ist mir egal. Ich singe für mein Baby. Ich werde ihm Musik schenken, so wie mein Dad mir Musik geschenkt hat. Seht ihr, am Ende wird alles gut.
    »Was ist das für eine CD ?«, fragt Claire, die hereinplatzt.
    »Sorry«, sage ich und öffne die Augen. »Ich habe mich hinreißen lassen.«
    »Das waren Sie?«
    »Ja.« Ich lache.
    »Ich wusste nicht, dass Sie singen können.«
    »Ich bin seit Jahren aus der Übung.«
    »Sie sollten damit weitermachen.«
    »Da ist ja noch eins«, flüstert Bob und schleicht auf Zehenspitzen zu dem Kinderbett.
    »Ich … ich bin schwanger. Ich bekomme ein Baby. Ich möchte, dass ihr es wisst.«
    »O Grace«, sagt Claire gerührt.
    Bob starrt mich nur an.
    »Ist das dein Ernst, Gracie Flowers?«, fragt er, als könnte er es nicht glauben.
    Ich nicke.
    »Darf ich Onkel Bob sein?«, flüstert er.
    Ich nicke wieder, und er drückt mich fest an sich.
    »Okay, Grace, versprich mir, dass dein Sohn oder deine Tochter ein glühender Anhänger der Queens Park Rangers wird. Lass nicht zu, dass diese Schweine von Arsenal ihn oder sie kriegen. Das musst du mir fest versprechen.«
    »Ich werde die fußballerische Erziehung meines Kindes ganz allein dir überlassen.«
    Er gibt mir einen Kuss auf den Kopf.
    »Gut gemacht, Schwester. Und falls du etwas brauchst, ich bin dein Mann.«
    »Danke.«
    »Okay, wir brechen jetzt besser auf. Claire, es war mir ein Vergnügen. Und ich möchte gern ein Kaufangebot abgeben, das fünftausend über dem verlangten Preis liegt.«
    Ich starre ihn an.
    »Aber, aber …«, stammelt Claire. »Sie haben doch noch gar nicht das Bad gesehen.«
    »Ein Bad ist ein Bad«, antwortet er salopp.
    Als wir zurück zu seinem Wagen gehen, raune ich ihm zu: »Du solltest nur so tun, als wärst du interessiert.«
    »Wie hoch ist eigentlich der Kaufpreis?«
    »Sieben neun fünf.«
    Er pfeift durch die Zähne. Ich halte seinen Arm fest, wir stehen uns von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Ich kann nicht länger warten.
    »Möchtest du Taufpate sein?«, platze ich heraus.
    »Im Ernst?«
    »Ja.«
    »Ich werde dann nicht zu bremsen sein!«
    »Ist das ein Ja?«, frage ich ungeduldig.
    »Ob das …? Natürlich!«
    Mir stockt der Atem vor Freude. Cam beziehungsweise Camilla wird die liebenswertesten Taufpaten haben. Leonard und Joan, Wendy und Bob. Ich glaube nicht, dass Kinder normalerweise so viele Taufpaten haben, aber mein Baby wird nicht im christlichen Sinn getauft werden. Er oder sie wird eine Namensfeier haben, genau wie ich damals, zu der alle engen Freunde eingeladen werden, um dem Baby ihre Glückwünsche mit auf den Weg zu geben. Ein bisschen wie in der Disney-Verfilmung von Dornröschen , nur ohne die böse Fee, die das Kind mit einem Fluch belegt.
    »Ich kann nicht fassen, dass du Claires Wohnung kaufen willst«, sage ich verblüfft.
    »Ich auch nicht.«
    Ich schnappe nach Luft.
    »Ich habe eine Idee. Ich kenne da eine reizende Familie, die die Wohnung besichtigt hat, als sie in einem furchtbaren Zustand war. Wenn wir die Hütte so richtig auf Vordermann bringen, kann ich sie sicher zu einer zweiten Besichtigung überreden. Ich habe nämlich das Gefühl, dass sie sie nehmen würden.«
    »Gracie Flowers, du bist eine Wucht. Ich werde eine professionelle Reinigungsfirma beauftragen und in die Wohnung schicken. Das sollte genügen.«
    »Großartig!«, juble ich.
    »Vielleicht kann ich Claire und die Kinder ja während der Großreinigung in den Zoo einladen«, fügt er versonnen hinzu.

62
    Mein Baby wird bereits heiß geliebt. Nicht nur von mir, sondern von allen, die ich eingeweiht habe. Heute steht mir allerdings der größte Horror bevor: Schleimi. Kann sein, dass er nicht so begeistert

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