Liebe, Lust und Teufel
würde mir bedeutend besser gehen, wenn ich wüsste, dass du Celia nicht ständig tyrannisierst.”
“Also, ich, na ja …”
“Ich hab dich wirklich gern, Alec. Und Grayson vergöttert dich. Aber wenn du nicht aufhörst, Celia herumzukommandieren, wird sie dich umbringen.”
“Tja, ich …”
“Nicht nur das, ich glaube sogar, du könntest ein wenig mehr Verständnis zeigen. Sie versucht, ein neues Leben zu beginnen, und du hilfst ihr nicht im Geringsten. Du gibst ihr nur immer wieder zu verstehen, dass sie es nicht schaffen wird.”
“Äh …”
“Du spielst dich auf wie ihr Vater und großer Bruder und Ehemann in einem!”
Alec hielt den Hörer auf Armeslänge von sich und machte ein entsetztes Gesicht. Was Celia betraf, fühlte er sich nicht im Mindesten blutsverwandt, und der Teufel sollte ihn holen, wenn er noch einmal heiratete. Er hatte seine Lektion gründlich gelernt.
Als er den Hörer vorsichtig wieder ans Ohr hob, war Angel immer noch mitten in ihrer Schimpftirade. Im Badezimmer wurde das Wasser abgestellt, und Alec unterbrach sie: “Ich muss aufhören. Bestell Dane, er soll sich keine Sorgen machen. Ich werde mich um alles kümmern.”
“Warte!”
Alec seufzte entnervt. “Was ist denn noch?”
Angel ignorierte seinen säuerlichen Tonfall. “Wirst du da bleiben und Celia helfen, oder nicht? Dane sagt immer, du bist der Beste. Ich bin überzeugt, du kannst für ihre Sicherheit sorgen.”
Er fühlte sich bei seiner Ehre gepackt und erwiderte brummig: “Ich will aber nicht mit ihr hierbleiben und mich um ihre Sicherheit kümmern. Das ist reine Zeitverschwendung.”
“Celia scheint das nicht zu denken.”
Ihre sanfte Art weckte sein Schuldbewusstsein. War er Celia gegenüber wirklich so gefühllos? War dieser Fall wirklich so gefährlich, dass er sie da heraushalten musste, oder ließ er sich viel zu sehr von seinen eigenen Vorbehalten leiten? Wahrscheinlich beides.
“Alec, hörst du mir noch zu?”
“Ja.”
“Wenn du nicht bei Celia bleibst, kann ich unmöglich mit Dane wegfahren und sie allein lassen. Sie braucht jemanden, der sie versteht und unterstützt.”
Alec fragte sich, ob Verständnis und Unterstützung Celia wohl ein wenig nachgiebiger machen und das Wort “nein” aus ihrem Wortschatz verbannen würden.
Danes Stimme aus dem Hintergrund unterbrach seine Gedanken. “Er wird bleiben.”
Es war wohl unvermeidlich. Seufzend bestätigte Alec: “Also gut, ich bleibe.”
“Fein.” Angel ließ ihm eine Sekunde, um sich innerlich auf das Folgende vorzubereiten. “Wir lieben dich, Alec.”
Er hörte Dane im Hintergrund leise lachen, und spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Er hasste es, wenn Angel so sentimental wurde, und Dane wusste das sehr wohl, was wiederum sicher der Grund war, weshalb er ihre Gefühlsbekundungen auch noch billigte.
Alec versuchte, nicht allzu verärgert oder verlegen zu wirken. “Tja dann, gute Nacht.” Er legte schnell auf, als Celia die Badezimmertür öffnete und ins Zimmer trat.
Sie trug ausgebleichte enge Jeans und ein weiches, dünnes T-Shirt, das sich an ihre kleinen Brüste schmiegte. Herausgeputzt sah sie wirklich toll aus, aber Alec fand sie jetzt fast noch attraktiver.
Das Erste, was er verblüfft wahrnahm, war das Fehlen eines BHs. Dann blickte er auf ihre nackten Füße, ihr leicht gerötetes Gesicht und die zurückgekämmten, noch nassen Haare, und schluckte schwer. Bruder, Vater, Ehemann – zum Teufel! Er wollte ihr Liebhaber sein.
Langsam und ohne den Blick von ihr zu wenden, stand er auf. “Ich habe Essen bestellt. Es wird gleich hier sein.”
Sie nickte, sah ihm aber nicht in die Augen. Als sie das Kleid auf die Kommode legte und die hochhackigen Schuhe auf den Boden stellte, merkte er, dass sie leicht humpelte.
“Hast du dich verletzt?”
“Nein.”
Er trat näher. Warum muss ich sie immer triezen, um die Wahrheit zu erfahren? dachte er. Irgendwie genoss er die Wortgefechte mit ihr allerdings auch, was er aber bestimmt nie zugeben würde. Mit Celia zu streiten war in mancher Hinsicht schöner als Sex. Es erregte ihn mehr. Aber eigentlich erregte ihn alles, was mit Celia zu tun hatte.
Er nahm ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, sodass sie ihn ansehen musste. “Lüg mich niemals an, Celia. Du humpelst. Hast du dich verletzt, als du aus meinem Wagen gesprungen bist?”
Ihre Wimpern waren vom Duschen noch nass. Sie blinzelte und errötete leicht. “Meine Füße tun weh. Ich bin es nicht mehr
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