Liebe, Lust und Teufel
Raymond etwas mit ihrer seltsamen Enthüllung zu tun hatte, und bedauerte seine noble Entscheidung, ihn den Mühlen der Justiz zu überlassen.
“Schwing deinen Hintern da raus, Celia!”
Zögernd öffnete sie die Tür. Ihr Gesicht war vollkommen verheult und verschmiert. Sofort wurde er wieder weich. Verdammt, er würde sich lieber verprügeln lassen, als sie weinen zu sehen! Er presste einen Moment lang die Kiefer zusammen, während er gegen das Bedürfnis ankämpfte, sie einfach hochzuheben, aufs Bett zu werfen und ihr ausgiebig zu beweisen, dass sie nicht ein einziges sexuelles Problem hatte. Doch ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war ihr im Moment nicht nach einem Liebesmarathon zumute. Sie brauchte einen vernünftigen und verständnisvollen Zuhörer und keinen lüsternen Liebhaber.
Schon seit Langem hatte er nicht mehr ein so starkes Verlangen nach einer Frau gespürt. Doch er wollte keine andere als Celia. Und wenn es sein musste, würde er eben warten – zumindest noch ein bisschen.
Er atmete tief durch. “Ich möchte, dass du eine Dusche nimmst und dich umziehst.” Na bitte, das hatte doch ganz ruhig geklungen.
Sie nickte verdächtig folgsam.
“Wenn du fertig bist”, fuhr er fort und beäugte sie misstrauisch, “werden wir reden.”
“Ich dachte, du wolltest sofort abfahren.”
“Später. Im Moment sieh einfach zu, dass du es dir bequem machst. Wo sind deine Kleider?”
“In meinem Koffer im Wandschrank.”
Sie wartete geduldig, bis er ihr eine Jeans und ein T-Shirt reichte.
“Einen Slip brauche ich auch.”
Er fand einen schwarzen Slip und legte ihn ihr auf den Arm. Schniefend und ohne ein weiteres Wort verschwand sie wieder im Bad.
Sobald die Tür ins Schloss fiel, fuhr Alec sich mit beiden Händen durch die Haare. Verstehe einer die Frauen! Erst wehrte Celia sich mit Händen und Füßen gegen ihn, dann gehorchte sie ihm wie ein folgsames Kind. Sie brachte ihn ständig aus der Fassung, aber wahrscheinlich machte sie das absichtlich, um ihn zu irritieren.
Er hörte das Wasser rauschen, stellte sich Celia nackt vor und schlug mit der Faust auf seinen Oberschenkel. Um sich vom Gedanken an nackte, feuchte, weibliche Haut abzulenken, rief er den Zimmerservice und bestellte Sandwiches, ein Kännchen Kaffee und Kuchen. Während er auf die Lieferung wartete, rief er Dane an.
Beim zweiten Klingeln wurde abgehoben.
“Hallo?”
Alec hörte ein helles Lachen im Hintergrund. Er hätte sich denken können, dass Dane gerade beschäftigt war, und verdrehte die Augen. In seiner momentanen Situation war Danes eheliches Glück schwer zu ertragen. “Ich habe deine Schwester gefunden.”
Er hörte ein Rauschen in der Leitung, die nächsten Worte waren gedämpft. “Eine Sekunde, Schatz. Es ist Alec.” Dann wurde in den Hörer gesprochen: “Gute Arbeit. Ich habe nicht eine Sekunde daran gezweifelt, dass du sie finden würdest. Aber jetzt bin ich … beschäftigt.”
“Sie sah aus wie ein Flittchen und trieb sich in einer Bar herum, um Jacobs aufzureißen.”
Dane stieß ein kurzes, hässliches Wort aus.
“Genau das habe ich auch gedacht. Ich habe sie da rausgezerrt, aber sie ist wild entschlossen, wieder hinzugehen. Sie denkt tatsächlich, sie könnte Hannah Barrington retten.” Alec konnte seinen Unmut nicht verbergen.
Dane erwiderte ruhig: “Ich bin froh, dass sie sich darum kümmern will, egal, wie du die Sache siehst. Aber ich will nicht, dass sie weiterhin den Lockvogel spielt.”
“Ich habe gedroht, sie zu entlassen, wenn sie nicht aufgibt.”
Dane fluchte erneut.
“Ich kann sie hier nicht allein zurücklassen, um sich mit Jacobs anzulegen – und wenn ich sie an den Haaren nach Hause schleifen muss!”
“Warum machst du dir solche Sorgen, wenn du überzeugt bist, dass Hannah im Grunde kein Problem hat?”
Alec verstummte, als er merkte, dass er sich selbst in die Ecke manövriert hatte. Nicht einmal Dane kannte den wahren Grund für seine ablehnende Haltung, doch vermutlich machte er sich seinen eigenen Reim darauf. “Wahrscheinlich amüsiert Hannah sich einfach nur prächtig. Aber deine verdammte Schwester zieht das Unheil nur so an.”
“Celia ist nicht so zerbrechlich, wie du denkst.” Alec hörte eine Stimme im Hintergrund, dann sagte Dane: “Angel möchte dich sprechen.”
“Nein! Verdammt, Dane, wag es ja nicht …”
“Hallo, Alec.”
Alec seufzte. Wenn er Dane das nächste Mal sah, würde er ihn erwürgen. “Hallo. Wie geht’s dir?”
“Es
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