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Liebe Mathematik, löse deine Probleme bitte selber - verblüffend einfache Lösungen für Mathematik im Alltag

Liebe Mathematik, löse deine Probleme bitte selber - verblüffend einfache Lösungen für Mathematik im Alltag

Titel: Liebe Mathematik, löse deine Probleme bitte selber - verblüffend einfache Lösungen für Mathematik im Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Bekämpfung des Treibhauseffekts einigen können.
    Nach der Erfindung des Buchdrucks bot sich an, als Dezimaltrennzeichen zur Trennung von ganzen Zahlen und Bruchteilen eines der gängigen Satzzeichen zu verwenden. Das waren damals Komma (,), Punkt (.) und Hochpunkt, ein in der Luft hängender Punkt (·). Doch welches? Darüber herrschte Uneinigkeit.
Die Franzosen entschieden sich für das Komma, weil sie Punkte schon verwendeten, um große römische Zahlen lesbarer zu machen, der Rest Kontinentaleuropas folgte dem Beispiel. Die Englisch sprechenden Länder hingegen nutzten schon Kommas, um große Zahlen zu untergliedern (123,456,678). Also blieben nur noch Punkt oder Hochpunkt.
    Was wählen? Die USA entschieden sich kurz entschlossen für den Punkt und blieben dabei. Die britische Regierung tat sich aber schwerer. Sie wollte niemandem auf die Zehen treten – und schaffte es so, letztlich alle zu vergrätzen. Und am Ende machte sie es doch einfach den Amerikanern nach. Anfangs aber hatte sich die britische Regierung für den Hochpunkt entschieden, im Bewusstsein, dass einige Länder, die zu ihrem Unglück nicht zum britischen Weltreich gehörten, den Punkt bereits benutzten, um große Zahlen zu untergliedern (also 123.456.789). Die wollte man nicht verwirren. Doch dann stellte man entsetzt fest, dass der Hochpunkt von Mathematikern gewöhnlich benutzt wurde, um Multiplikationen anzuzeigen (etwa 3 · 4). Deshalb gab es ein internationales Verbot, den Hochpunkt für Dezimalzahlen zu verwenden. Zähneknirschend gab das britische Druck-Establishment auf und akzeptierte den Dezimalpunkt – allerdings erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts.
    Die Erweiterung des Zahlensystems auf Dezimalzahlen revolutionierte die Art, wie Menschen mit Zahlen rechneten, insbesondere nach Einführung des metrischen Systems durch die Franzosen im späten 18. Jahrhundert. Das britische Maßsystem erscheint uns nur skurril: 12 Zoll = 1 Fuß, 3 Fuß = 1 Yard, 1760 Yards = 1 Meile. Entsprechend schwierig ist jede Umrechnung von einer Einheit in eine andere. Nach Einführung des ungleich logischeren metrischen Systems, bei dem Maßeinheiten immer in Zehnerpotenzen zusammenhängen (10 Millimeter = 1 Zentimeter, 100 Zentimeter = 1 Meter, 1000 Meter = 1 Kilometer usw.) ließen sich Berechnungen dank der von Stevin
und anderen entwickelten Methoden für das Rechnen mit Dezimalzahlen viel leichter durchführen. 1964 stellte Australien beim Geld und bei der Entfernungsmessung auf das metrische System um, was dem unabhängigen Bildungsrat Australian Council of Education zufolge mindestens 18 Monate Mathematikunterricht in Grundschulen für andere Themen frei machte. Deutschland hatte bereits bei der Währungsreform 1871–1873 auf ein Dezimalsystem umgestellt, die USA und Frankreich waren dem nochmals ein paar Dekaden voraus.
    40.
    Addieren Sie alle geraden Ziffern von Eins bis Zehn so, dass sich die gleiche Summe ergibt wie aus einer Addition aller ungeraden Ziffern von Eins bis Zehn. Die Null dürfen Sie als gerade oder als ungerade betrachten. Tipp: Die Lösung enthält eine Dezimalzahl und einen unechten Bruch (bei dem der Zähler größer ist als der Nenner).

11 Mit Dezimalzahlen rechnen
    Simon Stevins Trick bestand darin, das Stellenwertsystem auf Bruchteile von Einern zu erweitern. Wie gehabt, vermindert sich der Wert jeder Zahl auf ein Zehntel, wenn man sie um eine Stelle nach rechts verschiebt. Von den »Tausendern« ausgehend, bewegt man sich zu den »Hundertern«, den »Zehnern« und den »Einern«. Stevin zeigte, dass man diesen Prozess noch weiter fortführen konnte. Die Stelle rechts von den »Einern« erklärte er zu »Zehnteln«, die nächste zu »Hundertsteln« und so weiter. Das ermöglicht es, Zahlenbruchteile mit dem gleichen Stellensystem darzustellen wie ganze Zahlen – solange sich die Zahl in Zehnteln, Hundertsteln, Tausendsteln usw. ausdrücken lässt. Das wiederum macht es möglich, mit Zahlenbruchteilen die gleichen Operationen durchzuführen wie mit ganzen Zahlen.
    Will man einen normalen Bruch in eine Dezimalzahl umwandeln, hilft es, wenn man weiß, wie man umgekehrt eine Dezimalzahl als Bruch schreibt. Um 0,34 in einen Bruch umzuwandeln, muss man sich verdeutlichen, was die Stellen bedeuten, auf denen die jeweiligen Ziffern stehen. In unserem Beispiel enthält 0,34 null Einer, drei Zehntel und vier Hundertstel. In anderen Worten, 0,34 ist 3/10 + 4/100. Addiert man die Brüche, vereinfacht sich das Ganze zu 34/100.
    Da

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