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Liebe mich so wie damals

Liebe mich so wie damals

Titel: Liebe mich so wie damals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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das alles offenbar schon eine ausgemachte Sache. „Und inzwischen, Arielle, gib dem Burschen eine Chance. Er scheint doch ganz in Ordnung zu sein.“
    „Fein, dann sehen wir uns am Sonnabend“, meinte Jake.
    Sie verabschiedeten sich, und damit war das Gespräch beendet.
    „Das lief doch wunderbar.“ Zach lehnte sich zufrieden auf der Couch zurück. „Ich habe das Gefühl, ich werde mit deinen Brüdern gut auskommen.“
    Arielle stand auf und sah ihn wütend an. „Am liebsten würde ich euch alle drei in einen Sack stecken und draufhauen.“
    Er erwiderte ihren Blick erstaunt und belustigt. „Wieso? Was haben wir denn getan?“
    „Ihr seid doch alle gleich. Keinen von euch hat es einen Deut gekümmert, was ich möchte. Habe ich nicht deutlich genug gesagt, dass ich mich um meine Sachen selbst kümmern kann? Dass ich nicht vorhabe zu heiraten? Hat mir jemand zugehört? Offensichtlich nicht. Also kommen sie hier alle am Samstag angereist, um mir zu sagen, was ich zu tun und zu lassen habe – mit ihrem Großen-Bruder-Getue. Und du fühlst dich auch noch ganz großartig dabei. Ich scheine hier überhaupt keine Rolle mehr zu spielen.“ Vor Wut und Enttäuschung stiegen ihr Tränen in die Augen.
    „Du regst dich viel zu sehr darüber auf“, meinte Zach und stand auf.
    Er streckte die Hand aus, aber Arielle wich zurück. Sie wies zur Tür und sagte fest: „Ich lege mich jetzt eine Weile schlafen und werde versuchen, diesen unseligen Anruf zu vergessen. Wenn ich aufwache, erwarte ich, dich hier nicht mehr zu sehen. Schließ die Tür, wenn du gehst.“
    Ohne auf eine Antwort zu warten, stand sie auf und stürmte an Zach vorbei in ihr Schlafzimmer. Krachend warf sie die Tür hinter sich zu.
    Ich hätte es besser wissen müssen, dachte sie. Luke und Jake anzurufen, wenn Zach daneben saß, war das Dümmste, was ich tun konnte.
    Sie streifte sich die Schuhe ab und warf sich seufzend aufs Bett. Ihre Brüder und Zach waren aus demselben Holz geschnitzt. Es war kein Wunder, dass sie in diesem Gespräch nicht angehört worden war.
    Jakes und Lukes Haltung konnte sie ja noch irgendwie verstehen. Die beiden hatten sie praktisch aufgezogen, waren für sie verantwortlich gewesen, als sie selbst kaum erwachsen gewesen waren. Das Bedürfnis, die kleine Schwester zu behüten, ließ sich sicher nicht so leicht abschütteln, selbst wenn sie es jetzt übertrieben und vergaßen, dass sie kein kleines Mädchen mehr war.
    Bei Zach war das etwas ganz anderes. Dass er stur darauf beharrte, sie heiraten zu müssen, war lächerlich. Er liebte sie nicht einmal. Die Art und Weise, wie er sich in Aspen aus dem Staub gemacht hatte, sprach Bände. Er war ihrer überdrüssig geworden – genau wie es damals bei ihrer Mutter und ihrem Vater gewesen war.
    Arielle drehte sich auf die Seite und schlang die Arme um ihr Kopfkissen. Vor dreieinhalb Monaten wäre sie bereit gewesen, seine Frau zu werden. Sie hatte sich insgeheim sogar gewünscht, dass er ihr einen Antrag machte. Unter anderen Bedingungen hätte sie auch jetzt nicht gezögert und hätte mit Freuden Ja gesagt. Aber sie hatte erkannt, dass Zach sie allein des Kindes wegen heiraten wollte. Mit Liebe hatte das nichts zu tun. Und das genügte ihr nicht.
    Tränen rannen ihr übers Gesicht. Dennoch schwor sie sich tapfer, sich treu zu bleiben. Jedenfalls dämmerte ihr, was sie vorher nie verstanden hatte: Wie es hatte geschehen können, dass ihre Mutter sich ein zweites Mal auf so einen Windhund, wie ihr Vater es gewesen war, eingelassen hatte. Daraus wollte Arielle allerdings ihre Lehre ziehen und klüger sein als ihre Mutter.
    Leicht war es jedoch nicht. Zach war eine starke Persönlichkeit, ein Mann, dem sie kaum widerstehen konnte. Jedes Mal, wenn er in ihre Nähe kam, wenn er sie berührte, sie umarmte, küsste, konnte Arielle alles andere vergessen. Dann war es so leicht, alles zu verwerfen, was sie sich zuvor bei klarem Verstand überlegt hatte. Und was am schlimmsten war: Mit jedem Tag, den er bei ihr war, sah sie die Gefahr, sich hoffnungslos in ihn zu verlieben, größer werden.
    Zach legte die Füße auf den Couchtisch, schaltete den Fernseher ein und drehte den Ton leise. Er hatte nichts weiter zu tun, als darauf zu warten, bis Arielle wieder aufwachte. Der Anruf bei ihren Brüdern hätte aus seiner Sicht nicht besser ablaufen können. Aber irgendwie musste er Arielle besänftigen.
    Zach überlegte. Vielleicht war es an der Zeit, seine Taktik zu ändern. In Aspen hatten die

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