Liebe mich so wie damals
„Höchstens darüber, dass Sie mit zwei kleinen Rackern fertig werden müssen und nicht nur mit einem.“
„Mit zweien?“, fragten Arielle und Zach wie aus einem Mund.
„Zwillinge?“, fragte Zach noch einmal nach.
Sie schauten Dr. Jensen mit großen Augen an.
Die Ärztin lachte und drückte die Taste zum Ausdrucken. „Im ersten Augenblick konnte ich das auch nicht erkennen, weil das zweite verdeckt war. Aber jetzt besteht kein Zweifel. Sie bekommen Zwillinge.“
Zach verspürte einen dicken Kloß im Hals, er konnte beim besten Willen kein Wort herausbringen. Der Gedanke, dass Arielle und er nicht nur ein Kind, sondern gleich zwei haben würden, löste in ihm ein Durcheinander von Gefühlen aus. Er beugte sich zu Arielle hinab und gab ihr einen schnellen, aber innigen Kuss auf den leicht geöffneten Mund.
„Kommen bei einem von Ihnen Zwillinge in der Familie vor?“, wollte Dr. Jensen wissen. Mit einer Handvoll Kosmetiktücher wischte sie Arielle die Reste des Gels vom Bauch. Die Frage klang ganz sachlich, als würde Dr. Jensen die Aufregung gar nicht bemerken. Offenbar war sie Gefühlsausbrüche am Ende einer Ultraschalluntersuchung gewohnt.
Arielle war noch immer sprachlos. Sie sah Zach mit einem flehenden Blick an, als wollte sie ihn bitten, für sie zu antworten. Also holte Zach tief Luft und erklärte: „In meiner Familie gibt es meines Wissens keine, aber Arielles Brüder sind Zwillinge.“
„Nun, dann gibt es ab jetzt ja auch in Ihrer Familie welche“, meinte Dr. Jensen gut gelaunt zu Zach und machte eine Notiz auf Arielles Karteikarte. „Wenn ich das richtig sehe, hat keiner von Ihnen mit dieser Möglichkeit gerechnet, oder?“
„Nein, trotz meiner Brüder wäre ich auf diese Idee nie gekommen“, antwortete Arielle schwach. Sie richtete sich auf und setzte sich auf die Kante der Liege, um sich das Oberteil wieder herunterzuziehen.
„Ist denn mit beiden Babys alles okay?“, fragte Zach, sobald er sich wieder einigermaßen im Griff hatte.
„Das sieht alles sehr gut aus. Es sind keine Auffälligkeiten zu erkennen, und auch in der Größe entsprechen die beiden Föten ihrem Entwicklungsstadium.“
„Und müssen wir jetzt irgendetwas besonders beachten?“, fragte Zach weiter und stützte Arielle, als sie sich von der Liege rutschen ließ.
Die Ärztin schüttelte den Kopf. Dann wandte sie sich an Arielle: „Solange Sie sich gut fühlen, machen Sie so weiter wie bisher. Auch in Ihrem Sexualleben brauchen Sie sich nicht einzuschränken.“
Zachs Mundwinkel zuckten nach oben, aber er fing Arielles warnenden Blick auf und enthielt sich eines Kommentars.
Sie gingen zur Tür. „Wir sehen uns dann in drei Wochen wieder“, sagte Dr. Jensen auf dem Weg dorthin. „Wenn Sie irgendwelche Beschwerden oder Fragen haben, können Sie sich selbstverständlich auch zwischendurch an mich wenden. Rufen Sie einfach an.“
Daraufhin verabschiedeten sie sich. Bis sie im Fond der Limousine saßen, fiel zwischen Zach und Arielle kein Wort. Er wollte ihr die Zeit lassen, die sie vermutlich brauchte, um die Neuigkeiten zu verarbeiten. Nach einer Weile lehnte er sich zurück und fragte: „Wie lange brauchst du, um einen Koffer mit dem Nötigsten für die Nacht zu packen?“
Sie sah ihn erstaunt an. „Warum sollte ich einen Koffer packen?“
„Weil du bei mir wohnen wirst.“ Wenn er sich schon vorher vorgenommen hatte, auf Arielle während der Schwangerschaft aufzupassen, jetzt umso mehr.
„Ganz bestimmt nicht“, widersprach sie. „Ich fahre nach Hause, ziehe irgendetwas Zeltartiges an und telefoniere mit meinen Brüdern, um ihnen zu erzählen, dass ich ein Kind … zwei Kinder bekomme. Oh, mein Gott! Zwillinge! Das darf doch nicht wahr sein.“
„Es ist wahr, Liebes.“ Zach gab dem Chauffeur die Anweisung, zu Arielles Appartement zu fahren. Sanft legte er ihr den Arm um die Schultern. Weil er merkte, wie aufgewühlt sie war, beschloss er, sie jetzt nicht zu drängen. „Okay, dann bleiben wir heute Nacht eben bei dir, und du ziehst morgen zu mir.“
Erneut schüttelte Arielle energisch den Kopf. „Auch das werden wir nicht tun. Du setzt mich bei mir ab und fährst brav allein nach Hause, während ich heute Abend meine Brüder anrufe. Basta, Ende der Debatte.“
„Sorry, Darling, aber ich habe Dir ja schon gesagt, dass ich ab jetzt nicht mehr von deiner Seite weiche.“ Er gab ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. „Ab sofort machen wir alles gemeinsam – bei deinen Arztterminen
Weitere Kostenlose Bücher