Liebe mich so wie damals
Ereignisse sie beide überwältigt. Er konnte nicht leugnen, dass sie sich in gewisser Weise hintergangen fühlen musste, selbst wenn er das gewiss nicht gewollt hatte. Danach war jedenfalls so viel geschehen, dass er beim besten Willen nicht in Ruhe hätte nachdenken können. Lana hatte ihren furchtbaren Unfall gehabt, und in den Wochen darauf war Zach vollständig davon in Anspruch genommen gewesen, für seine Schwester und den kleinen Derek zu sorgen. Deshalb hatte er es nicht geschafft, sich bei Arielle zu melden und die Dinge zu klären. Als er endlich den Kopf wieder frei gehabt hatte, war schon so viel Zeit ins Land gegangen, dass es ihm klüger erschienen war, die Affäre in Aspen auf sich beruhen zu lassen. Aber er hatte sich getäuscht. Arielles Schwangerschaft hatte eine vollkommen neue Situation geschaffen.
Er musste Arielle von dieser Heirat überzeugen. Zach überlegte, welche Hindernisse es denn genau waren, die sich ihm in den Weg stellten. Dass er einen falschen Namen benutzt und sie ohne Abschied zurückgelassen hatte, hatte sie zweifellos verletzt und ihr Vertrauen in ihn in den Grundfesten erschüttert. Ihr Argwohn war also das Erste, das es auszuräumen galt. Bevor das geschehen war, war es vergebliche Liebesmüh, Arielle von der Heirat überzeugen zu wollen.
Und es gab eine Möglichkeit, das auszubügeln. Zach war fest entschlossen, sie zu nutzen.
Er griff nach seinem Handy und wählte seine Nummer. Sobald er seine Köchin am Apparat hatte, gab er ihr detaillierte Anweisungen für ein mehrgängiges First-Class-Menü. Dann beauftragte er sie, den Chauffeur anzuweisen, das Essen in Arielles Appartement zu bringen. Arielle hatte bestimmt Appetit, wenn sie aufwachte. Ihr Hunger stellte sich, wie Zach inzwischen wusste, in regelmäßigen Abständen unweigerlich ein. Und dieses kleine Festmahl sollte es ihm ermöglichen, sich bei ihr Gehör zu verschaffen. Sie musste ihn anhören.
Zufrieden steckte er sein Handy ein. Er war sich sicher, dass er der Umsetzung seines Plans einen Schritt näher gekommen war.
5. KAPITEL
Ein verführerischer Duft zog bald durch die Räume ihres Appartements und weckte Arielle. Sie wunderte sich. Es roch eindeutig nach Essen, jedoch nach Köstlichkeiten, von denen sie sicher war, dass die Zutaten nicht aus ihrer Speisekammer oder ihrem Kühlschrank stammen konnten. Kopfschüttelnd stand Arielle auf und ging ins Badezimmer, um sich die Spuren ihrer Tränen vom Gesicht zu waschen. Natürlich hatte Zach nicht getan, worum sie ihn gebeten hatte. Er war nicht gegangen. Es hätte sie auch überrascht, denn seine Beharrlichkeit kannte sie inzwischen.
Arielle war immer noch böse auf ihn. So schnell konnte sie ihm seinen Auftritt bei dem Telefonat mit ihren Brüdern nicht verzeihen, als er sich einfach über sie und ihre Wünsche hinweggesetzt hatte. Er hatte ja fast so getan, als säße sie nicht daneben! Trotzdem waren jetzt ihre Neugier und ihr Appetit stärker, und so ging Arielle nachsehen.
Zach hatte eine festliche Tafel gedeckt. In silbernen Leuchtern brannten zwei schlanke, weiße Kerzen. „Na, da bist du ja“, begrüßte er sie freundlich. „Gerade wollte ich kommen, um dich zu wecken. Hast du gut geschlafen?“
„Es geht so. Es war ja nur ein kleines Nickerchen.“
Sein sonniges Lächeln und die Mühe, die er sich augenscheinlich gegeben hatte, um sie zu überraschen, stimmten Arielle versöhnlicher, und ihr Ärger verrauchte zusehends. Dass er einfach verboten gut aussah, tat ein Übriges. Zach hatte sich die Ärmel hochgekrempelt, und Arielle sah wie gebannt auf seine kräftigen, gebräunten Unterarme. Ob es nun damit zu tun hatte, dass ihre Hormone verrücktspielten oder nicht, jedenfalls brauchte sie ihn nur anzusehen, und ihr Puls stieg.
Arielle konzentrierte sich rasch auf die Leckereien, die vor ihr angerichtet waren. „Wo kommt das denn so plötzlich her?“, fragte sie und deutete auf den gedeckten Tisch.
Zach rückte ihr höflich den Stuhl zurecht. „Ich dachte, du könntest etwas zu essen gebrauchen, wenn du aufwachst. Du musst doch bei Kräften bleiben.“
„Wenn ich sage, dass ich regelmäßig etwas zu essen brauche, meine ich ein Sandwich zwischendurch oder einen Teller Suppe. Aber das hier ist ein ausgewachsenes Festmahl!“
Gelassen nahm er ihr gegenüber Platz. „Du musst für dich und zwei Babys sorgen. Das kann man nicht mit einem Süppchen oder einem Sandwich. Du brauchst Vitamine, Mineralstoffe – das ganze Programm einer
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