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Liebe mich so wie damals

Liebe mich so wie damals

Titel: Liebe mich so wie damals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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gelähmt. Seit einer Viertelstunde versuchte sie bereits, ihren Mut zusammenzunehmen, um ihre Brüder anzurufen und ihnen mitzuteilen, dass sich der Besuch am Wochenende erübrigte. Es war demütigend. Sie musste sich auf unzählige Ratschläge, Ermahnungen und Vorhaltungen nach Großer-Bruder-Manier gefasst machen. All das konnte Arielle im Augenblick allerdings überhaupt nicht gebrauchen. Andererseits sehnte sie sich aber danach, Luke und Jake zu ihrer moralischen Unterstützung bei sich zu haben.
    In anderer Beziehung war Arielle schon weiter. Den Kontakt zu Zach hatte sie abgebrochen. Außerdem war sie entschlossen, die Vorschule an Emerald zurückzugeben und wieder nach San Francisco zu ziehen.
    Plötzlich klingelte es an der Tür, und Arielle blieb fast das Herz stehen. Das konnte nur einer sein. Ihre Kolleginnen waren alle bei der Arbeit. Sonst kannte sie in Dallas niemanden – außer Zach. Während Arielle seufzend aufstand, überlegte sie, ob sie ihm überhaupt öffnen sollte. Vielleicht war es besser, ihm gleich unmissverständlich klarzumachen, dass er wieder gehen sollte. Doch sie kannte Zach gut genug, er würde sich nicht einfach wegschicken lassen.
    „Wir müssen reden“, sagte er und marschierte an ihr vorbei in die Wohnung, nachdem Arielle ihm geöffnet hatte.
    Sie schluckte die Tränen hinunter, die ihr unwillkürlich kamen, als sie ihn sah. Dann schüttelte sie den Kopf und meinte: „Ich denke, es gibt nichts mehr zu reden, Zach. Es ist alles gesagt.“
    „Nein, ist es nicht.“ Er legte ihr die Hand auf die Schulter, zog Arielle einen Schritt vor und schloss die Wohnungstür. „Zuerst will ich wissen, ob es dir gut geht.“
    Was für eine Frage! Überhaupt nichts war gut, und Arielle hatte ihre Zweifel, ob jemals irgendetwas wieder gut sein konnte. Aber das ging Zach nichts an. „Mir geht es ausgezeichnet“, log sie.
    „Sehr schön.“
    Unschlüssig blieben sie eine Weile voreinander stehen, bis Arielle seine Hand abschüttelte. „Was willst du, Zach? Warum bist du gekommen?“
    Er schob die Hände in die Hosentaschen und wirkte fast verlegen. „Wie ich schon sagte: Wir müssen miteinander reden.“
    „Und wie ich schon sagte“, entgegnete sie, nachdem sie sich wieder gefasst hatte, „gibt es nichts mehr zu reden. Deshalb möchte ich, dass du jetzt wieder gehst.“
    Entschieden schüttelte Zach den Kopf. „Nein, nicht bevor du mich angehört hast.“ Er atmete tief durch. „Hör dir wenigstens an, was ich dir zu sagen habe. Wenn du dann immer noch möchtest, dass ich verschwinde, gehe ich.“
    Arielle seufzte. Es war vollkommen zwecklos, länger darüber zu diskutieren. Mit einer Kopfbewegung wies sie in Richtung Wohnzimmer. „Wollen wir uns setzen?“
    „Ja, setzen wir uns. Es kann ein bisschen dauern.“
    Sie gingen den Flur entlang. Zu Arielles Überraschung, aber auch zu ihrer Erleichterung setzte Zach sich nicht neben sie auf die Couch, sondern nahm gegenüber auf einem Sessel Platz. Ungeduldig seufzte Arielle. „Also schön. Bringen wir es hinter uns.“
    Er stützte die Ellenbogen auf die Knie und blickte eine Weile schweigend zu Boden. „Vor fünf Jahren war ich ein ziemlich arroganter Schnösel, der meinte, sich alles herausnehmen zu können“, begann er dann zu erzählen.
    „Und was ist der Unterschied zu heute?“, fragte Arielle, ohne lange zu überlegen.
    Er hob den Kopf und sah sie an. Sein Blick wirkte gequält, aber Zach schwieg. Arielle wunderte sich darüber und hob entschuldigend die Hände. Es war nicht ihre Art, jemanden herunterzumachen. „Tut mir leid, tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen.“
    „Warum nicht? Du hast das Recht, solche Dinge zu sagen. Und noch viel mehr, wenn du willst.“
    Warum machte er es ihr nur so schwer? Er saß da, sah so unverschämt gut aus und war zu allem Überfluss auch noch liebenswürdig und verständnisvoll. Er musste doch nachvollziehen können, was sie quälte: zu wissen, dass ihre Liebe zu ihm keine Chance hatte.
    „Also, wie gesagt vor fünf Jahren“, setzte er noch einmal an. „Da war ich gerade dreißig geworden und geschäftlich in die Top-Liga aufgestiegen. Ich hatte das Gefühl, schon alles erreicht zu haben. In dieser euphorischen Stimmung habe ich die Nachricht erhalten, dass ich Vater werden sollte. Das Mädchen, mit dem ich verlobt gewesen bin und von der ich geglaubt hatte, dass sie mich liebt, hat ein Baby erwartet.“
    Arielle war wie erstarrt. „Halt!“, rief sie, als sie den ersten

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