Liebe mich so wie damals
du zu Kreuze kriechen müssen, mein Lieber.“
„Ich krieche niemals zu Kreuze, vor niemandem!“, entgegnete Zach. Ihn ärgerte maßlos, dass Lana für Arielle Partei ergriff. Für gewöhnlich hielten er und Lana immer zueinander.
„Du musst es ja wissen. Aber du willst eine gemeinsame Zukunft mit dieser Frau und den Zwillingen. Da musst dir schon etwas einfallen.“ Lana beugte sich zu Zach und legte ihm die Hand auf den Arm. „Ich kann mir ja vorstellen, warum du so reagierst“, meinte sie etwas versöhnlicher. „Die Sache damals mit Gretchen war bestimmt nicht leicht für dich, und darüber bist du auch nie ganz hinweggekommen. Aber Arielle kann nichts dafür. Sie ist nicht Gretchen. Sie liebt dich, und sie freut sich wie wahnsinnig auf die Babys. Und wenn du bedenkst, welchen Beruf sie ergriffen hat, dann muss sie Kinder lieben.“
„Das weiß ich.“
„Und verfolge sie nicht auf Schritt und Tritt mit deinem Misstrauen. Du unterstellst ihr Dinge, an die sie nicht einmal im Traum denken würde.“
„Tu ich doch gar nicht“, widersprach er heftig.
„Sicher?“ Lana warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Ich weiß, dass du dir heute noch Vorwürfe machst, weil du nicht gemerkt hast, was für ein Spiel Gretchen getrieben hat. Aber du musst das endlich mal abhaken. Und das könntest du auch, wenn dein Stolz dich nicht daran hindern würde.“
„Wie kommst du denn da drauf?“ Je länger dieses Gespräch dauerte, desto unangenehmer fand Zach es.
„Das liegt doch auf der Hand. Du dachtest, Gretchen liebt dich, und warst bereit, dein Leben mit ihr zu verbringen. Dann hat sie dich enttäuscht. Wer lässt sich schon gern derart hinters Licht führen und steht dann als der Dumme da? Jedenfalls ist es offensichtlich so: Du hast dir geschworen, dass dir so etwas kein zweites Mal passiert. Und deshalb windest du dich auch wie ein Aal, anstatt schlicht und einfach mal in dich zu gehen und zu überlegen, ob du sie nun liebst. Du hast nämlich eine Heidenangst davor, dass dabei herauskommen könnte, dass du sie liebst.“
Scharfsinnig hatte seine Schwester den Nagel auf den Kopf getroffen. Zach wusste es genau, hätte sich aber lieber die Zunge abgebissen, als das zuzugeben. Deshalb sagte er unwirsch: „Du weißt, glaube ich, selbst nicht, was du da redest, Lana!“
„So, meinst du?“ Sie stützte sich auf ihren Gehstock, stand auf und sah Zach ernst an. Dann gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. „Steh deinem Glück nicht selbst im Weg“, sagte sie freundschaftlich. „Lass die Vergangenheit ruhen, und gib dir selbst eine Chance, dir und Arielle. Nach allem, was ich über sie gehört habe, hätte sie es wirklich verdient.“
Nachdem Lana gegangen war, dauerte es eine Weile, bis Zach sich beruhigt hatte und klar denken konnte. Auch wenn er sich furchtbar über seine neunmalkluge Schwester geärgert hatte, musste er zugeben, dass sie gar nicht mal so falschlag. Ihre Argumente leuchteten ihm ein, ob es ihm nun passte oder nicht.
Grübelnd saß er da und dachte an Arielle. Im Geiste sah er ihr hübsches Gesicht wieder vor sich, die todtraurige Miene und die mit Tränen gefüllten Augen. Es versetzte ihm einen Stich. Gleichzeitig war Zach wütend – auf sich. Er war daran schuld, dass es Arielle so schlecht ging und vielleicht die ganze Zeit seit der letzten Begegnung darunter litt, was er ihr gesagt hatte. Und er saß hier herum und unternahm nichts dagegen.
Zach gab sich einen Ruck. Er sah nur zwei Möglichkeiten. Er konnte so weitermachen wie bisher. Er könnte eine Mauer um sich errichten und glauben, sich für den Rest seiner Tage damit unangreifbar zu machen. Dann war er der größte Idiot diesseits des Mississippi. Oder er konnte auf den Rat seiner Schwester hören, die Vergangenheit ruhen lassen und seinen dummen Stolz überwinden. Was riskierte er dabei? Im Grunde seines Herzen wusste er, dass er nur so gewinnen konnte. Er konnte sein Glück und eine Liebe finden, die nur Arielle ihm geben konnte. Mit anderen Worten: Er musste Arielle endlich sagen, wie sehr er sie liebte.
Schlagartig wurde ihm das alles klar, und er wunderte sich darüber, dass er so lange gebraucht hatte, um dahinterzukommen. Hastig stand er auf. Was er jetzt brauchte, war eine Dusche, er musste sich rasieren und umziehen. Dann musste er zu Arielle, um ihr zu sagen, was für ein Hornochse er gewesen war, und sie bitten, ihm noch eine Chance zu geben.
Arielle saß zusammengesunken auf ihrer Couch. Sie fühlte sich wie
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