Liebe mich so wie damals
Augen.
„Ich weiß es“, antwortete Zach und versuchte, sie mit seinem Lächeln aufzumuntern. „Es ist so schön, für dich sorgen zu können. Es macht mir so viel Spaß, dir eine Freude zu machen …“
„Und du glaubst, dass ich das von einem Leben mit dir erwarte?“ Ihre Worte klangen verbittert, aber das konnte Arielle nicht verhindern. Was sie fühlte, war eine einzige tiefe Enttäuschung, und sie wusste nicht, wie sie darüber hinwegkommen sollte. „Du redest von materiellen Dingen“, fügte sie resigniert hinzu.
Zach sah sich offensichtlich in die Defensive gedrängt und runzelte die Stirn. „So verkehrt sind die materiellen Dinge auch wieder nicht, Arielle. Ich werde dafür sorgen, dass dir nichts fehlt. Und auch das ist ein Zeichen meiner Wertschätzung für dich.“
„Du bewegst dich auf dem Holzweg, Zach. Es würde mir an allem fehlen. Weil nur eines für mich wichtig ist, und gerade das kannst du mir nicht geben. Liebe.“
Zach war aufgestanden. Arielle spürte fast körperlich, wie er sich zu beherrschen versuchte. „Arielle, so versteh doch …“
Sie hob die Hand. „Bitte, Zach, sprich nicht weiter. Es reicht.“ Auch sie war inzwischen aufgestanden und wich nun zwei Schritte zurück. Sie wollte nur weg. Die Situation war nicht mehr auszuhalten.
„Wir schaffen das schon, Arielle“, redete er beharrlich weiter. „Alles wird gut. Ich gebe dir mein Wort, dass ich niemals etwas tun würde, das dich verletzen könnte …“
„Gib dir keine Mühe, Zach. Du hast es schon getan.“
9. KAPITEL
„Kannst du mir vielleicht mal verraten, was los ist?“, fragte Lana am Freitagmorgen schon beim Eintreten. „Und komme mir nicht damit, es wäre nichts.“
„Hallo, Schwesterchen“, begrüßte Zach sie. Er saß in einem Sessel vor dem Kamin und bedeutete Lana mit einer Handbewegung, sich zu ihm zu setzen. „Du machst dich“, fügte er anerkennend hinzu. „Du gehst schon viel sicherer als letzte Woche, als wir uns zuletzt gesehen haben.“
Langsam nahm Lana in dem zweiten Sessel vor dem Kamin Platz. „Spar dir deine Lobhudelei. Das zieht bei mir nicht. Ich habe meine Physiotherapie heute deinetwegen sausen lassen. Und ich verlange jetzt ein paar Antworten von dir. Erstens: Wie kann es angehen, dass du eine Woche lang nicht im Büro gewesen bist? Zweitens: Wieso machst du ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter?“ Sie sah ihn stirnrunzelnd an. „Und drittens: Wie lange ist es her, dass du dich das letzte Mal rasiert hast?“
„Um mit der letzten Frage anzufangen: zwei Tage.“ Zach strich sich mit den Fingerspitzen übers Kinn. „Und was das Büro angeht: Ich habe mir freigenommen. Mir war einfach nach ein paar freien Tagen.“
Lana seufzte ungeduldig auf. „Du willst mich doch nicht für dumm verkaufen! Seit deinem dreizehnten Lebensjahr hast du dich, komme, was wolle, jeden Morgen rasiert. Und freie Tage hast du dir auch noch nie genommen. Also, raus mit der Sprache: Was ist hier los?“
Zach hatte von Anfang an gewusst, dass es ein hoffnungsloses Unterfangen war, seiner Schwester etwas vormachen zu wollen. Schon zu Lebzeiten ihres Vaters hatten Lana und er sich sehr nah gestanden und aufeinander aufgepasst. Niemand kannte Zach besser als seine Schwester. Und da er sie genauso gut kannte, wusste er, dass sie nicht locker lassen würde, bis sie eine Antwort bekam.
Deshalb gab er nach, straffte sie Schultern und sagte: „In etwas mehr als fünf Monaten werde ich Vater von Zwillingen.“
Es brauchte eine Weile, bis Lana die Information verarbeitet hatte. „Wie bitte? Ist das dein Ernst?“
„Glaubst du, ich mache Witze über so etwas?“
„Du lieber Himmel, Zach! Das kann doch eigentlich gar nicht sein. Nach meinem Unfall habe ich monatelang hier im Haus gelebt, und ich weiß, dass du dich mit niemandem getroffen hast. Was habe ich denn da verpasst?“
In groben Zügen schilderte er seiner Schwester, was sich damals in Aspen abgespielt hatte, bis er von ihrem Unfall gehört hatte und Hals über Kopf zurückgekehrt war. Zach erzählte ihr auch von dem Wiedersehen mit Arielle und endete schließlich, indem er ihr beschrieb, wie sein Heiratsantrag abgeschmettert worden war. „Tja, danach habe ich sie vor ihrem Appartement abgesetzt – und das war’s.“
„Kein Wunder.“ Lana schüttelte verständnislos den Kopf. „Ich kann ihr nicht verdenken, dass sie dich hat abblitzen lassen. Ich hätte das an ihrer Stelle auch getan. Wenn du bei ihr noch etwas retten willst, wirst
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