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Liebe mit Schuss

Liebe mit Schuss

Titel: Liebe mit Schuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Jersey.« Er schaute sie an. »Sind Sie von hier?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Dann wissen Sie wahrscheinlich gar nicht, wie korrupt es hier ist. Die Stadt ist das reinste Piranhabecken. Ehrliche, hart arbeitende Menschen werden hier bis aufs Blut ausgepresst.«
    »Werden Sie etwa erpresst?«, flüsterte sie.
    Michael blickte sich unbehaglich um. »Ich möchte nicht darüber reden. Ich möchte nicht noch jemanden mit in die Sache hineinziehen.«
    »Ich kann wirklich gut zuhören, Michael. Und ich kann den Mund halten. Ganz besonders, wenn dabei Ihre Sicherheit auf dem Spiel steht«, fügte sie hinzu.
    Er blickte sie an, schwieg aber hartnäckig.
    Jamie merkte selbst, dass sie ihn zu sehr drängte, und das war das Letzte, was sie wollte. Vera warf ihr ständig vor, dass sie viel zu weichherzig sei. Sie sagte immer: »Wenn irgendwo ’ne arme Seele rumläuft, Jamie findet sie.«
    »Ich wollte mich nicht einmischen«, sagte sie. »Es tut mir Leid. Ich lasse Sie jetzt in Ruhe Ihren Kaffee austrinken.« Sie machte Anstalten aufzustehen.
    »Sie müssen mir schwören, es niemandem zu sagen.«
    »Ja, selbstverständlich.«
    »Kein Wort davon. Zu niemandem. Es ist mir ernst. Aber ich muss einfach mit jemandem reden. Mit einem Außenstehenden.« Er lächelte. »Ich meine, es müsste schon ein großer Zufall sein, wenn wir uns noch einmal über den Weg laufen würden, oder?«
    Sie nickte.
    »Man versucht mir ein Schutzgeld abzupressen. Und jetzt, mit dem Tod meiner Schwester und all dem, bin ich kaum in der Lage, mich richtig damit zu befassen. Ich habe ständig bei ihr im Krankenhaus gesessen, hab irgendwelchen Fraß in mich reingestopft, viel zu viel Kaffee getrunken, das hält kein Mensch lange aus. Und ich glaube, genau das nützen diese Kerle aus.«
    »Wissen Sie, wer dahinter steckt? Wer sind die?«
    »Ach, ein paar Schläger«, sagte er. »Aber sie handeln im Auftrag von jemand anderem, klar. Der Drahtzieher zeigt sich natürlich nicht. Oder nur, wenn es unbedingt nötig ist. Ich weiß nicht, aber ich glaube, so läuft das doch.«
    »Kennen Sie diese Person? Ich meine, wissen Sie, wie sie heißt?«
    »Ich hab so eine Ahnung. Er hat hier in der Stadt ganz schön was laufen.«
    »Aber kennen Sie seinen Namen?«, beharrte sie. Er runzelte die Stirn. Jetzt hatte sie ihn wieder zu sehr bedrängt; er schien misstrauisch geworden zu sein. »Ich meine, falls Sie zur Polizei gehen müssten«, fügte sie rasch hinzu.
    Sein Blick verweilte in den Tiefen seiner Kaffeetasse. »Ich habe schon mehr gesagt, als gut ist. Je weniger Sie wissen, je weniger andere davon wissen, desto besser.«
    Jamie witterte ihre Chance. Der liebe Gott musste es gut mit ihr meinen, denn sie hätte nie erwartet, jemandem zu begegnen, der ihr, wenn auch unbeabsichtigt, Informationen zu ihrem Fall geben könnte. Aber was er ihr bis jetzt verraten hatte, reichte noch lange nicht, und da sie nicht wusste, ob sie den Mann je wieder sehen würde, musste sie jetzt rasch handeln.
    »Passen Sie auf, Michael, ich habe auch noch nichts gegessen.« Was stimmte. Ihr Donut lag noch unberührt auf dem Teller, und der Appetit darauf war ihr vergangen. »Es gibt doch hier in der Nähe sicher ein Bistro oder so was, wo man richtig gut frühstücken kann. Und Sie sehen aus, als könnten Sie einen Freund gebrauchen.«
    »Sie kennen mich doch gar nicht.«
    »Wissen Sie, ich glaube nicht an Zufälle. Alles geschieht aus einem bestimmten Grund.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Na ja …« Sie überlegte. Irgendwas musste sie sich einfallen lassen und zwar rasch. »Als ich meinen Vater verlor, haben mir so viele wunderbare Menschen geholfen. Und wenn ich jetzt vielleicht etwas sagen könnte, das Ihnen hilft, dann habe ich diesen Dienst ein klein bisschen vergolten.« Das klang selbst in ihren Ohren ziemlich lahm, doch er nickte, als würde ihm das vollkommen einleuchten. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn benutzte, um an Informationen zu kommen, aber es war nun mal nicht zu ändern.
    »Es gibt da eine Frühstücksbar, nicht weit von hier«, sagte er nach kurzer Überlegung. »Da bin ich oft. War ich oft«, ergänzte er traurig.
    Sie strahlte ihn an und hoffte dadurch, ihm trotz der Umstände ebenfalls ein Lächeln zu entlocken. »Ich sag’ Ihnen was: Draußen steht mein alter Pick-up, aber zu der Bar schafft er’s sicher noch. Wie wär’s, wenn ich Ihnen hinterherfahre?«
    Als Jamie wieder bei der Blockhütte eintraf, tigerte Max bereits voller Sorge vor dem Haus

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