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Liebe mit Schuss

Liebe mit Schuss

Titel: Liebe mit Schuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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viele verdammte Friedhöfe gibt es in dieser verdammten Stadt?«
    »Nein«, sagte Muffin. »Hast du die Frage nicht gehört? Er hat von toten Dingen gesprochen. Von Dingen, nicht Menschen.«
    »Was für Dinge?«
    »Weiß ich nicht; aber ich werd’s schon rausfinden.«
    »Mist, da fällt mir was ein.«
    »Was?«
    »Jamie könnte in Gefahr sein!«
    Jamie hatte sich kaum von Kopf bis Fuß eingeseift, da fiel ihr siedend heiß ein, dass sie ja vergessen hatte, ihr Handy mit ins Bad zu nehmen. Oh verdammt. Rasch spülte sie die Seife ab, wickelte sich in ein Badetuch und rannte ins Wohnzimmer. Wo war ihre Handtasche? Ach ja. Aber das Handy war nicht drin. Hatte sie es im Auto liegen gelassen?
    Sie zog sich mit rekordverdächtiger Geschwindigkeit an. Das Telefon in der Küche klingelte und Jamie stürzte hin. Es war Max.
    »Jamie, verlass sofort das Haus!«
    Ihr Herz machte einen Satz. »Was? Was ist los? Hast du Dave schon?«
    »Nein, ich bin unterwegs. Hör zu, das GPS auf meinem Handy war aktiviert. Das heißt, Santoni wusste beide Male, wo ich war, als er anrief. Du musst sofort weg.«
    »Aber –«
    »Fahr irgendwohin, wo du sicher bist, wo viele Menschen sind. Fahr zu Wal-Mart. Aber hau bloß schnell ab und schalte zur Abwechslung mal dein verdammtes Handy ein.«
    Jamie knallte den Hörer auf. »Komm, Flohsack«, rief sie.
    »Weg von hier.« Sie griff nach ihrer Tasche und kramte darin nach Daves Wagenschlüssel. Er war nicht da. Sie suchte die Küchentheke ab. Nichts. Verdammt. Sie schüttete ihre Handtasche auf dem Küchentisch aus und wühlte mit zitternden Händen in dem Haufen herum. Mein Gott, wenn sie sich doch bloß ab und zu fünf Minuten Zeit nähme, um ihre blöde Handtasche auszumisten! Sie stopfte alles wieder hinein.
    Wo konnte er sein? Sie schaute unter einen Stapel Zeitungen, spähte hinter eine Plastikpflanze. Sie trat Flohsack auf die Pfote, und er jaulte auf.
    »Entschuldige!«, rief sie zerknirscht. »Wo habe ich bloß den Scheißschlüssel hingetan? Und wo ist mein Handy?«
    Der Hund wich zurück, als fürchtete er, etwas angestellt zu haben. »Entschuldige, Junge«, sagte sie und tätschelte seinen knochigen Schädel. »Ich bin nicht böse auf dich, ich verliere nur gerade den Verstand.« Sie suchte in ihrem Zimmer. Wieder nichts. »Ich glaub’s einfach nicht«, sagte sie mit einem Gefühl, als hätte sie wirklich den Verstand abgegeben.
    Also gut, sagte sie sich. Vielleicht hatte sie ihn ja in Daves Laster stecken lassen. Oder vielleicht war er ihr auf dem Weg zum Haus aus der Tasche gefallen. In ihrem jetzigen Zustand war alles möglich.
    Sie rannte zur Tür und riss sie auf.
    Vor ihr stand Michael Juliano.
    Max fuhr auf den Parkplatz eines kleinen Supermarkts. Er drückte eine Reihe von Knöpfen auf seinem Handy.
    »Warum halten wir an?«, verlangte Muffin zu wissen.
    »Ich habe das GPS-Ortungssystem deaktiviert. Ich will nicht, dass mir Santoni die ganze Zeit über die Schulter schaut. Außerdem weiß ich sowieso nicht, wohin. Ich muss erst überlegen.«
    »Also gut, tote Sachen«, grübelte Muffin. »Mal nachdenken. Könnte alles Mögliche bedeuten. Wir denken immer gleich an das Ende eines Lebens. Mensch, Tier.«
    »Könnte auch ein lebloses Objekt sein«, sagte Max. »Irgendwas, was keinen Wert mehr hat. Eine Zigarettenkippe zum Beispiel. Oder alte Zeitungen, oder Müll. Dave könnte auf einem Müllabladeplatz liegen oder in einem Wertstoffhof.«
    »Es gibt einen Müllabladeplatz am Stadtrand, dort stehen auch verschiedene Recyclingcontainer«, sagte Muffin.
    »Die Adresse kann ich dir geben, aber keine Wegbeschreibung. Dafür bin ich in dieser Rostlaube leider nicht ausgerüstet.«
    »Ich geh mal rein und frage.« Max stieg aus und lief in den Supermarkt.
    »Ich weiß jetzt, wo das ist«, erklärte Max bei seiner Rückkehr, »aber ich habe ein komisches Gefühl bei dieser Sache. Weißt du, was ich denke?«
    »Dass es zu einfach ist. Die wollen dich reinlegen.«
    »Genau. Ich fahre raus zu diesem Müllplatz, es ist dunkel, kein Mensch weit und breit, und Santoni oder seine Schläger warten bereits auf mich. Ich stünde da wie auf dem Servierteller. Nein, dort ist Dave bestimmt nicht.«
    »Wo dann?«
    »Ich möchte, dass du dir alle Eintragungen auf den Namen Marconi anschaust. Vielleicht finden wir ja was.«
    »Das habe ich doch schon längst getan, schon vergessen? Alles, was ich gefunden habe, waren ein paar Bars in Knoxville.«
    »Also gut. Dann versuche diesen anderen Kerl.

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