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Liebe oder so

Liebe oder so

Titel: Liebe oder so Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger Montag
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keinerlei Zweideutigkeiten in ihrem Verhalten erkennen. Sollte ich mich derart geirrt haben? Aber weshalb hatte er mir dann bei jedem seiner Besuche von ihr vorgeschwärmt? Was sollte das mit diesem Ich-vermiss-Caro-so-sehr -Mist?
    Marie kam auf mich zu, ihre Augen funkelten. Sie trug wieder eines ihrer verrückten Ensembles und erntete überall bewundernde Blicke. Es war einer dieser perfekten Momente, von denen es im Leben nur eine Handvoll gibt, und ich kostete ihn voll aus, als sie mir ihre Nägel in den Hals grub und mich küsste. Meine Hand wanderte dezent unter ihren Rock, und ich stellte zu meiner Freude fest, dass sie keine Unterwäsche trug.
    Während wir im Halbdunkel so nebeneinander standen und den Neuankömmlingen zunickten, erkundete mein Finger die Spalte zwischen ihren Pobacken. Marie schnurrte an meinem Ohr und knabberte ein bisschen an meiner Schulter. Warum hatten wir bloß all diese Leute eingeladen?
    Leider machte Matthias der Sache ein Ende, als er mich an die Geburtstagsüberraschung erinnerte. Es war kurz vor Mitternacht, und wir wollten Carolin unser Geschenk pünktlich übergeben. Sie war total aufgekratzt und hatte die Präsente der anderen Besucher für später auf einem Tisch gestapelt, ohne die teilweise kunstvollen Verpackungen auch nur eines Blickes zu würdigen. Einige der Gäste waren darüber anscheinend verärgert, im Vorbeigehen hörte ich zwei von Caros Kolleginnen über die Zustände in unserer seltsamen WG tuscheln.
    Ich sah eine Menge fremder Gesichter und fragte mich, wer diese Leute mitgebracht hatte. Einen jungen Schnösel erkannte ich wieder, er war damals auf Helges Party gewesen und arbeitete für eine Fernsehzeitschrift. Als ich mich an ihm vorbeidrückte, ließ er sich gerade für sein Interview mit Bruce Willis bewundern.
    Wir luden das mit einer Plane verhüllte Teil von dem Anhänger und trugen es mit vier Mann in die Wohnung hinein. Mitten im Wohnzimmer stellten wir es auf und bereiteten die Enthüllung vor, während in der Küche Sektkorken knallten. Irgendwer trug eine Funkuhr am Arm und zählte laut die verbleibenden Sekunden ab, dann stießen wir mit Carolin an und zogen die Plane weg.
    „ HEYYY!!!“, schrie sie und fiel mir um den Hals, bevor sie das Teil mehrfach umrundete. „Wo habt ihr DIE denn her?“
    Ich wechselte einen Blick mit Matthias , der genauso verlegen zu sein schien wie ich.
    „Die ist ja scharf!“ Caro sah sich die Skalierungen an und klopfte gegen die Metallverkleidung. „Ist da noch Benzin drin? Für alle Fälle?“
    Die anderen Gäste hatten ihre Geschenke aus dem Wir rwarr herausgekramt und warteten geduldig, um sie Carolin ein zweites Mal in die Hand zu drücken, aber sie nahm sie gar nicht wahr und hatte nur noch Augen für die Zapfsäule.
    Remy hatte sie bei einem französischen Trödler entdeckt und ihn wochenlang gelöchert, bis er sich endlich bereit erklärt hatte, sie ihm zu verkaufen. Da Caro bei mir wohnte, mussten wir sie auf Leos Balkon restaurieren, was bei seiner Mutter, die mal wieder zu Besuch war, einen Tobsuchtsanfall ausgelöst hatte.
    „Wenigstens lässt sie sich vorerst nicht mehr hier blicken“, meinte er angesichts des Schleifstaubes, der durch die Luft wirbelte und sich überall zentimeterdick absetzte, „das war’s mir wert.“
    In dem allgemeinen Trubel, der um die Zapfsäule und die anderen Geschenke entstand, zog mich Marie ins Schlafzimmer. Ihr Blick hatte etwas Forderndes, und ihre Finger rissen mir in ihrer Hast fast die Knöpfe von der Hose, als sie mich, quer über den Mänteln der Gäste liegend, auszog. Ich versuchte zu ergründen, was mit ihr los war, aber schon war mein Glied in ihrem Mund, ich schloss die Augen und gab das Denken auf.
    Als ich sie wieder aufschlug, hockte sie über mir, den Rock bis zur Taille gerafft, und ließ sich auf mir nieder. Ihr Gesicht war noch dasselbe, aber ihre Züge hatten einen fremden Ausdruck angenommen. Ich tauchte in sie ein, und sie bewegte sich auf mir mit schlingernden Bewegungen, während sich ihre Nägel in meine Brust krallten.
    Maries Tempo entglitt mir, aber das machte nichts, denn ihre Lust war meine Lust. Ihre Absätze bohrten sich in meinen Schenkel, aber die Stellen konnte ich ja später immer noch nähen. Erst einmal war ich hier, in Maries Bauch, und das, was in ihren Augen stand, schrie nach Zensur.
    Überm Vögeln verlor ich total mein Zeitgefühl . Von draußen drangen Musik und ein paar Wortfetzen herein, wenn sich jemand direkt vor der

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