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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Loyelle
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Das ist Lauren. Lauren, meine Lieblingscousine Chantal.«
    »Na toll, lass das mal Sophie hören. Weißt du, Lauren, unser Charmeur hier betitelt nämlich immer diejenige als Lieblingscousine, die ihm als Erste über den Weg läuft.« Chantal lachte und band ihr Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen. »Ich gebe jetzt zehnjährigen Zwillingen Reitunterricht. Das ist echt ulkig, weil die Jungs sich gleichen wie ein Ei dem anderen und ich dauernd ihre Namen verwechsle. Wollt ihr zusehen?«
    »Vielleicht später«, wehrte Noel freundlich ab, »jetzt muss ich zu Onkel Luis. Weißt du, wo er ist?«
    »Vorhin habe ich ihn bei Cloe gesehen.«
    »Danke. Und viel Spaß mit den Zwillingen.«
    »Den habe ich garantiert. Au revoir, Lauren, war nett, dich kennenzulernen.«
    Chantal huschte davon; Rosco sah ihr gähnend nach.
    »Schließ die Augen.«
    »Was?« Lauren sah Noel verdutzt an.
    »Schließ die Augen«, wiederholte er und nahm ihre Hand.
    »Wieso?«
    »Tu es einfach. Gehört zur Überraschung.«
    Misstrauisch gehorchte sie.
    »Wir müssen ein paar Schritte gehen. Ich führe dich, hab keine Angst.« Er legte einen Arm um ihre Taille, ohne die Hand loszulassen.
    »Ähm, ist das nötig?« Seine Nähe verunsicherte sie.
    »Wenn du nicht stolpern willst, ja.« Er führte sie auf die Stallungen zu; Gras und Strohgeruch stiegen ihr in die Nase, vermischt mit dem unverkennbaren Duft von Pferdeäpfeln.
    »Achtung, kleine Stufe«, warnte er sie so nahe an ihrem Ohr, dass sein Atem ihre Wange streifte. Unwillkürlich drehte sie ihm das Gesicht zu.
    »Okay. Wir sind da. Du kannst jetzt die Augen aufmachen.« Das Erste, was Lauren sah, war Noel. Er stand direkt vor ihr und lächelte. Sekundenlang hielt sie seinem Blick stand und spürte einen heißen Schauder über den Rücken laufen. Gespanntes Knistern lag in der Luft. Was sollte das denn?
    Er schien ebenfalls irritiert zu sein und fuhr sich mit der flachen Hand über den Nacken. Dann trat er beiseite und gab die Sicht auf eine Box frei, die mit Stroh ausgelegt war. Lauren traute ihren Augen nicht. Da lag ein hellbraunes Fohlen mit weißen Fesseln und einer sternförmigen Blesse. Als sie sich der Box näherte, tauchte eine gleichfarbige Stute neben dem Fohlen auf und wieherte leise.
    »Das ist Cloe«, erklärte Noel, »die stolze Mama.«
    Lauren kämpfte vor Rührung mit den Tränen.
    »Wie alt ist das Kleine?«
    »Sie kam gestern Abend ohne Komplikationen zur Welt.«
    »Eine Stute also. Wie heißt sie?«
    »Wie würdest du sie denn nennen?«
    »Ich? Keine Ahnung …« Sekundenlang sah sie Noel gebannt an. Sein Blick trieb ihr Röte in die Wangen. Dann war der Moment vorbei.
    » Keine Ahnung ist aber kein schöner Name.« Noels Onkel war durch eine andere Tür hereingekommen und musterte Lauren nun neugierig, als Noel sie einander vorstellte.
    Der Mann war groß und stämmig und besaß dasselbe wuschelige Haar wie sein Neffe.
    »Wie gesagt, Lauren, keine Ahnung ist wirklich ein absurder Name. Denk dir lieber einen anderen aus.«
    »Ist das euer Ernst?«
    Noel nickte und hielt ihren Blick mehrere Atemzüge lang fest. Irgendwie reagierte ihr Körper völlig unsinnig darauf. Sie ignorierte das Prickeln in ihrem Bauch, wandte sich wieder der Box zu und ging in die Knie. Cloe beobachtete sie misstrauisch.
    Das Fohlen hingegen hob neugierig den Kopf.
    »Das klingt vielleicht kitschig, aber … ich weiß einen Namen.«
    »Ach ja? Das ging aber schnell«, meinte Noel und ging neben ihr in die Hocke.
    »Sie soll Princess heißen.«
    »Princess«, wiederholte Onkel Luis bedächtig. »Das ist ein schöner Name. Und angemessen. Was sagst du, Noel?«
    »Völlig angemessen, Onkel Luis.«
    »Dann sind wir uns ja einig. Jetzt habe ich aber noch eine Menge Arbeit zu erledigen. Wir sehen uns sicher später noch, Lauren.«
    Princess stand auf und kam mit zittrigen Beinen auf sie zu. Cloe blieb stehen, ließ das Fohlen jedoch nicht aus den Augen.
    »Darf ich sie anfassen?«
    »Klar. Sie gehört ja dir.«
    »Wie bitte?« Völlig perplex starrte sie Noel an.
    »Sie gehört dir«, wiederholte er.
    »Was? Aber …«
    »Du hast richtig verstanden. Hey, sie will dich begrüßen.«
    Princess stieß mit den Nüstern gegen Laurens Wange. Gerührt wischte sie eine Träne fort und berührte das Tier sachte. Es fühlte sich gut an. Warm, weich, real.
    »Hallo du«, flüsterte sie, »freut mich, dich kennenzulernen.«
    Unter Cloes strenger Beobachtung liebkoste Lauren das Fohlen, bis es genug hatte und wieder zu

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