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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Loyelle
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seiner Mutter zurückkehrte.
    »Komm«, sagte Noel leise, »wir lassen die zwei jetzt allein.«
    Sie folgte ihm nach draußen und fand sich in einem Getümmel aus Pferden und Menschen wieder. Überwältigt blickte sie sich um.
    »Die Kinder in der Koppel da hinten haben gerade Reitunterricht«, erklärte Noel. »Und da drüben wird für das Springturnier am kommenden Wochenende trainiert. Siehst du die Blonde da drüben? Das ist meine andere Cousine, Sophie. Sie ist Spezialistin im Dressurreiten. Und die anderen, die hier herumschwirren, kommen gerade vom Ausreiten zurück oder brechen dazu auf. Die Katzen, die da herumschleichen, gehören auch zum Hof.«
    Lauren fühlte sich wie im siebten Himmel. Der Anblick von Pferden hatte sie immer schon in Glückseligkeit versetzt.
    »Das ist wirklich beeindruckend.«
    »Ich weiß. Deshalb arbeite ich in meiner Freizeit oft hier.«
    »Echt? Das muss toll sein.«
    Noel lachte. »Ja, meistens, aber nicht immer.«
    »Was hast du eigentlich vorhin damit gemeint, als du sagtest, Princess würde mir gehören?«
    Sie blieben neben dem Longierplatz stehen und sahen sich an.
    »Dass sie dir gehört.«
    »Aber … ich verstehe nicht …«
    Noel zuckte mit den Schultern. »Ich hab dich da ganz schön tief in eine blöde Sache hineingeritten«, sagte er ernst. »Na ja, da ich nicht wusste, wie ich das ausbügeln kann, habe ich eben Ina befragt. Und sie meinte, dass du Pferde liebst und dass ich dir mit nichts anderem eine größere Freude machen könnte.«
    »Aber … du kannst mir doch nicht einfach so ein Fohlen schenken. Ich meine, wir kennen uns doch gar ni…« Sie stockte und erwartete eine dumme Bemerkung, aber diesmal blieb sie aus.
    »Ich schenke es dir auch nicht einfach so.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich arbeite dafür. Hier, auf dem Hof.«
    »Das ist ja absurd. Du kannst doch nicht …«
    »Sicher«, unterbrach er sie, »um dich lächeln zu sehen, würde ich alles tun.«
    Das jähe Knistern zwischen ihnen wurde fast greifbar. Lauren senkte verlegen den Kopf. Das konnte doch alles nicht wahr sein, oder? Er schenkte ihr ein Fohlen und sie … sie begann, ihn zu mögen. Nein! Das durfte unmöglich wahr sein. Lauren, reiß dich zusammen!
    »Hast du Lust zu reiten?«
    »Äh … ja …«
    »Komm mit!«
    Sie betraten die Koppel.
    »Bist du schon einmal geritten?«
    »Äh, na ja, nicht wirklich. Ich war damals fünf und war mit meinem Vater in einem Vergnügungspark …« Das war kurz vor seinem Tod, hätte sie fast gesagt, bekam im letzten Moment aber noch die Kurve. »Da durfte ich auf einem Pony reiten, das jemand im Kreis herumgeführt hat. Es war ein tolles Gefühl. Aber leider viel zu kurz.«
    »Deine Eltern mögen also Pferde«, stellte er zufrieden fest und strich mit einer flüchtigen Bewegung eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
    Das Ganze ging so schnell, dass Lauren glaubte, es sich nur eingebildet zu haben. Trotzdem klopfte ihr Herz eine Spur schneller. »Ähm, ja, mögen sie …«
    »Gut. Wenn dir das damals zu kurz war, wird dir das hier wie eine Ewigkeit vorkommen.«
    Er öffnete das Gatter, um Chantal hereinzulassen, die mit einem hellbraunen Hengst an ihrer Seite auftauchte.
    »Das ist Herb«, erklärte sie und klopfte dem Pferd liebevoll auf die Flanke. »Wir haben ihn vor dem Schlachter gerettet. Herb ist sehr gutmütig, geduldig und freundlich.«
    Der Hengst schnaubte und blähte die Nüstern.
    »Danke, Cousinchen, alles Weitere schaffe ich allein.«
    »Viel Spaß, Lauren!« Chantal zog sich zurück und schloss das Gatter.
    Lauren strich Herb über den Hals. »Wow, er ist wirklich wunderschön.«
    Das Tier musterte sie neugierig.
    »Und du darfst ihn reiten.«
    »Echt? Ich meine, aber ich … also …«
    »Nur keine Scheu. Herb ist Anfänger gewöhnt.«
    Unsicher zog Lauren die Unterlippe zwischen die Zähne.
    »Wenn du das machst, würde ich dich am liebsten küssen.«
    »Was?«
    »Nichts. Lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Freunde dich mit ihm an, dann kann’s losgehen.«
    Das sagte er so einfach. Dabei war er es doch, der sie so nervös machte.
    Herb erwies sich tatsächlich als sehr geduldig, fasste schnell Vertrauen zu Lauren und hatte nichts dagegen, dass sie sich auf seinen Rücken setzte. Noel verwendete eine Longe, um ihn zu leiten, und erklärte Lauren ein paar Dinge, die sie beachten musste. Es fühlte sich herrlich an, die Bewegungen des Tieres an ihren Schenkeln zu spüren, sich dem Rhythmus anzupassen und die Stärke und Anmut des Tieres in

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