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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Loyelle
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dauernd blöde Sprüche abgelassen und damit geprahlt, wie viele Mädchen sie schon hatten. Und wir haben etwas gemeinsam. Er leidet auch an einer Schlafstörung. Warum, weiß ich nicht. Ach, Mama. Ich wünschte, du könntest ihn kennenlernen.« Sie drehte sich auf die Seite, drückte das Kopfkissen an die Brust und schloss die Augen, bis ihre Tränen versiegten.
     
    ***
     
    Heather, Tessa, Lucy und Lyssa reagierten völlig unterschiedlich auf Erins Geständnis, dass sie und Liam zusammen waren. Aber am Ende waren sie alle derselben Meinung: Erin musste eben ihre Erfahrungen machen. Und wenn sie das mit Liam tun wollte, würden sie ihr nicht im Weg stehen, auch wenn es noch einige Geschichten über ihn gab, die sie ihr am liebsten sofort unter die Nase gerieben hätten.
    Die Neuigkeit sprach sich wie ein Lauffeuer herum und Erin fühlte sich ständig beobachtet, wenn sie sich mit Liam in der Öffentlichkeit unterhielt. In der Schule wurde sie entweder schief angesehen oder mitleidig belächelt. Irgendwie schien hier jeder etwas gegen Liam zu haben. Dabei machte er nichts. Außer verbissen für den nächsten Wettbewerb zu trainieren. Erin vermutete, dass viele Jungs ihn um sein Können beneideten und deshalb eine Abneigung gegen ihn hegten. Heather verriet ihr außerdem, dass Liam einigen Mädchen, die mit ihm befreundet sein wollten, in der Vergangenheit die kalte Schulter gezeigt und sich somit deren Feindschaft eingehandelt hatte.
    Dazu kam, dass er anderen gegenüber ziemlich verschlossen war und sein Ding lieber allein durchzog. Deshalb waren auch alle so erstaunt darüber, dass er sich plötzlich die Neue geangelt hatte. Erin kamen ein paar absurde Spekulationen darüber ans Ohr, die sie jedoch auf Anraten ihrer Freundinnen kommentarlos ignorierte.
    »Das ist der Nachteil an Cojote Place«, meinte Heather mitfühlend, »man ist so lange im Gespräch, bis etwas Neues geschieht, das die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zieht.«
    Tagsüber trafen sich Erin und Liam im Skatepark, wo sie ihm zusah, Fotos schoss und ab und zu auch selbst skatete. Nur manchmal ließ sie sich von Heather dazu überreden, mit der Clique shoppen zu gehen, den Badesee aufzusuchen oder einfach nur in der Sonne zu liegen und zu relaxen. Wobei Tessa natürlich nicht abschalten konnte und noch eifrig für die letzten anstehenden Prüfungen vor den Sommerferien büffelte.
    An den Abenden gingen Liam und Erin ins Kino, spielten Billard in einer düsteren Kneipe am Ortsrand, aßen Wraps oder schlenderten Hand in Hand durch die Gegend. Bei diesen Gelegenheiten zeigte er ihr alles, was er für wichtig hielt und erzählte ihr interessante Geschichten über die Entstehung des kleinen Ortes. Bald kam es Erin vor, als wäre sie schon ewig hier und als wüsste sie besser über alles Bescheid als die Einwohner von Cojote Place. In seiner Nähe fühlte sie sich unbeschwert und frei und glücklich wie schon lange nicht mehr.
    »In dem Haus da drüben wohne ich.« Liam zeigte auf einen Bungalow, der von einem verwilderten Garten und einem demolierten Holzzaun umgeben war. »Lass dich vom Äußeren nicht abschrecken. Seit mein Dad nicht mehr bei uns wohnt, wuchert überall das Unkraut, weil meine Mutter keine Zeit hat, sich darum zu kümmern. Drinnen sieht es aber ganz passabel aus«, erklärte er, wobei er den Satz, in dem seine Eltern vorkamen, verächtlich aussprach. »Hast du Lust, dir mein Zimmer anzusehen?«
    Erin fühlte sich ein bisschen überrumpelt und zögerte. »Ich weiß nicht …«
    »Hey, ich werde nicht über dich herfallen, falls du dich davor fürchtest«, meinte er grinsend und führte sie durch das quietschende Gartentor einen mit Unkraut bewachsenen Weg aus quadratischen Pflastersteinen entlang auf die Südseite des Bungalows zu. In der offenen Garage stand ein grauer Pick-up, dessen Anblick Liam kurz innehalten und einen verächtlichen Laut ausstoßen ließ. Obwohl Erin die Geste irritierte, stellte sie keine Fragen. Vor einem angelehnten Fenster blieb er stehen.
    »Dahinter verbirgt sich meine Räuberhöhle. Wagst du dich hinein?«
    Sie bejahte und sah skeptisch zu, wie er nach innen kletterte. Nach kurzem Zögern folgte sie ihm.
    »Steigst du immer durchs Fenster ein?«, fragte sie im Flüsterton, als er die Vorhänge zuzog und die Nachttischlampe anknipste.
    »Meistens«, gab er schulterzuckend zu und überprüfte, ob die Tür abgesperrt war.
    Erin setzte sich aufs Bett. »Du schließt auch immer deine Tür ab?«
    »Klar. Ich hab

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