Liebe, Stolz und Leidenschaft
denken. Sie ist ganz verrückt nach uns."
"Das habe ich gemerkt. Ich war gerade auf der Tankstelle, als sie neben mir hielt, ausstieg und mit Sharilyn Erinnerungen austauschte." Und die Tankstellenbesitzerin regelrecht ausquetschte, fügte Savannah im stillen hinzu.'
"So?" Jared räusperte sich. "Mit Sharilyn also?"
"Ja. Sharilyn erinnert sich sehr gut an dich ... und einen 1964er Dodge."
Er zuckte mit keiner Wimper. "Ein verdammt guter Wagen. Wie geht es ihr?"
"Es geht ihr ausgezeichnet. Sie begrüßt mich jedesmal mit einem überschwenglichen
,Hallo'." Savannah wechselte das Thema. "Und wer von euch MacKade-Brüder hat damals die Kartoffel in den Auspuff des Streifenwagens gesteckt?"
Jared schmunzelte. "Rafe bekam die Schuld." Er hob das Glas. "Aber ich war es. Wir fanden, wenn einer von uns etwas anstellte, waren wir es gemeinsam, also wer immer den Kopf dafür hinhalten mußte, hatte es verdient."
"Sehr demokratisch." Sie stand auf, um den Tisch abzuräumen. "Beim Rodeo hätte ich Geschwister gut gebrauchen können. Es gab nie jemanden, auf den ich die Schuld abwälzen konnte."
"Dein Vater war streng zu dir, was?"
"Nein, eigentlich nicht. Er war ..." Wie sollte sie Jim Morningstar beschreiben? "Er war ein harter Mann. Er liebte die Pferde und den Whiskey. Mit den Vierbeinern konnte er gut umgehen, mit der Flasche nicht. Mit mir konnte er nicht viel anfangen.
Er gab sein Bestes, aber das war nicht genug. Für keinen von uns."
Sie lehnte sich zurück, als Jared die Hände auf ihre Schultern legte. "Hast du Reiten gelernt?"
"So früh, daß ich mich nicht daran erinnern kann. Ich konnte Kälber mit dem Lasso fangen und zu Boden werfen und habe sogar ein paar Preise gewonnen." Lachend drehte sie sich zu ihm um. "Honey, ich habe alle möglichen Dinge gelernt, während du dich auf dem Rücksitz eines 64er Dodge amüsiert und Kartoffeln in Auspuffrohre gesteckt hast."
"Ach ja?" Er hob ihr Kinn an und sah ihr in die Augen.
"Ach ja. Ich habe Pferde gehabt, die ich striegelte und bürstete, bis ihr Fell glänzte.
Ich mochte es, wenn sie Temperament hatten." Sie streichelte seine Hüften. "Die Hengste mit feurigen Augen und wilden Herzen. Ich lockte sie zu mir, schwang mich auf ihren Rücken und ritt sie, bis sie erschöpft waren." Sie knabberte an seiner Unterlippe. "Und wenn ich mit ihnen fertig war, waren sie für jeden anderen Reiter verdorben."
Die Erregung machte ihn atemlos. "Versuchst du gerade, mich zu verführen?"
"Irgend jemand muß es doch tun." Sie küßte ihn, bis ihre Hitze wie ein Steppenbrand auf ihn übersprang.
Wie Schraubstöcke umklammerten seine Hände den Rand des Spülbeckens hinter ihr, während er sich an sie drängte. Und dann schmiegte Savannah sich an ihn. Sie preßte sich an ihn, rieb sich an ihm und küßte ihn immer gieriger, immer verzweifelter.
"Jared, berühre mich", flüsterte sie und nahm seine Hand, um sie an i hre Brust zu legen, wo ihr Herz vor Erregung hämmerte. "Berühre mich. Berühre mich", wiederholte sie, während er die Hand unter ihr Shirt gleiten ließ.
Er genoß ihre Nähe wie einen heimlichen, verbotenen Traum und fühlte, wie ihre Haut sich unter seiner Ha nd erhitzte. Er schien gar nicht genug von ihr bekommen zu können, und es kostete ihn alle Kraft, die er besaß, um sich zu beherrschen.
Er wußte, wenn er sie an diesem Abend nicht bekäme, würde er morgen früh den Verstand verloren haben.
Als Jared zurückwich, schwindelig vor Verlangen, stöhnte Savannah enttäuscht auf.
"Um Himmels willen, willst du mich verrückt machen?"
Atemlos starrte er sie an. "Das war der erste Teil meines Plans", murmelte er und holte tief Luft. "Mit dem ersten bin ich fertig."
"Herzlichen Glückwunsch."
Fast hätte er gelacht. "Bryan übernachtet bei Connor?"
"Ja." Ungeduldig ergriff sie seine Hände. "Laß uns nach oben gehen."
"Nein."
Sie lächelte verführerisch. "Na gut." Doch als sie sich an ihn drängte und bereit war, sich hier und jetzt von ihm nehmen zu lassen, drückte er sie von sich weg.
"Nein", wiederholte er.
"Jared, was soll das?"
Jetzt mußte er lachen. "Hol eine Wolldecke, Savannah."
"Eine Wolldecke?"
"Ich will, daß wir es im Wald tun." Er hob ihre Hand und küßte sie. "Das will ich, seit ich dich kenne."
"Ich hole eine Wolldecke", erwiderte sie und wäre fast über ihre Füße gestolpert, als sie davonrannte.
Als sie kurz darauf unter dem grünen Dach des Frühlingslaubs, dem glitzernden Sternenhimmel und im Schein des fast vollen
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