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Liebe, Stolz und Leidenschaft

Liebe, Stolz und Leidenschaft

Titel: Liebe, Stolz und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich auf die Ellbogen, Ihre dunkelbraunen Augen blickten ein wenig belustigt drein. "Das ist ein Phoenix", erklärte sie und lächelte, als Jared die Augen zusammenzog, um die Tätowierung genauer zu betrachten. "Du weißt schon, der, der aus der Asche emporgestiegen ist.
    Ich habe ihn mir in New Orleans machen lassen, als mir klarwurde, daß ich doch nicht für den Rest meines Lebens arm bleiben würde."
    "Eine Tätowierung."
    "Manche Männer finden so etwas sexy." Natürlich hatte sie sie sich nicht für einen Mann machen fassen, sondern nur für sich selbst. Als dauerhafte Erinnerung daran, daß sie es schaffen konnte, ganz von vorn anzufangen und mehr aus sich zu machen, als sie selbst sich zugetraut hatte. "Und du? Wie findest du so etwas?"
    "Darüber muß ich erst nachdenken."
    Jared konnte nicht sagen, warum der Sagenvogel auf ihrer Haut ihn so faszinierte.
    Was besaß Savannah noch für Geheimnisse? Welche anderen Zeugnisse ihrer Vergangenheit? Er nahm den Blick von der Tätowierung, sah ihr ins Gesicht, und wieder stockte ihm der Atem. Das schläfrige Lächeln, der Schwung der Lippen.
    "Wie fühlst du dich?"
    "Wie nach einer leidenschaftlichen Liebesnacht mitten im Wald." Lachend schlang sie die Arme um seinen Hals. "Ich fühle mich herrlich." Sie küßte ihn, warm und sanft.
    "Und du?"
    "Ganz genauso."
    Sie hoffte es, daß er sich so fühlen würde wie sie. Ihr Glück wäre vollkommen, könnte er auch nur einen Bruchteil von dem für sie empfinden, was sie für ihn empfand.
    Jared zog sie an sich und hielt sie, wie noch niemand sie gehalten hatte. So, als würde ihm das hier viel bedeuten.
    "Ich nehme nicht an, daß wir für immer hierbleiben können", flüsterte sie.
    "Nein, aber wir können zurückkommen." Er mußte nachdenken, und das war unmöglich, solange er sie in den Armen hielt. Es gab Pflichten auf der Farm, die er vernachlässigte, und das durfte er nicht. Das wollte er nicht. "Ich muß gehen." Aber er legte sein Gesicht an ihr Haar und ließ die Arme, wo sie waren. "Auf einer Farm gibt es keine freien Sonntage."
    "Ich muß Bryan abholen." Ihr Kopf ruhte an seiner Schulter, und sie ließ ihn nicht los.
    "Warum bringst du ihn nicht auf die Farm und ...? Bring ihn einfach hin, ja?"
    "Einverstanden."
    "Savannah?"
    "Hmm?"
    Er griff in ihr Haar, zog den Kopf nach hinten und küßte sie fast verzweifelt. "Nur noch ein einziges Mal", flüsterte er und drückte sie auf die Wolldecke.
    Als Jared zur Farm zurückging, war er noch wie benommen von der Nacht, die hinter ihm lag. Noch nie hatte er eine Frau erlebt, die ihn so berauschen, so schwach machen konnte. Er kam am Schweinestall vorbei, und die Tiere witterten den Menschen und begannen, hoffnungsvoll zu grunzen. Im Hühnerstall gackerten die Hennen und flatterten über ihrem Futter. Jared war in Gedanken noch im Wald und wäre fast über eine der Scheunenkatzen gestolpert, die ins Freie gekommen war, um sich in der Morgensonne zu rekeln.
    Er ging zur Hintertür. Der leckere Duft des Frühstücks kam ihm entgegen, und er merkte erst jetzt, wie hungrig er war. Er hätte nicht nur die Würstchen essen können, die Devin briet, sondern auch noch die Pfanne.
    "Kaffee." Mehr brachte er nicht heraus, als er wie ein Schlafwandler an den Küchentresen trat.
    Devin sah erst ihn an, dann Shane, der gerade seine zweite Tasse leerte. Die beiden Brüder wechselten einen freudigen Blick.
    "Du hast dein Hemd verkehrt herum an", sagte David sanft.
    Jared verbrannte sich die Zunge am heißen Kaffee, stieß einen Fluch aus und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    Lächelnd lehnte Shane am Tresen. Gleich neben ihm war Devin dabei, die Würstchen und den Speck zuzubereiten. "Bruder Jared sieht heute morgen ein wenig zerzaust aus. Man könnte meinen, er habe die Nacht draußen im Wald verbracht."
    "Wahrscheinlich hätte ich doch einen Suchtrupp losschicken sollen." Schmunzelnd schlug Devin die Eier in die Pfanne. "Es ist hart für einen Mann, die Nacht ganz allein im Wald zu verbringen. Mutterseelenallein ..."
    "Ja, mir tut er auch leid. Komm, ich bringe dir noch einen Kaffee, Jared." Shane nahm die Kanne aus der Kaffeemaschine und füllte nach. "Dann kannst du uns alles erzählen. Laß nichts aus. Wir sind für dich da."
    Jared nahm den Becher, trank und verbrannte sich wieder die Zunge. "Ich habe mich in eine Frau verliebt, die in einer Nachtbar getanzt und eine Tätowierung hat."
    Gekonnt wendete Devin die Eier. "Sie war mal Stripperin?"
    "Wo ist die Tätowierung?"

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