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Liebe um Mitternacht

Liebe um Mitternacht

Titel: Liebe um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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angewendet werden, die behaupten, übersinnliche Fähigkeiten zu besitzen. Sie haben geglaubt, den Damen würde gefallen zu sehen, wie diese Leute ihre Effekte einsetzen.«
    »Mrs. Hughes, so nehme ich an, hat Ihre Tricks ernst genommen?«
    »Ich fürchte, ja«, gestand sie. »Es hat sich herausgestellt, dass sie Freunde hat, die aktiv in der Gesellschaft für übersinnliche Forschung mitarbeiten. Einer von ihnen hat sich dann mit einem Reporter des
Flying Intelligencer
unterhalten.« Sie hob beide Hände mit den Handflächen nach oben. »Eines führte zum anderen, und dann stand plötzlich ein Artikel über mich in der Zeitung. Es war alles ziemlich eigenartig, das kann ich wohl behaupten.«
    »Typischer Sensationsjournalismus. Einige wenige Tatsachen, eingebettet in ein riesiges Durcheinander melodramatischer Erfindungen.«
    Sie rümpfte die Nase. »Ich gebe zu, dass die Presse nicht immer mit der gebotenen Genauigkeit berichtet, die man gerne hätte.« Sie hielt inne und sah sich plötzlich um. »Wohin gehen wir? Ich muss zur Corley Lane zurück. Ich habe heute noch einige Seiten zu schreiben.«
    »Ich werde Sie in meiner Kutsche nach Hause bringen, Mrs. Fordyce.«
    »Oh.« Sie zögerte und sah ihn ein wenig verwundert an, als wäre der Gedanke, dass er mit ihr zur Corley Lane kommen würde, beunruhigend.
    Auf der anderen Seite der Straße hatte sein Kutscher Ned die beiden bereits entdeckt. Er sprang vom Kutschsitz und öffnete die Tür der Kutsche.
    Caroline schien sich entschieden zu haben. Als sie auf der anderen Straßenseite angekommen waren, blieb sie neben der Kutsche stehen.
    »Ich danke Ihnen, Mr. Hardesty, aber ich bin heute mit einer Mietkutsche zum Wintersett House gekommen. Ich möchte auf die gleiche Art nach Hause zurückkehren.«
    Ihr Zögern, in seine Kutsche zu steigen, ärgerte ihn mehr, als er vor sich selbst zugeben wollte. Er suchte nach einem Lockmittel, mit dem er sie dazu bringen konnte, in seine Kutsche zu steigen.
    »Also gut, Mrs. Fordyce, Sie sollen das tun, was Sie möchten«, sagte er höflich und mit ein wenig Bedauern in der Stimme. »Ich hatte gehofft, wir könnten diese Gelegenheit benutzen, um über unsere Eindrücke von Irene Tollers Vorstellung heute zu reden, so lange diese noch frisch sind, aber wenn Sie darauf bestehen, mit einer Mietkutsche nach Hause zu fahren …«
    Sie sah erstaunt aus. »Sie wollten, dass wir unsere Eindrücke vergleichen?«
    »Ja. Mir ist der Gedanke gekommen, dass wir vielleicht zusammen zu einem Schluss kommen würden, den wir nicht finden, wenn jeder allein darüber nachdenkt.«
    Erregung blitzte in ihren Augen auf. »Ich verstehe. An diese Möglichkeit habe ich überhaupt noch nicht gedacht.«
    »Wenn Sie mich allerdings nicht begleiten möchten, dann kann ich das sicher auch verstehen. Mir ist klar, dass unsere Bekanntschaft keinen sehr vielversprechenden Beginn hatte. Doch das ist allein mein Fehler.«
    »Hmm.« Sie blickte unsicher zu der wartenden Kutsche.
    Deutlicher hätte sie ihm nicht machen können, dass sie ihm nicht traute. Er fragte sich, ob sie wohl genauso zögern würde, wenn Julian Eisworth sie einladen würde, mit ihm in seiner Kutsche zu fahren.
    Er versuchte es noch auf einem anderen Weg.
    »Sicher fürchten Sie sich doch nicht vor dem Klatsch, Mrs. Fordyce«, meinte er ein wenig spöttisch. »Immerhin sind Sie eine respektierte Witwe und keine unverheiratete junge Dame, die es unbedingt vermeiden muss, mit einem Gentleman in eine Kutsche zu steigen, dem sie nicht versprochen ist.«
    Zu seiner Überraschung hatte seine kleine Bemerkung eine wirklich erstaunliche Wirkung. Carolines Hand umklammerte den Griff ihres Sonnenschirms heftig.
    »Mir sind die Gebote des Anstandes sehr wohl bekannt«, erklärte sie kalt.
    »Natürlich. Aber darf ich dann fragen, wo das Problem ist?«
    »Es liegt in der Tatsache, dass ich nicht genau weiß, wer Sie sind, Sir.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass mein Name Hardesty ist. Adam Hardesty.«
    »Warum sollte ich Ihnen glauben, dass das Ihr wirklicher Name ist? Es könnte ein falscher Name sein, genau wie Grove es war.«
    Er griff in seine Tasche und holte eine kleine Karte hervor, auf der sein Name gedruckt war. »Meine Karte, Mrs. Fordyce.«
    Unbeeindruckt las sie die Karte. »Eine Visitenkarte kann man fälschen.«
    Sie reichte ihm die Karte zurück, als sei sie Abfall. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er, dass er kurz davor stand, die Fassung zu verlieren.
    »Ich wollte Sie nicht

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