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Liebe und andere Schmerzen

Liebe und andere Schmerzen

Titel: Liebe und andere Schmerzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrg. Jannis Plastargias
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habe gefühlt, wie glücklich sie mit mir ist.
    Ich nehme mein Bettzeug samt Matratze und schleppe alles in ihr Zimmer. Vor ihr ist genug Platz, um mich dort niederzulassen. Ich schließe das Tor von innen, zünde die Kerze wieder an und stelle sie auf den Boden, anschließend lege ich mich zu Lottes Füßen. Ich streiche über ihre schöne Nase, lasse die Hand dort liegen. So schlafe ich selig ein.
    Es ist das schönste Erwachen in meinem Leben, als ich am nächsten Morgen die Augen öffne. Ich begrüße Lotte mit einem Guten-Morgen-Kuss auf ihr Näschen, gehe kurz in die Wohnung, um mich frisch zu machen und koche mir einen Kaffee. Ich trinke einen Schluck und sehe durch das Küchenfenster zu Lottes Zimmer. Eigentlich könnte ich die Kaffeemaschine auch auf ihre Kommode stellen, dann hat sie auch was von dem herrlichen Aroma. Gesagt, getan, und mit der Kaffeemaschine ziehen auch ein paar Tassen, Teller und etwas Besteck um. Ich werde meine Mahlzeiten künftig hier einnehmen. Ich werde alles, was geht, in Lottes Gegenwart tun. Es soll keine Minute mehr geben, in der wir zusammen sein könnten und es nicht sind.
    Nach dem Frühstück fahren wir in die Handwaschanlage. Ich reinige sie von vorne bis hinten mit dem Schwamm, putze ihre Fenster von innen und außen und wische über die Armaturen. Nach dem Abtrocknen und Aussaugen bitte ich eine Dame aus der Waschbox nebenan, Lotte und mich zu fotografieren. Sie tut es und die ersten schönen Aufnahmen von uns entstehen – das heißt, von ihr. Mir fällt auf, dass ich neben ihr wie ein Landstreicher wirke. Abgewetzte Jeans, ein ausgewaschenes T-Shirt, die Schuhe ungeputzt. Das muss sich ändern. Sie hat einen eleganteren Mann an ihrer Seite verdient.
    Wir gehen shoppen und am Abend ist mein Haushalt um ein paar vornehme Anzüge und Schuhe reicher. Ich bekomme Lust, Lotte auszuführen, werfe mich in Schale und wir gehen ins Autokino. Es ist ein Liebesfilm, und die ganze Zeit halte ich ihren Schaltknüppel und streichle ihn. Sie umfängt mich sanft mit der warmen Rückenlehne. Ich sauge ihren zarten Lederduft tief ein, es ist der beste Geruch, den je ein Wesen ausgestrahlt hat.
    Nach dem Film fahren wir nach Hause zurück. Wie in der Nacht zuvor schlafe ich bei ihr. Am Morgen koche ich den Kaffee in ihrem Zimmer, nehme dort auch mein Frühstück zu mir und ziehe meinen Bademantel aus. Ich stelle mich nackt vor sie und zeige ihr mein erregtes Glied. »Gefällt dir das?«, frage ich. Ich berühre ihre Nase mit meiner Eichel. Streiche die Querstreben des Kühlergrills entlang. Das fühlt sich so wahnsinnig geil an. Ich möchte mein Glied irgendwo in ihr versenken. Dann kommt mir eine Idee. Ich öffne den Kofferraum, steige hinein und schiebe meinen Steifen zwischen die einzeln umklappbaren Rücksitze. Das ist es! Es ist eng wie in einer Jungfrau, natürlich, sie ist ja auch eine, und ich stoße zu, erst ganz sanft, dann immer schneller, wilder, tiefer. Es ist das geilste Gefühl, das ich je beim Sex hatte. Lotte wippt unter meinen Stößen, ich kralle mich in die Lehnen der Rücksitze und besorge es ihr mit lautem Stöhnen. Ich merke, dass ich es bald nicht länger zurückhalten kann. Ich ziehe ihn raus, drehe mich um und spritze in einem Wahnsinns-Schuss gegen das Fenster. Anschließend sinke ich in den Kofferraum zurück. Ich schließe die Augen. So was Fantastisches habe ich noch nie erlebt. Ich streichle Lotte und sage ihr, wie gut sie ist. Die Beste, die ich je hatte. Ich werde sie heiraten.
    Inzwischen sind drei Jahre vergangen. Leider habe ich keinen Pfarrer gefunden, der uns traut, aber auch unsere Wilde Ehe hat Bestand. Die Wände unseres Zimmers – ich lebe jetzt natürlich auch hier – sind voll von Fotografien von uns beiden. Wir waren auf einer Seereise im Nordmeer, auf sonnigen Mittelmeerinseln, in den Bergen – kurz, wir haben uns ganz Europa zusammen angesehen. Wir waren in Paris, Rom, Prag, Barcelona, Brüssel, Wien. Und in jeder Stadt haben wir uns geliebt. Mein Verlangen nach ihr wird von Mal zu Mal größer. Ich bekomme schon einen Ständer, wenn ich nur an sie denke.
    Ein paar sehr engen Freunden habe ich von meiner Liebe erzählt. Sie bezeichnen es als Fetisch. Wir sind trotzdem noch befreundet, auch wenn ich ziemlich beleidigt bin. Andererseits, woher sollen sie wissen, wie glücklich Lotte mich macht? Sie haben wahrscheinlich keine Ahnung, wie sich wahres Glück anfühlt.
    Lotte hat mich nie enttäuscht. Sie ist das zuverlässigste, offenherzigste

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