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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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meinem Wagen auf dem Beifahrersitz.«
    Greg stieß erleichtert die Luft aus. »Danke, Mann«, murmelte er und packte Cal dabei am Arm. »Bin gleich wieder hier«, erklärte er etwas zu laut. »Hab den Wein im Wagen vergessen.«
    »Und hier ist meine Schwester Diana«, stellte Min weiter vor, und ihre Stimme wurde weich. Cal erblickte eine jüngere, freundlichere Ausgabe des Drachens. Diana war schlank, dunkelhaarig, allerliebst und eindeutig die Prinzessin in der Familie. Sie strahlte Min an und hieß Cal mit mehr Herzlichkeit willkommen als alle anderen im Raum zusammengenommen und erkundigte sich nach seiner Baseballmannschaft.
    »Nettes Kind«, meinte er zu Min, als Diana sich nach dem Mondkalb umsah, das sie zu heiraten beabsichtigte.
    »Kind?«, gab Min zurück.
    »Sie ist nett«, erklärte Cal. »Aber sie ist nicht wie du.«
    »Da bist du nicht der Erste, der das bemerkt«, erwiderte Min. »Hör mal, lass dich von meinen Eltern nicht unterkriegen. Sie sind nur …« Ihre Stimme verklang, während sie nach einer passenden Bezeichnung suchte.
    »Schon gut«, beruhigte Cal sie, dann rief Nanette Min zu sich, und Greg erschien mit dem Wein.
    Als Min einige Minuten später wieder erschien, waren ihre Locken mit Kämmen zum Hinterkopf hin festgesteckt, und die Gesellschaft ging zu Tisch.
    »Was ist mit deinem Haar?«, flüsterte Cal ihr ins Ohr, als sie Platz genommen hatten.
    »Es ist nicht vorteilhaft für mein rundes Gesicht, wenn es offen herumhängt«, flüsterte Min zurück. »Ich wüsste das doch.«
    »Mir hat es aber gefallen«, entgegnete er, und Min meinte: »Mir auch«, und dann begann das Abendessen.
    »Und was tun Sie so beruflich, Calvin?«, fragte George, als die Suppe mit Small Talk vorübergegangen war und der Hauptgang serviert war.
    »Ausbildungsseminare«, erwiderte Cal und behielt Nanette im Auge, die ihn während der Suppe ständig angesehen hatte. Nicht direkt stirnrunzelnd, denn ihre Stirn blieb glatt, aber keineswegs freundlich.
    »Also sind Sie Lehrer«, stellte George fest. »Ist damit Geld zu verdienen?«
    »Dad«, mahnte Min.
    »Durchaus«, antwortete Cal abgelenkt, da Min ihm heimlich über den Rücken streichelte. Er war ihr dankbar für die moralische Unterstützung, aber es fühlte sich zu gut an, um es vor den Augen ihres Vaters offen zu genießen.
    »In welcher Firma arbeiten Sie?«, fragte George weiter.
    »Morrisey, Packard, Capa.« Cal lächelte Mins Mutter an. »Dieses Rindfleisch ist vorzüglich, Mrs. Dobbs.«
    »Vielen Dank.« Nanette Dobbs wirkte nicht besänftigt.
    »Morrisey«, wiederholte George. »Also arbeiten Sie bei Ihrem alten Herrn. Da kriegt man immer einen Job, was?«
    »Äh, nein«, entgegnete Cal. »Ich bin selbst der alte Herr. Es ist meine eigene Firma.«
    Min hörte auf zu streicheln und starrte stattdessen ihren Vater an. »Ich frage mich, was die Statistiken über die Anzahl von Töchtern aussagen, die ihre Eltern noch besuchen kommen, nachdem ihre Gäste von ihren Vätern so peinlich beläs tigt wurden .«
    »Haben Sie sie geerbt?«
    »Ich habe sie selbst gegründet«, antwortete Cal.
    »Ich nehme an, die Zahl ist sehr gering «, erklärte Min.
    »Aber Ihr alter Herr hat Sie finanziert«, bohrte George nach.
    »Nein, das hat er nicht«, entgegnete Cal. »Er wollte, dass ich in seine Firma einsteige, deswegen habe ich mir das Startkapital außerhalb der Familie besorgt.«
    »Um Himmels willen, Dad, jetzt reicht es«, mahnte Min und nahm ihre Hand von Cals Rücken. »Lasst uns von etwas anderem sprechen. Ich habe seit neuestem einen Kater.«
    »Also eine Neugründung«, meinte George beharrlich. »Dreiunddreißig Prozent aller Neugründungen machen in den ersten vier Jahren Bankrott.«
    »Einen Monster -Kater«, erklärte Min.
    »Vor zehn Jahren war es eine Neugründung«, korrigierte Cal. »Jetzt haben wir Oberwasser.«
    »Er ärgert alle meine Freunde«, fuhr Min fort. » Ich überle ge, ob ich ihn nicht George nenne .«
    » Minerva «, sagte Nanette. »Nicht in diesem Ton.«
    »Brot?«, fragte Min und hielt Cal den Brotkorb unter die Nase.
    »Ja, danke.« Cal nahm sich eine Scheibe und reichte ihr den Korb zurück. Sie nahm sich auch ein Stück, und ihre Mutter sprach erneut.
    » Min .«
    »Ach ja, richtig«, erwiderte Min und legte das Stück zurück.
    »Sie haben also ihre eigene Firma«, resümierte George, und seine Stimme troff vor Skepsis.
    »Ja.« Cal blickte stirnrunzelnd zu Min. »Warum sollst du kein Brot essen?«
    »Ich hab's dir doch erzählt,

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