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Liebe und Verrat - 2

Liebe und Verrat - 2

Titel: Liebe und Verrat - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Zink
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Wasser, während Dimitri Sargent zu den anderen führt, die am Ufer auf uns warten.
    »Oh Lia, oh du lieber Himmel!« Luisa springt aus dem Sattel und rennt auf mich zu. Ihr Hemd und ihre Hosen sind genauso nass wie meine und kleben an ihrem Körper. »Ist alles in Ordnung? Ich hatte solche Angst!«
    Sonia lenkt ihr Pferd zu mir und greift nach meiner eiskalten Hand. »Gott sei Dank! Du hast es geschafft.«
    Für einen kurzen Moment sind all die Verdächtigungen und das Misstrauen der vergangenen Tage vergessen. Für einen Moment sind wir wieder Freundinnen, wie damals, als uns die Prophezeiung zusammenführte.
    Edmund kommt zu uns getrabt. Er betrachtet Dimitri mit kaum verhohlener Bewunderung. »Ich habe Sie erst in zwei Tagen erwartet, aber ich muss sagen, dass ich sehr froh war, Sie schon jetzt zu sehen.«
    Mein Gehirn fühlt sich weich an, wie ein Schwamm, und ich registriere nur am Rande, was Edmund sagt und dass er Dimitri kennt und ihn aus irgendeinem Grund erwartet hat. Ein Klappern erhebt sich aus der Stille. Anfangs merke ich gar nicht, dass ich es bin, die dieses Klappern verursacht, aber gleich darauf schlagen meine Zähne so fest aufeinander, dass ich sie nicht nur hören, sondern auch die Vibration in meinem Körper spüren kann.
    »Sie hat einen Schock und sie ist völlig durchnässt«, sagt Dimitri.
    »Wir sollten den Fluss ein Stück hinter uns lassen.« Edmunds Augen zucken zu den Hunden, die immer noch im Wasser stehen, als ob sie uns jeden Moment angreifen wollten. »Mir gefällt dieser Anblick ganz und gar nicht.«
    Dimitris Blick folgt Edmunds Augen zu den Höllenhunden. Dann wendet er sich wieder uns zu. »Sie werden uns nicht verfolgen. Aber das heißt nicht, dass wir außer Gefahr sind. Es wäre klug, wenn wir uns einen Platz suchen würden, wo wir übernachten und Kräfte sammeln können.«
    Edmund wendet sich ab und übernimmt – wie üblich – die Führung unserer Gruppe. Wir folgen ihm, wie es unsere Gewohnheit geworden ist, obwohl diesmal Dimitri vor mir reitet, der Sargent immer noch am Zügel führt. Ich habe nicht die Kraft, um zu widersprechen. Und ehrlich gesagt, bin ich froh, nicht die Starke spielen zu müssen, sondern jemand anderem die Führung überlassen zu können, wenigstens für eine kleine Weile.
    Der Waldrand liegt nicht weit vom Flussufer entfernt. Als wir in die Dunkelheit zwischen den Bäumen eintauchen, riskiere ich einen Blick zurück. Die Höllenhunde stehen immer noch an derselben Stelle im Fluss. Ihre grünen Augen finden meinen Blick über die Weite des brüllenden Wassers hinweg, durch das rauchige Abenddämmerlicht. Sie sind das Letzte, was ich sehe, ehe wir – wieder einmal – im Wald verschwinden.
    »Trinken Sie das.« Dimitri reicht mir eine Blechtasse und leistet mir Gesellschaft, während die anderen ihre nasse Kleidung wechseln.
    Ich halte die Tasse in der Hand, die ich unter der Decke herausgeschoben habe, in die man mich gewickelt hat. »Danke.«
    Der Tee schmeckt grässlich. Er ist krümelig und schwach. Aber ich habe mich in den letzten Tagen daran gewöhnt, und nach der Kälte des Flusses und dem Schock über den Angriff der Höllenhunde bemerke ich es kaum. Ich halte die Tasse mit beiden Händen und schlürfe die heiße Flüssigkeit, während ich gleichzeitig versuche, die Wärme der Tasse auf meine immer noch eiskalten Finger zu übertragen.
    Dimitri lässt sich auf einem großen Holzscheit neben mir nieder und streckt die Hände dem Lagerfeuer entgegen, das Edmund gleich aufschichtete, nachdem er diesen Platz zu unserem Nachtlager erkoren hat.
    »Wie geht es Ihnen, Lia?« Mein Name kommt ihm leicht über die Lippen und klingt aus seinem Mund ganz selbstverständlich.
    »Es geht. Mir ist noch sehr kalt.« Ich schlucke und versuche vergeblich, die Erinnerung an die Starre zu verdrängen, die mich im Fluss überkam. »Ich weiß nicht, was mit mir los war. Ich … Ich konnte mich einfach nicht bewegen.«
    »Lia.«
    Ich will ihn nicht anschauen, aber meine Augen werden wie magisch von seinen angezogen. Seine Stimme ist ein Befehl, dem ich mich nicht widersetzen kann, obwohl sie so sanft und weich klingt wie der Nebel, der sich mit Einbruch der Nacht niedersenkt.
    »Ich weiß, was passiert ist«, fährt er fort. »Und ich mache Ihnen nicht den geringsten Vorwurf.«
    In seinen Augen liegt Verständnis. Verstehen. Es verwirrt mich und, ja, es macht mich auch wütend. Ich stelle die Tasse auf die nackte Erde vor meinen Füßen. »Was genau wissen Sie

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