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Liebe Unerwuenscht

Liebe Unerwuenscht

Titel: Liebe Unerwuenscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Ganz abgesehen davon kommt sie selbst bei der Geschichte auch nicht so gut weg. Sie wusste immerhin, dass die drei Sander auf dem Gewissen hatten.«
    »Ich nehme an, Marianne Dalberg verlor die Nerven«, rekonstruierte Jennifer weiter aus dem, was sie an jenem Abend gesehen hatte. »Sie schreit Birch und Frey an, ob die sich nicht gleich gegenseitig umbringen wollen oder so was in der Art. Hält ihnen abwechselnd die Waffe hin. Frey will sie ihr abnehmen. Dabei löst sich ein Schuss. Ende einer vor langer Zeit begonnenen Geschichte«, fügte sie lakonisch hinzu.
    Doch Beatrice sah das anders. »Noch nicht Ende. Denn jetzt werden die verbliebenen zwei Herren für ihre Tat von damals zur Rechenschaft gezogen, inklusive Frau Dalberg, die davon wusste und nicht zur Polizei ging.«
    »Die Tat dürfte längst verjährt sein«, warf Jennifer ein.
    »Ja, einer Verurteilung durch das Gericht hierfür werden die drei wahrscheinlich entgehen, denn eine Tötungsabsicht ist ihnen nicht nachzuweisen. Aber der moralischen Verurteilung entgehen sie nicht. Dafür werde ich sorgen. Verlass dich drauf.«
    Dass das keine leere Drohung war, wusste Jennifer nur zu genau. Beatrice wäre nicht Beatrice, wenn sie Birch und die Dalbergs ungeschoren davonkommen lassen würde. Ganz abgesehen von den Umständen von Freys Tod, für die sie ganz sicher angeklagt wurden. Die drei waren praktisch schon gesellschaftliche Leichen.
    »Für die Story gibt es sicher eine fette Prämie auf dein Konto«, meinte Jennifer.
    »Normalerweise ja, aber in diesem Fall wohl nicht.« Beatrice zuckte lässig mit den Schultern. »Ich habe Sarah einen Ermittlungsauftrag erteilt, ohne das vorher von meinem Chef absegnen zu lassen. Bei so was ist er immer komisch. Zumindest wird er den Betrag von Sarahs Rechnung von meiner Prämie abziehen, der alte Geizhals. Aber was soll’s. Ich glaube sowieso, Sarah braucht das Geld dringender als ich. Deshalb wollte ich dich auch um einen Gefallen bitten.«
    »Nur zu.«
    »Es geht dabei um Sarah. Der Grund, warum ich ihr den Auftrag gegeben habe, war unter anderem der, dass ich den Eindruck hatte, ihre kleine Detektei hat große Startschwierigkeiten. Du hast doch sicher hin und wieder Nachforschungen anzustellen, bei denen du dir Hilfe bei privaten Ermittlern suchst. Firmenüberprüfungen und so weiter. Könntest du Sarah nicht ein wenig unter die Arme greifen, indem du sie damit beauftragst? Du könntest sagen, es wäre eine Art Dankeschön dafür, dass sie dir schließlich geholfen hat. Eine Hand wäscht die andere und so. Du brauchst auch gar nichts sagen, Hauptsache du erwähnst nicht, dass ich dich darum gebeten habe, dann wird sie nämlich sicher ablehnen.«
    »Daraus schließe ich, dass Sarah dich nicht gebeten hat, mich zu fragen«, stellte Jennifer fest.
    »Dazu ist sie viel zu schüchtern.«
    »Also gut.« Jennifer nickte und fragte nicht weiter. Sie wollte sich nicht in die Sache zwischen Beatrice und Sarah einmischen. War froh, dass Beatrice heute mal keine Kommentare über Caroline und sie abgab. Wahrscheinlich, weil Beatrice mit sich und Sarah zu tun hatte. »Dann schreib mal deine Story, aber vergiss nicht, mich so weit wie möglich da rauszuhalten. Zeugin ja, Name nein.«
    »Hältst du mich für eine Anfängerin? Natürlich gebe ich keine Quellen preis.« Beatrice verabschiedete sich.
    Jennifer wandte sich ihrer Arbeit zu. Genaugenommen wollte sie es tun, aber ihre Gedanken wanderten zu dem Gespräch mit Caroline in der Kantine. Gratuliere, du bist wieder ganz die Alte, hatte sie gesagt. Und meinte damit gefühllos. Ganz klar.
    Jennifer biss sich auf die Lippen. Das traf. Merkwürdig. Dabei glaubte sie, sich wieder unter Kontrolle zu haben. Ganz die Alte? Dann hätte sie Carolines Worte als Kompliment empfinden müssen. Tat sie aber nicht. Und irgendwie klappte es auch nicht mit dem Weiterfliegen zur nächsten Blüte. Denn dazu musste man zumindest erst mal Lust verspüren, Ausschau zu halten.
    Jennifer trommelte unzufrieden mit den Fingern auf den Schreibtisch. Nur eine vorübergehende Erscheinung, ganz sicher. Es war nicht zu befürchten, dass es zu einer anhaltenden Flügellähmung kommen würde. Dazu kannte sie sich viel zu gut. Dennoch war es ein merkwürdiges Gefühl. Was sollte sie jetzt damit anfangen?
    Ignorieren, was sonst.
    Oder noch besser, aktiv dagegen vorgehen. Warum verabredete sie sich nicht einfach mit der nächstbesten Frau, die ihr begegnete?
    Ich gehe in ein Café. Da findet sich garantiert eine

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