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Liebe unter Fischen

Liebe unter Fischen

Titel: Liebe unter Fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Freund
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meine Omi immer gesagt.
    Ein guter Tag, um wie ein Mann seinen Weg zu gehen.
    Meine Essensvorräte sind nun aus (Maus).
    Nach einer grauenvollen Nacht hat sich an meinem Entschluss nicht das Geringste geändert. Ich muss es wagen!

    pps:
    Bin noch einmal zurückgekehrt. Wichtige Anmerkungen:
    1 ) Meinen Mercedes soll mein Freund Benno R. bekommen, ob er ihn will oder nicht.
    2 ) Keine Nachrufe auf Facebook, unter Klagsdrohung!
    3 ) Ich verpflichte Sie, zur Buße für Ihre Untaten in memoriam Fred Firneis eine Gesamtausgabe meiner Werke zu drucken.
    4 ) Gerd T. von der Neuen Presse darf kein Rezensionsexemplar bekommen.
    5 ) Sagen Sie Charlotte, dass ich sie immer noch liebe.
    6 ) In meinem Gedicht » Lorbeervorhangfalte« muss es in Zeile drei heißen: » liegt in seinem Blut« statt » liebt nur seine Brut«. Das ist stärker. Das soll in der Neuau fl age berücksichtigt werden.

    Dies ist mein letzter Wille.
    Alfred Firneis

    ppps:
    Bin noch einmal zurückgekehrt. Sagen Sie Charlotte nichts.
    Es stimmt nicht, dass ich sie immer noch liebe.
    Ich habe sie vielleicht nie geliebt.

    pppps: Letzteres brauchen Sie ihr aber nicht zu sagen.

    Wenig später kauerte Fred auf einem schmalen Vorsprung in einer Felswand. Unter ihm klaffte eine Schlucht, zwar nicht Hunderte Meter tief, aber tief genug, um bei einem Sturz zumindest ernsthaft verletzt zu werden. Fred sah sich ängstlich um. Er versuchte, auf einen Stein nach links auszuweichen. Der Stein brach aus der Wand und stürzte in die Tiefe.
    Fred hielt sich an einer kleinen Föhre fest, die auf dem Felsvorsprung wuchs. Die ist mutig, dachte Fred, ich werde es auch schaffen! Er sah nach oben. Versuchte, wieder auf den schmalen Pfad hinaufzuklettern, von dem er zuvor abgestiegen war. Die Föhre bog sich gefährlich. Fred tastete verzweifelt nach einem Halt auf der rettenden Ebene über ihm. Seine suchende Hand fühlte Tannenreisig, Steinchen, und dann fand sie plötzlich eine Wurzel, die als Haltegriff dienen konnte.
    Freds Hand zitterte vor Anstrengung, er sah die Adern aus seinem Arm heraustreten, doch er schaffte es nicht, sich nach oben zu ziehen, denn plötzlich gab die Wurzel nach, er spürte, wie sie sich vom Boden löste, und er konnte es unmöglich riskieren, sein ganzes Gewicht daran zu hängen. Fred schwitzte vor Anstrengung und Angst. Als er sich wieder auf den winzigen Vorsprung zurückfallen ließ, brachen einige Steine heraus und fielen in die Tiefe.
    Fred klammerte sich an der Föhre fest. Er sah nach rechts, nach links. Nur nicht nach unten sehen! Was für ein Scheiß-Brief, dachte er. Immer so kokett und ironisch, und jetzt bin ich gleich wirklich hin! Verzweifelt kauerte er auf dem Vorsprung und noch nie zuvor in seinem Leben war ihm so klar geworden, dass er noch nicht sterben wollte. Ich muss hier weg! Ich muss es schaffen! Er fasste noch einmal die Wurzel auf dem Pfad über ihm, zog sich kurz daran hoch, erwischte mit der anderen Hand eine andere Wurzel, an der er sich festkrallte. Plötzlich hörte er einen Krach, seine Beine schlugen ins Leere – sein Felsvorsprung war mitsamt der kleinen Föhre aus der Wand gebrochen und in die Tiefe gestürzt.
    Fred Firneis gab nun kleine Entsetzenslaute von sich. Er konnte nichts mehr denken, sich nur weiter an die Wurzel klammern, doch er spürte genau, wie er Zentimeter um Zentimeter tiefer sank, die Wurzel gab nach, gleich würde sie ihre Verbindung mit der Erde verlieren, unmöglich konnte sie dem Gewicht seines Körpers standhalten und dann – nahm eine himmlische Macht Besitz von Fred. Ein Engel kam, packte ihn mit starker Hand, hob ihn, er schien zu fliegen, ist das schon der Himmel, bin ich schon tot? Ja, tot, schwebend, auf einer Wolke schwebend, adieu, adieu …
    Nun küsste ihn der Engel.
    Den Kuss eines Engels hatte sich Fred eigentlich ein bisschen himmlischer vorgestellt. Es handelte sich genau genommen um einen ziemlich heftigen Zungenkuss quer über sein Gesicht, nicht besonders zaghaft und sehr feucht.
    Als Fred die Augen öffnete, sah er einen schwarzen Hund über sich stehen. Aha, der Totenhund, wie heißt er gleich, Cerberus, der Wächter der Anderswelt. Hinter dem Hund stand ein Hüne, Charon wohl, der Lenker des Totenkahns, der ihn nun über den Styx führen würde, in das dunkle Reich des Hades. Fährmann, Charon, hier liege ich …
    » Ich bin der August«, sagte Charon.
    Fred schaute auf. August, der Führer ins Totenreich? August schien ziemlich jung für diese Aufgabe. Und bildeten

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